Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Stirn.«
    Als sie an ihm vorbeigehen wollte, packte er sie am Arm. »Mach dich nicht lächerlich. Willst du etwa allen Ernstes behaupten, ich hätte die Formulare gefälscht?«
    »Du elender Hurensohn. Du wusstest, wo ich all meine Unterlagen hatte. Du wusstest, wie du es anstellen musstest, damit es so aussieht, als hätte ich es getan. Du hast die Sache mit meinem Vater herausgefunden, stimmt’s?« Kochend vor Wut funkelte sie ihn an. »Und dann hattest du noch die Dreistigkeit zu mir zu kommen, nachdem du das alles bewerkstelligt hattest. Damals habe ich nicht verstanden, weshalb du auf einmal wieder an mir Interesse zu haben schienst. Wahrscheinlich gedachtest du auf diese Weise deine Spuren noch besser zu verwischen.«
    »Du weißt ja nicht, was du redest!«
    Ja, er schwitzte wirklich, merkte sie. Er hatte Angst. Angst wie ein Kaninchen, das plötzlich im Licht der Scheinwerfer eines heranrasenden Wagens hockte. Er sollte ruhig leiden. »Nimm deine Hand von meinem Arm, Roger. Und zwar sofort!«
    Statt dessen verstärkte er noch seinen Griff und beugte sich dichter zu ihr. »Du hast nicht die geringsten Beweise gegen mich. Wenn du versuchst, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben, machst du dich höchstens lächerlich. Ich habe dich fallengelassen. Deine Klientin ist zu mir übergewechselt, weil ich besser, und zwar innovativer bin. Weil ich härter arbeite.«
    »Du hast sie nur rumgekriegt, weil du mit einer einsamen, verletzten Frau ins Bett gegangen bist.«
    »Als ob du nie mit einem Klienten im Bett gewesen wärst«, zischte er in wütendem Flüsterton.
    »Nein, das war ich nie. Und du hast das Geld genommen – aus Gier, aus Skrupellosigkeit und weil du dann plötzlich eine Möglichkeit gesehen hast, den Verdacht auf mich zu lenken.«
    »Ich warne dich, Kate! Wenn du zu Bittie gehst und versuchst, gegen mich Stimmung zu machen, dann …«
    »Was dann?« fragte sie und sah ihn herausfordernd an. »Was dann?«
    »Gibt es hier irgendein Problem?« Mit den ihr eigenen, gespenstisch lautlosen Schritten kam Newman den Korridor herab. Ihre Miene drückte wie gewöhnlich Mißbilligung aus.
    Kate sah sie mit einem kühlen Lächeln an. »Ich glaube nicht.« Sie entzog Roger ihren Arm. »Oder, Roger? Mr. Bittie erwartet mich, Ms. Newman. Ich habe vom Auto aus mit ihm telefoniert.«
    »Allerdings erwartet er Sie! Ihr Telefon klingelt, Mr. Thornhill. Falls Sie bitte mitkommen wollen, Ms. Powell.« Newman blickte über ihre Schulter auf Roger, der mit grimmiger Miene im Korridor stand; dann wandte sie sich an Kate, die ihren schmerzenden Arm betastete. »Alles in Ordnung?« fragte sie.
    »Vollkommen.« Als Newman die Tür zu Bitties Büro öffnete, atmete sie tief durch. »Sie sind echt nett.«
    »Kate.« Bittie stand von seinem Schreibtisch auf. »Ich bin sehr froh, dass Sie angerufen haben.« Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Sehr froh.«
    »Es freut mich, dass Sie mich so schnell empfangen haben.«
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz. Was darf ich für Sie kommen lassen?«
    »Nichts. Vielen Dank!«
    »Ms. Newman, bitte informieren Sie die Partner darüber, dass Kate gekommen ist.«
    »Oh, das ist nicht notwendig! Ich würde lieber mit Ihnen alleine sprechen.«
    »Wie Sie wünschen. Das wäre dann alles, Ms. Newman.« Statt wieder hinter seinen Schreibtisch zu gehen, setzte er sich neben Kate. »Ich würde Ihnen gerne von Fortschritten bei den Ermittlungen berichten, aber Detective Kusack stellt mehr Fragen, als er beantwortet.«
    »Deswegen bin ich nicht hier.« Sie dachte an Roger. Nein, sie würde ihn nicht beschuldigen, noch nicht. Er sollte noch eine Weile schwitzen, und sie würde einen anderen Weg finden, um zu beweisen, dass er der Übeltäter war. Und die ganze Zeit über würde sie sich daran weiden, wie er vor Angst schlotterte. »Ich bin wegen Ihres Angebotes hier.«
    »Gut.« Zufrieden lehnte er sich zurück und faltete die Hände in seinem Schloss. »Wir sind ganz versessen darauf, Sie endlich wieder bei uns zu haben. Alle sind wir der Meinung, dass ein bisschen junges Blut dringend erforderlich ist. Ein Unternehmen wie das unsere wird allzu schnell unmodern.«
    »Ihr Unternehmen ist nicht unmodern, Mr. Bittie. Es ist ein gutes Haus. Erst jetzt begreife ich wirklich, wie sehr ich von meiner Zeit bei Ihnen profitiert habe.«
    Ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben, wie sie fortfahren sollte, faltete sie ebenfalls die Hände in ihrem Schloss.
    »Zuerst möchte ich Ihnen sagen, dass ich über das,

Weitere Kostenlose Bücher