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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hin und wieder dort. Was etwas vollkommen anderes ist!«
    »Wenn du meinst…« Margo legte den Kopf in den Nacken und blickte die Freundin fragend an. »Kate, wovor hast du Angst?«
    »Vor nichts.« Sie kehrte zu ihrem Liegestuhl zurück, setzte sich wieder hin und begann dann: »Es gibt da etwas, das ich dich fragen wollte – ich dachte, du bist eine Expertin auf dem Gebiet, um das es geht.«
    Margo trommelte abwartend mit den Fingern auf die Lehne ihres Liegestuhls. »Nun schieß schon endlich los.«
    »Okay. Ich überlege nur, wie ich es am besten formulieren soll.« Kate holte tief Luft und sah Margo reglos an. »Also gut. Ich frage mich, ob man nach Sex süchtig werden kann.«
    »Und ob«, sagte Margo ohne eine Spur von Belustigung im Ton. »Wenn man es richtig macht.« Dann lächelte sie doch. »Und ich wette, dass Byron es mehr als richtig macht.«
    »Die Wette hast du gewonnen«, lautete Kates trockene Erwiderung.
    »Und darüber beschwerst du dich?«
    »Nein, keineswegs. Ich bin einfach überrascht. Nie zuvor habe ich … hör mal, es ist nicht so, dass ich nicht schon vorher Sex gehabt hätte. Nur habe ich nie einen derartigen Appetit darauf gehabt wie offenbar im Augenblick. Mit ihm.« Sie rollte mit den Augen und kicherte. »Himmel, Margo, fünf Minuten mit ihm, und am liebsten würde ich ihn beißen.«
    »Und wo liegt dann das Problem?«
    »Ich frage mich, ob man vielleicht allzu abhängig davon werden kann.«
    »Von gutem Sex?«
    »Ja, genau. Von wirklich gutem Sex. Und dann verändern sich die Menschen und haken diesen Abschnitt ihres Lebens ab.«
    »Manchmal tun sie das.« Sie dachte an sich selbst und Josh und lächelte. »Manchmal aber auch nicht.«
    »Aber es kommt vor«, wiederholte Kate. »Candy hat mich auf den Gedanken gebracht…«
    »Ich bitte dich. Verdammt, Kate, du hast gesagt, du hättest ihr den Mist, den sie verzapft hat, nicht für eine Minute abgekauft.«
    »Darüber, dass er mich nur benutzt? Das habe ich auch nicht. Es hat mich nur dazu gebracht, über unsere Beziehung nachzudenken. Falls es überhaupt eine Beziehung ist. Im Grunde haben wir keinerlei Gemeinsamkeiten, außer, tja, außer Sex.«
    Seufzend lehnte sich Margo zurück, ehe sie nach einem weiteren Plätzchen griff. »Und was macht ihr, wenn ihr nicht gerade damit beschäftigt seid, euch gegenseitig ins Meer der Leidenschaft zu stürzen?«
    »Sehr lustig. Wir machen, was man eben so macht.«
    »Und das wäre, bitte schön?«
    »Keine Ahnung. Wir hören Musik.«
    »Ihr habt denselben Musikgeschmack?«
    »Ja, sicher. Schließlich mag fast jeder Rock and Roll. Manchmal gucken wir uns irgendwelche alten Filme an. Er hat eine unglaubliche Sammlung alter Schwarzweiß-Schinken.«
    »Oh, du meinst die alten Dinger, die du so liebst.«
    »Hmm.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir gehen am Strand spazieren oder er zwingt mich zum Bodybuilding. In der Hinsicht ist er wirklich gnadenlos.« Triumphierend stellte sie ihren Bizeps zur Schau. »Allmählich kann man sogar etwas sehen.«
    »Hmm. Ich nehme an, dass ihr nur selten miteinander sprecht.«
    »Natürlich reden wir. Über die Arbeit, die Familie, das Essen. Er hat einen regelrechten Ernährungstick.«
    »Dann seid ihr anscheinend immer furchtbar ernst.«
    »Nein, ich meine, wir amüsieren uns durchaus. Wir lachen viel. Und wir spielen mit den Hunden oder er arbeitet an einem seiner Autos, und ich gucke ihm dabei zu. Du weißt schon – wir machen eben alles, was man so zusammen macht.«
    »Laß mich sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe, ja? Ihr mögt dieselbe Musik, dieselbe Art Filme, was soviel bedeutet, dass ihr euch durchaus miteinander amüsieren könnt. Ihr geht beide gern am Strand spazieren, schwenkt beide gern irgendwelche Gewichte durch die Gegend und seid beide in ein Paar struppiger Mischlinge verliebt.« Margo schüttelte den Kopf. »Ich verstehe dein Problem. Abgesehen vom Sex könntet ihr beide wirklich Fremde sein. Laß ihn am besten sofort fallen, Kate, bevor es noch schlimmer für dich kommt.«
    »Ich hätte wissen müssen, dass du dich über mich lustig machst.«
    »Das Ganze ist ja wohl auch vollkommen lächerlich. Du solltest dich mal hören. Du hast einen wunderbaren Mann, eine befriedigende Beziehung mit phantastischem Sex und gemeinsamen Interessen – da sitzt du hier herum und überlegst verzweifelt, ob das Ganze vielleicht doch einen Haken hat.«
    »Wenn ich mir darüber klar bin, welchen Haken die Beziehung haben könnte, dann wäre ich

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