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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die Knochen, die ich euch aus der Hotelküche mitgebracht habe, vergeßt ihr am besten ebenfalls. Nein, ihr braucht gar nicht erst zu versuchen, euch bei mir einzuschmeicheln«, sagte er lachend, als sie die Pfoten hoben, damit er sie schüttelte. »Morgen habt ihr Hausarrest – das ist mein voller Ernst.«
    »Das wird ihnen sicher eine Lehre sein.« Kate erklomm die letzte Stufe und sah ihn lächelnd an. »Dabei trifft allein mich die Schuld. Ich habe sie gebeten, mich an den Strand zu begleiten, und als wahre Gentlemen konnten sie kaum ablehnen.«
    »Ich habe mir Sorgen um sie gemacht«, brachte er mühsam hervor, während er sie mit großen Augen anstarrte. Sie stand da, die Haare vom abendlichen Wind zerzaust, leicht außer Atem von der Kletterei. Einfach so, als hätte sein Wunsch sie herbeigeführt.
    »Tut mir leid. Wir hätten dir eine Nachricht hinterlassen sollen.«
    »Nicht im Traum hätte ich gedacht, dich heute abend noch zu sehen.«
    »Ich weiß.« Leicht verlegen, wie sie es immer war, wenn sie etwas aus einem Impuls heraus unternommen hatte, vergrub sie die Hände in den Taschen ihres Jacketts. »Nach Ladenschluß war ich bei Margo, habe bei ihr zu Abend gegessen und mit dem Baby gespielt. Er hat bereits hundertzwanzig Gramm zugelegt.«
    »Schon bekannt! Josh hat es mir erzählt. Er hatte ungefähr sechs Dutzend Fotos dabei.«
    »Und ich habe sogar ein Video von ihm gesehen. Ich war vollkommen hin und weg. Tja, und dann wollte ich eigentlich in meine Wohnung zurück.« Ihre Wohnung, dachte sie. Spartanisch, leer, bedeutungslos. »Und statt dessen bin ich hier gelandet. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
    »Ich soll etwas dagegen haben?«
    Langsam schlang er seine Arme um sie und zog sie vorsichtig an seine Brust. Drei summende Herzschläge lang sah er sie reglos an. Sein Mund berührte ihre Lippen, zog sich zurück, berührte sie ein zweites und ein drittes Mal, ehe er sie endlich bedeckte, erhitzte und öffnete. Weich und tief und sie willkommen heißend wärmte der Kuß ihr Leib und Seele. Ihre Hände blieben in ihren Jackentaschen, zu schwach, um sie herauszuziehen. Die Muskeln in ihren Oberschenkeln gaben nach, ihre Knie wurden weich, und sie war sich sicher, dass man in ihren Augen Sterne blitzen sah.
    »Nun«, setzte sie, als er sich von ihr löste, an – doch schon küsste er sie abermals, auf dieselbe betörende, betäubende, köstliche Weise. Es war, als brauchten sie für alle Zeit nur da zu stehen, gefangen in der leichten Abendbrise und steter Leidenschaft.
    Als sich sein Mund von ihren Lippen löste, rang sie atemlos nach Luft. Seine Augen waren so strahlend und so nah, dass sie in seinem Blick gefangen lag. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück und setzte ein, wie sie hoffte, lässiges Lächeln auf.
    »Ich würde sagen, dass es den Eindruck macht, als ob du tatsächlich nichts dagegen hast.«
    »Statt nur nichts dagegen zu haben, will ich es sogar.« Er nahm ihre Hände, hob sie an seinen Mund und sah ihr ins Gesicht. »Denn ich will dich.«
    Er sah, dass sie um Fassung rang, aber das ließ er nicht zu. »Komm rein«, murmelte er und zog sie zur Tür. »Damit ich dir beweisen kann, wie sehr.«

19
    Tage später war sie immer noch bei ihm.
    Byrons Vorstellung von einer Pause im Hanteltraining bestand in einem täglichen Fünf-Kilometer-Strandlauf mit ihr. Es war schwer für eine Frau, deren Tag normalerweise mit zwei Tassen kochend heißem, rabenschwarzem Kaffee begann, sich daran zu gewöhnen, dass sie bei Anbruch der Dämmerung bereits durch die Gegend keuchte.
    Kate sagte sich, eine neue Erfahrung wäre sicherlich nicht schlecht. Und, was noch wichtiger war, hatte er ihr für den Fall, dass sie nicht aufgab, selbstgemachte Waffeln zugesagt.
    »Und du, phhh«, ächzte sie und versuchte gleichzeitig, ihr Tempo nicht zu verlangsamen, »läufst also … wirklich … gern.«
    »Ich bin geradezu süchtig danach«, versicherte Byron ihr. Er lief im Schneckentempo, weil er sie nicht überfordern wollte und weil er den Anblick ihrer langen Beine in den knappen Shorts genoss. »Wart’s nur ab. Bald geht es dir sicher ebenso.«
    »Niemals. Man kann nur nach sündigen Dingen süchtig sein. Kaffee. Zigaretten, Schokolade. Sex. Gesunde Sachen gehören unmöglich dazu.«
    »Sex ist durchaus gesund.«
    »Gesund, aber sündig – sündig auf eine herrliche Art.« Sie beobachtete, wie die Hunde durch das Wasser rannten und sich schüttelten, so dass unzählige Wassertropfen diamantgleich in der

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