So hell wie der Mond
besser darauf vorbereitet, wenn dieser Haken auftaucht.«
»Hier geht es nicht um eine Soll-und-Haben-Aufstellung, sondern um eine Liebesbeziehung, Kate. Also entspann dich und genieß die schöne Zeit.«
»Das tue ich ja auch. Meistens. Fast.« Wieder zuckte sie mit den Schultern und sah die Freundin an. »Nur geht mir eben ziemlich viel durch den Kopf.«
Vielleicht, so dachte sie, war es an der Zeit zu erwähnen, dass Bittie ihr die Partnerschaft angeboten hatte. »Es gibt da etwas, das ich …«, setzte sie an, als plötzlich Ann mit dem Baby auf der Terrasse erschien.
»Der junge Mann hat Hunger. Ich habe ihn schon frisch gemacht«, sagte Ann und legte Margo das Baby in den Arm. »Ja, ich habe ihn frisch gemacht und ihm einen dieser süßen Strampelanzüge angezogen, die du für ihn geschenkt bekommen hast – und er hat keinen Ton gesagt. Ein wirklich braver Junge. Ein süßer Schatz!«
»Ist er nicht goldig?« Margo wiegte ihren Sohn, und als er seine Mutter roch, verlangte er lautstark nach seinem Abendbrot. »Und ich finde, dass er täglich hübscher wird. Typisch Mann – kaum sieht er eine Frau, soll sie die Bluse für ihn aufmachen. Bitte sehr, mein Herz!«
Er schob sich wohlig an ihre Brust und sah sie aus seinen leuchtend blauen Augen an.
»Mittlerweile hat er schon hundertzwanzig Gramm zugenommen«, erklärte Margo voller Mutterstolz.
»Wenn er so weitermacht, bringt er spätestens in einer Woche Übergewicht auf die Waage.« Kate trat an den Rand des Liegestuhls und strich dem Kleinen vorsichtig über den weichen Flaum. »Er hat deine Augen und Joshs Ohren abgekriegt. Himmel, wie gut er riecht!« Während sie den pudrigen, milchigen Babygeruch einatmete, kam sie zu dem Schluß, dass sie über das Geschäftliche am besten später sprach. »Darf ich ihn mal halten, wenn du fertig bist?«
»Du bleibst zum Essen, Kate.« Ann legte entschlossen ihre Hände auf den Rücken, denn sonst hätte sie den süßen Knaben in Margos Arm zurechtgerückt. »Josh hat noch ein spätes Treffen im Hotel. Wenn du uns also Gesellschaft leisten willst, kannst du unser Baby nachher schaukeln, solange du magst.«
»Tja …« Kate fuhr mit einer Fingerspitze über J.T.s winziges Gesicht. »Wenn man mich derart bedrängt…«
Die Bay Suite des Templeton Monterey war wirklich elegant. Auf schwarz lackierten Tischen prangten riesige Porzellanvasen mit exotischen Blumensträußen, das geschwungene, mit eisblauem Brokat bezogene Sofa schmückten Kissen in den Tönen des orientalischen Teppichs, und die Vorhänge zu beiden Seiten der breiten Glastüren waren geöffnet, so dass man die Sonne blutrot im Meer versinken sah.
Um den großen Tisch in der Eßecke reihten sich mit reichem Schnitzwerk, hohen Lehnen und weichen Polstern versehene Stühle, und die Speisen wurden aus feinstem Porzellan serviert. Zu trinken gab es einen trockenen Weißen von einem der Templetonschen Weinberge.
Das Treffen hätte auch in Templeton House abgehalten werden können, aber da sowohl Thomas als auch Susan es als Lauras Zuhause betrachteten, hatten sie die Zusammenkunft in das Hotel verlegt – denn schließlich ging es nicht um Privates, sondern ums Geschäft.
»Einziger Schwachpunkt in Beverly Hills ist möglicherweise der Zimmerservice.« Byron blickte auf den Notizblock, der neben seinem Teller lag. »Die Beschwerden betreffen das Übliche – die Zeit für Lieferungen, Verwechslungen bei den Bestellungen. Die Küche läuft als Ganzes wirklich nicht schlecht. Allerdings ist der Chefkoch ziemlich …«
»Temperamentvoll«, schlug Susan lächelnd vor.
»Ich hätte eher furchteinflößend gesagt. Mir hat er wirklich angst gemacht. Vielleicht bin ich es einfach nicht gewohnt, von einem Hünen mit Brooklyn-Akzent und Hackmesser herumkommandiert zu werden, aber einen Augenblick lang …«
»Und haben Sie die Küche verlassen?« fragte Thomas ihn.
»Nein, ich habe es mit Vernunft versucht. Aus sicherer Distanz erklärte ich ihm wahrheitsgemäß, dass er die besten Jakobsmuscheln zubereitet, die ich je habe kosten dürfen.«
»So kommt man bei Max am weitesten«, bemerkte Josh. »Soweit ich mich erinnere, arbeiten die ihm untergeordneten Köche wie die Roboter.«
»Ganz bestimmt. Zweifellos haben sie alle Angst vor ihm.« Grinsend schob sich Byron ein Stück seines Hühnchens in den Mund. »Das Problem liegt demnach offenbar nicht in der Küche, sondern beim Bedienungspersonal. Natürlich gibt es Zeiten, in denen sowohl in der Küche als
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