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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Wilson gekauft hat.«
    »Hat er die Frau gefragt, woher sie die Marken hat?«
    Branson wiederholte Hegartys Aussage und fügte hinzu: »Wir haben einen Eintrag im Protokoll zu Katherine Jennings gefunden.«
    »Der ist von mir«, sagte Grace. Dann schwieg er und dachte an sein Gespräch mit Spinella. Der Reporter hatte gesagt, sie habe besorgt gewirkt. Würden Briefmarken im Wert von vier Millionen Pfund zu dieser Sorge beitragen? Grace selbst wäre eher entspannt, wenn er soviel Kohle im Rücken hätte, vorausgesetzt, sie war sicher untergebracht.
    Warum also war sie besorgt gewesen? Irgendetwas war faul an der Sache.
    »Ich glaube, wir sollten sie überwachen, Glenn. Immerhin wissen wir, wo sie wohnt.«
    »Kann sein, dass sie die Fliege gemacht hat. Aber morgen früh hat sie eine Verabredung bei Hegarty zu Hause. Und sie bringt die Marken mit.«
    »Perfekt«, sagte Grace. »Sprich mit Lizzie. Sag ihr, ich schlage vor, dass sich ein Überwachungsteam bei Hegarty an Jennings’ Fersen heftet.« Er schaute auf die Uhr. »Euch bleibt genügend Zeit, das zu arrangieren.«
    Glenn Branson schaute ebenfalls auf die Uhr. Mit einem Zwei-Minuten-Anruf bei Lizzie Mantle war es leider nicht getan. Er musste einen Bericht verfassen, in dem er detailliert begründete, weshalb ein Überwachungsteam angefordert wurde und welchen Wert es für die Operation Dingo besaß. Außerdem musste er die Besprechung vorbereiten. Es würde Stunden dauern, bevor er Feierabend machen konnte. Der nächste Anschiss von Ari war ihm sicher.
    Immer das gleiche Spiel.
    Nachdem Grace das Telefonat beendet hatte, beugte er sich vor: »Hört mal, Leute, kennt ihr jemanden, der mir eine Liste von Briefmarkenhändlern zusammenstellen kann?«
    »Ach, ein neues Hobby?«
    »Nein, ich will nur dem Kampf gegen das Böse meinen Stempel aufdrücken«, konterte Grace.
    »Scheiße, Mann, deine Witze werden auch nicht besser«, sagte Pat.
    »Schade, was?«, meinte Grace mit einem boshaften Grinsen.
    95
    OKTOBER 2007 Die Stewardess führte gerade das Verhalten im Notfall vor. Norman Potting beugte sich zu Nick Nicholas, der neben ihm im hinteren Bereich der Boeing 747 saß, und sagte: »Dieser ganze Sicherheitskram ist völliger Humbug.«
    Der junge Detective Constable fürchtete sich vor dem Fliegen, hatte dies seinem Chef aber nicht eingestehen wollen und hing nun wie gebannt an den Anweisungen, die aus dem Lautsprecher drangen. Er wandte sich ab, um Pottings üblem Atem auszuweichen, und schaute nach oben an die Stelle, von der im Notfall hoffentlich seine Sauerstoffmaske herabfallen würde.
    »Wissen Sie zum Beispiel, was die einem über die Schutzhaltung verschweigen?«, fuhr Potting seelenruhig fort.
    Nicholas schüttelte den Kopf, während er sich einprägte, wie er die Rettungsweste am Körper zu befestigen hatte.
    »In manchen Situationen mag sie nützlich sein, das gebe ich zu. Aber sie sagen einem nicht, dass sie vor allem dazu beiträgt, den Kieferknochen zu schützen. Dann kann man die Opfer nämlich leichter anhand ihrer zahnärztlichen Unterlagen identifizieren.«
    »Danke vielmals«, murmelte Nicholas. Die Stewardess zeigte ihm gerade, wo er seine Rettungspfeife finden konnte.
    »Die Rettungsweste ist eine absolute Lachnummer«, schwadronierte Potting weiter. »Wissen Sie eigentlich, wie viele Fluglinien in der gesamten Luftfahrtgeschichte jemals eine erfolgreiche Notlandung im Wasser hingelegt haben?«
    Nick Nicholas dachte an seine Frau Julie und seinen kleinen Sohn Liam. Vielleicht würde er sie nie wiedersehen.
    »Wie viele?«, stieß er hervor.
    Potting legte Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis zusammen. »Null. Nada. Nicht eine einzige.«
    Es gibt immer ein erstes Mal, dachte Nicholas und klammerte sich an den tröstlichen Gedanken, als wäre er ein Rettungsfloß.
    Potting blätterte in einem Männermagazin, das er am Flughafen gekauft hatte. Nicholas betrachtete die laminierte Karte, die die nächsten Notausgänge auswies. Zum Glück befanden sie sich nur zwei Reihen hinter ihnen. Er war froh, dass er im hinteren Teil des Flugzeugs saß; in der Zeitung hatte er über eine Flugzeugkatastrophe gelesen, in der das Heck abgebrochen war und alle Passagiere, die darin saßen, überlebt hatten.
    »Woooooow!«, sagte Potting.
    Nicholas schaute zu ihm hin. Sein Kollege hatte das Magazin in der Mitte aufgeschlagen. Eine Blondine mit aufgepumpten Brüsten rekelte sich breitbeinig auf einem Himmelbett, ihre Knöchel und Handgelenke waren mit schwarzen

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