So hell wie der Mond
auch bei den Kellnern alles schiefläuft; aber es scheint, als wäre der Zimmerservice in letzter Zeit einfach zu lax.«
»Irgendwelche Vorschläge?«
»Ich würde empfehlen, dass man Helen Pringle, falls sie sich einverstanden erklärt, als Managerin nach Beverly Hills versetzt. Sie ist erfahren und effizient. Natürlich würden wir sie hier vermissen; aber ich glaube, sie bekäme die Probleme in L. A. schneller als jeder andere in den Griff. Außerdem steht sie ganz oben auf meiner Liste der Kandidaten für eine Beförderung.«
»Josh?« wandte sich Thomas an seinen Sohn.
»Einverstanden. Sie hat als Direktionsassistentin hervorragende Arbeit geleistet.«
»Also machen Sie ihr bitte das Angebot.« Susan nippte an ihrem Weinglas. »Natürlich unter Erwähnung der entsprechenden Gehaltserhöhung.«
»In Ordnung. Ich denke, Beverly Hills wäre damit abgehakt.« Byron ging noch einmal seine Notizen durch. »San Francisco ist ebenfalls bereits geklärt. In San Diego müsste ich mal wieder persönlich nach dem Rechten sehen, aber im Augenblick besteht dort kein akuter Handlungsbedarf. Ah, hier bei uns gibt es noch eine Kleinigkeit!« Byron kratzte sich am Kinn. »Die Instandhaltung hätte gern ein paar neue Süßigkeiten- und Getränkeautomaten.«
Thomas verspeiste den Rest seines Lachses und sah Byron unter hochgezogenen Brauen an. »Die Klempner haben sich wegen neuer Automaten an Sie gewandt?«
»Vor kurzem gab es im sechsten Stock ein Problem mit dem Abfluß. Sabotage durch ein Kleinkind, das seine Power Ranger in der Toilette ertrinken lassen wollte. Dabei hat es eine ziemliche Schweinerei veranstaltet. Ich war dort und habe die aufgelösten Eltern beruhigt.«
Am Ende hat er sie runter an den Pool geschickt und dem Klempner geholfen, die Flut einzudämmen. Aber das nur nebenbei …
»Ich habe sozusagen die Befreiung des Abflusses überwacht, und dabei kam die Sprache auf die Automaten im Haus. Die Angestellten wollen ihr Junk food zurück. Anscheinend wurden vor ein paar Jahren Schokoriegel und Pommes frites durch Äpfel und cholesterinfreie Kekse ersetzt. Der Klempner hat sich ziemlich darüber beklagt, dass seine Wahlfreiheit durch die Geschäftsführung derart eingeschränkt worden ist.«
»Das war sicher Ridgeway«, meinte Josh.
Susan schnaubte verächtlich auf, aber hielt sich gleichzeitig eine Serviette vor den Mund, damit niemand ihr vergnügtes Grinsen sah. Sie stellte sich gerade Byron vor, wie er in elegantem Anzug und blank polierten Schuhen durch knöchelhohes Wasser watete und sich die Beschwerden eines Klempners über fehlende Süßigkeiten anhörte. »Und was empfehlen Sie?«
»Sorgen wir dafür, dass die Leute wieder glücklich sind!« Byron zuckte mit den Schultern. »Versorgen wir sie eben wieder mit Milky Way.«
»Einverstanden«, pflichtete Thomas ihm bei. »Und das ist das größte Problem hier in unserem Flaggschiff?«
»Davon abgesehen gibt es nur die alltäglichen kleinen Ärgernisse, nichts was untypisch wäre für ein so großes Hotel. Ach ja, in Zimmer 803 lag diese tote Frau.«
Josh verzog schmerzlich das Gesicht. »Ich hasse es, wenn so etwas passiert.«
»Herzinfarkt, sie starb im Schlaf. Sie war fünfundachtzig Jahre alt und hatte ein erfülltes Leben hinter sich. Allerdings hat das Zimmermädchen einen fürchterlichen Schreck gekriegt.«
»Wie lange dauerte es, sie zu beruhigen?« fragte Susan nach.
»Nachdem wir sie eingefangen hatten? Sie kam nämlich schreiend den Flur heruntergerannt. Ungefähr eine Stunde, glaube ich.«
Thomas schenkte ihnen allen nach und hob sein Glas. »Es ist eine große Erleichterung für Susie und mich zu wissen, dass Kalifornien in derart guten Händen liegt. Vor allem, nachdem wir feststellen mussten, dass es Leute gibt, die glauben, ein Hotel zu führen bedeutet, den ganzen Tag in einem abgeschirmten Büro zu sitzen, Papiere hin und her zu schieben und Leute herumzukommandieren.«
»Reg dich nicht auf, Tommy.« Susan tätschelte ihm begütigend den Arm. »Peter ist ja nicht mehr da, so dass du ihn jetzt aus rein persönlichen Gründen hassen kannst.« Lächelnd sah sie Byron an. »Aber ich stimme Tommy zu. Wir werden Ende der Woche in dem Bewusstsein wieder nach Frankreich zurückfliegen, dass hier alles bestens unter Kontrolle ist. Geschäftlich und auch privat.«
»Das weiß ich zu schätzen.«
»Unsere Kate sieht sehr glücklich aus«, setzte Thomas an. »Gesund und fit. Haben Sie irgendwelche konkreten Pläne, wenn ich fragen
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