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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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was geschehen ist, sehr gründlich nachgedacht habe; ich verstehe, dass Sie unter den gegebenen Umständen getan haben, was Sie tun mussten. Dasselbe hätte auch ich an Ihrer Stelle getan.«
    »Ihr Verständnis weiß ich zu schätzen, Kate.«
    »Mein Fehler bestand darin, dass ich mich nicht sofort zur Wehr gesetzt habe – aber vielleicht gelingt es mir allmählich, mir diesen Fehler nachzusehen. Ich musste erkennen, dass ich nicht immer alles ganz alleine regeln kann. Dass ich nicht immer Antworten auf alle Fragen habe.« Sie atmete vorsichtig aus. Dieses Eingeständnis fiel ihr alles andere als leicht.
    »Mr. Bittie, ich hatte nur ein einziges Ziel, als ich mit dem Studium fertig war. Und zwar, mich hier in dieser Firma zur Partnerin hochzuarbeiten. Mich dafür einzusetzen, war eine der besten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Wenn ich es hier schaffen würde, wenn ich Ihren Ansprüchen genügen und zur Partnerin gemacht würde, hieße das, dass ich tatsächlich eine der Besten bin. Und es war mir immer sehr wichtig, eine der Besten zu sein.«
    »Diese Firma hat nie eine Angestellte oder einen Angestellten mit einer nobleren Arbeitsmoral gehabt. Auch wenn mir bewusst ist, dass der Zeitpunkt, zu dem ich Ihnen unser Angebot unterbreitet habe, Sie vielleicht bedenklich stimmt: Ich versichere Ihnen noch einmal, dass Ihre bedauerliche Verwicklung in diese polizeiliche Angelegenheit nicht das Geringste mit Ihrer möglichen Partnerschaft zu tun hat.«
    »Das weiß ich. Und es bedeutet mir sehr viel.« Sie öffnete den Mund und hätte beinahe zugesagt. Dann jedoch schüttelte sie vehement den Kopf. »Tut mir leid, Mr. Bittie, ich kann nicht hierher zurückkommen.«
    »Kate!« Wieder nahm er ihre Hand. »Bitte, glauben Sie mir, dass ich verstehe, wenn Ihnen bei dem Gedanken daran unbehaglich zumute ist. Ich gehe davon aus, dass Sie erst dann Ihre Rückkehr zu uns in Erwägung ziehen, sobald die Angelegenheit vollkommen aufgeklärt ist. Natürlich gestehen wir Ihnen diese Bedenkzeit zu.«
    »Es ist keine Frage der Zeit. Oder vielleicht doch. Ich hatte Zeit, mich umzustellen, die Dinge in einem neuen Licht zu sehen. Während der letzten Monate bin ich von meinem ursprünglichen Weg, den ich mir bereits in der High School gesteckt hatte, abgewichen. Und mein neues Leben macht mir Spaß, Mr. Bittie. Wahrscheinlich bin ich selbst mehr überrascht als jeder andere, dass mir die Arbeit in einer Second-hand-Boutique in der Cannery Row gefällt. Aber das tut sie nun einmal, und ich möchte sie nicht wieder aufgeben.«
    Er lehnte sich zurück und klopfte die Fingerspitzen aneinander, wie er es immer tat, wenn er ein kniffliges Problem abwog. »Lassen Sie mich für einen Augenblick als alter Freund zu Ihnen sprechen – als jemand, der Sie kennt, seit Sie ein kleines Mädchen waren, ja?«
    »Natürlich.«
    »Kate, Sie sind ein zielorientierter Mensch. Sie haben all Ihre Zeit und Kraft darin investiert, um in dem von Ihnen gewählten Bereich erfolgreich zu sein. Einem Bereich, der, wie ich vielleicht hinzufügen darf, genau der richtige für Sie ist. Jetzt haben Sie vielleicht eine Pause gebraucht. Die brauchen wir alle gelegentlich.« Er spreizte seine Finger, ehe er sie weiter gegeneinander trommelte. »Aber dieses Ziel aus den Augen zu verlieren, sich mit einer Position zufriedenzugeben, für die Sie nicht nur überqualifiziert, sondern ganz einfach nicht geschaffen sind, wäre eine Vergeudung von Zeit und Talent. Jeder halbwegs fähige Buchhalter käme mit den alltäglichen Finanzangelegenheiten eines Geschäfts zurecht, und jedes Mädchen, das auch nur auf der High School war, kann mit einer Kasse umgehen.«
    »Da haben Sie recht.« Froh, es alles so logisch und nüchtern formuliert zu hören, lächelte sie. »Sie haben vollkommen recht, Mr. Bittie.«
    »Tja, dann, Kate, falls Sie also gern noch ein paar Tage Zeit hätten, um darüber nachzudenken …«
    »Nein, das ist bereits geschehen. Ich habe mir all die Dinge vergegenwärtigt, die Sie mir soeben gesagt haben. Was ich tue, ergibt nicht den geringsten Sinn. Es ist unlogisch, irrational und emotional. Wahrscheinlich ist es ein Fehler – aber den muss ich einfach machen. Wissen Sie, es ist unser Geschäft, es gehört Margo, Laura und mir. Unser gemeinsamer Traum!«

20
    Sie nahm eine Flasche Champagner aus dem Laden mit, ehe sie beschloss, noch einen Schritt weiterzugehen und zu sehen, ob ihr nicht vielleicht ein ganzes Mahl gelang. Ihre stumme Übereinkunft

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