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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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darf?«
    »Huch, jetzt geht’s los!« Grinsend lehnte sich Josh zurück und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, By, aber ich werde einfach hier sitzen bleiben und zuhören, wie du dich aus der Affäre ziehst.«
    »Das ist doch eine durchaus vernünftige Frage«, verteidigte Thomas sich. »Da ich weiß, welche Chancen er hat, ist es ja wohl nur natürlich, wenn ich darüber hinaus wissen möchte, welche Absichten er damit verknüpft.«
    »Tommy«, mischte sich Susan leise ein. »Kate ist eine erwachsene Frau.«
    »Und zugleich immer noch meine Ziehtochter.« Seine Miene umwölkte sich, als er seinen Teller zur Seite schob. »Ich habe Laura einfach gewähren lassen, und wir alle wissen, was dabei herausgekommen ist.«
    »Niemals werde ich ihr weh tun«, gelobte Byron. Er empfand die Frage keineswegs als Beleidigung. Auch er war in dem Bewusstsein erzogen worden, dass familiäre Interessen gelegentliche Einmischung erforderten. »Sie ist mir sehr wichtig.«
    »Wichtig?« Thomas sah ihn an. »Wichtig ist, dass man jede Nacht genügend Schlaf bekommt.«
    Mrs. Templeton stieß einen Seufzer aus. »Iß deine Nachspeise, Thomas. Schließlich liebst du Tiramisu. Für Templeton zu arbeiten heißt nicht, dass man persönliche Fragen beantworten muss, Byron. Hören Sie einfach nicht auf ihn.«
    »Ich frage nicht als sein Arbeitgeber, sondern als Kates Onkel und Vater.«
    »Dann antworte ich Ihnen auch in diesem Sinn«, stimmte Byron ihm bereitwillig zu. »Sie spielt eine bedeutende Rolle in meinem Leben, und ich habe die Absicht, sie zu heiraten.« Da ihm diese Tatsache bisher selbst nicht so deutlich bewusst gewesen war, verstummte Byron und runzelte die Stirn.
    »Tja, dann!« Zufrieden schlug Thomas auf den Tisch.
    »Sie weiß noch nichts davon«, murmelte Byron zögerlich.
    »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie mich diese Sache selbst regeln lassen. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz im klaren, wie ich das anstellen soll.«
    »In ein paar Tagen ist er aus dem Weg«, versicherte Susan ihm. »Hoffentlich sind neuntausend Kilometer weit genug?«
    Thomas nahm seine Cremespeise in Angriff. »Aber ich werde zurückkommen«, warnte er und zwinkerte Byron zu.
    Er war ein Mann mit Blick für das Detail, sagte sich Byron, als er die Tür seines Hauses öffnete. Immerhin wusste er, wie man die Dinge sensibel anging. Sicher bekäme er da etwas so Simples, wie der Frau, die er liebte, einen Heiratsantrag zu machen, hin.
    Und bestimmt würde sie nichts Blumiges wollen, dachte er. Kate war keine Frau, vor der man romantisch auf die Knie ging. Gott sei Dank! Sie würde das Direkte, das Einfache vorziehen. Also ging er die Sache direkt und einfach an, sagte er sich, während er seine Krawatte lockerte.
    Er würde es nicht als Frage formulieren. Auf ein »Willst du« könnte sie glatt nein sagen. Besser, er träfe eine Anordnung, allerdings möglichst nicht in allzu forderndem Ton. Denn schließlich ging es hier um Kate. Und genau aus diesem Grund wäre es klug, eine Liste vernünftiger Argumente aufzuführen, weswegen eine Heirat sinnvoll war.
    Byron wünschte nur, ihm fiele auch nur eines ein.
    Er hatte bereits die Schuhe ausgezogen, als er merkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Nach einer weiteren Minute erkannte er auch, was. Es war zu still. Normalerweise kamen ihm die Hunde mit fröhlichem Kläffen entgegengejagt, wenn er aus dem Wagen stieg. Heute jedoch war es totenstill im Haus. Er rannte in Richtung der Terrassentür, riß sie panisch auf und sah, dass weder Nip noch Tuck im Garten tollten.
    Er rief nach ihnen, pfiff und eilte in Richtung des Zaunes, der sie sicher auf dem Grundstück hielt. Verzweifelt dachte er daran, dass es Hundefänger gab, dass er in der Zeitung darüber gelesen hatte, dass immer wieder irgendwo Haustiere gestohlen und an Versuchslabore verkauft wurden.
    Beim ersten Bellen wurden ihm vor Erleichterung die Knie weich. Sie waren über den Zaun gesprungen, dachte er, als er zu der Treppe vom Garten zum Wasser ging. Mehr war nicht passiert. Irgendwie hatten sie es über den Zaun geschafft und ganz allein einen Spaziergang gemacht. Es war dringend erforderlich, ihnen dafür gehörig die Leviten zu lesen.
    Mit wedelnden Schwänzen kamen sie die Stufen heraufgehopst, sprangen an ihm hoch, leckten ihm das Gesicht und zitterten vor Begeisterung, dass er endlich wieder da war.
    »Hausarrest«, sagte er in strengem Ton. »Für euch beide. Habe ich euch nicht gesagt, dass ihr im Garten bleiben sollt? Und

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