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So hell wie der Mond

So hell wie der Mond

Titel: So hell wie der Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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versuchen.« Mit einem geübten Griff öffnete sie die Flasche. »Natürlich hatte er es im Grunde immer schon auf Margo abgesehen. Donna und diese Puppe damals waren reine Verlegenheitslösungen.«
    Sie nahm zwei Champagnerflöten aus dem Schrank und wandte sich Byron mit einem verschmitzten Grinsen zu. »Also, wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich jetzt fragen: ›Und wie war dein Tag, mein Schatz?‹«
    »Gut. Obwohl das hier noch besser ist.« Er nahm das Glas, das sie ihm gefüllt hatte, und prostete ihr zu. »Und aus welchem Grund werde ich derart verwöhnt?«
    »Gott sei Dank erkennst du, dass es einen Grund dafür geben muss, wenn ich so einen Zirkus veranstalte.« Sie sah sich in der Küche um und stöhnte. Auch wenn sie versucht hatte, möglichst systematisch vorzugehen, stünde ihr noch eine gewaltige Aufräumaktion bevor. »Warum tust du das? Du weißt schon, warum kochst du so oft?«
    »Es macht mir Spaß.«
    »Du bist krank, Byron.«
    »Dein Wasser kocht, Donna.«
    »Oh, genau.« Sie nahm das Nudelglas und starrte es stirnrunzelnd an. »Du nimmst also das Zeug aus der Originalverpackung und tust es in das Glas. Aus ästhetischen Gründen ist das sicher okay, aber wie soll ich denn jetzt bloß wissen, wieviel dreihundert Gramm sind?«
    »Du musst einfach schätzen. Ich weiß, dass dir das zuwider ist, aber hin und wieder sollte man einfach wagemutig sein.«
    Er beobachtete, wie sie ratlos die Nudeln betrachtete, wollte ihr gerade sagen, dass sie viel zu viele ins Wasser gab, lehnte sich dann jedoch wortlos zurück. Schließlich war es ihr Essen, und auf alle Fälle merkte er, dass der Anblick ihres winzigen Popos unter der ordentlich gebundenen Schürze viel interessanter als ihre verschwenderische Nudelmenge war.
    Wie sähe es wohl aus, hätte sie nichts außer dieser gestärkten weißen Schürze an ihrem wohlgeformten Leib?
    Als sie ihn lachen hörte, drehte sie sich um. »Was ist?«
    »Nichts.« Er hob sein Glas an den Mund. »Mir ging nur ein vollkommen verrückter und etwas peinlicher Gedanke durch den Kopf. Aber ich habe ihn bereits größtenteils wieder verdrängt. Warum erzählst du mir nicht, was dich zu dieser häuslichen Kampagne bewogen hat?«
    »Also gut. Ich war – verdammt, ich habe das Brot vergessen.« Mit gerunzelter Stirn schob sie das Blech in den Ofen, wählte die richtige Temperatur und stellte die Uhr. »Ich kann mich unmöglich unterhalten und gleichzeitig ein Essen kochen. Legst du bitte eine CD auf und zündest schon mal die Kerzen an, während ich hier alles fertig mache?«
    »Also gut.« Er stand auf, wandte sich zum Gehen und drehte sich dann noch einmal um. »Katherine, um auf meine peinlichen Gedanken zurückzukommen …« Amüsiert schüttelte er den Kopf. »Vielleicht probieren wir das einfach später aus.«
    Zu beschäftigt, um auf seine Worte einzugehen, wedelte sie ihn aus dem Raum und wandte sich dann wieder ihren Töpfen zu.
    Sie war der Ansicht, dass sie ganz gute Arbeit geleistet hatte, als sie schließlich eingehüllt in verführerische Düfte, flackernden Kerzenschein und Musik von Otis Redding am Tisch saßen. »Offenbar kriege ich durchaus ein mehrgängiges Menü hin«, lobte sie sich, nachdem sie die Pasta gekostet hatte. »Wenn auch höchstens einmal im Jahr.«
    »Es ist wirklich köstlich«, bestätigte er. »Und vor allem ist es ein phantastisches Gefühl, nach Hause zu kommen und von einer hübschen Frau mit einem selbst zubereiteten Mahl verwöhnt zu werden.«
    »Ich hatte einfach etwas überschüssige Energie.« Sie brach eins der Brote in der Mitte durch und bot ihm eine Hälfte an.
    »Zuerst habe ich überlegt, dich geradewegs ins Schlafzimmer zu zerren, wenn du nach Hause kommst; aber dann dachte ich, das hätte auch bis nach dem Essen Zeit. Außerdem war ich hungrig. Mein Appetit ist in den letzten Monaten wesentlich gewachsen.«
    »In demselben Maß, wie dein Streß geringer geworden ist«, stellte er fest. »Abgesehen davon, dass du vernünftiger ißt, hast du auch endlich damit aufgehört, Aspirin und Magentabletten zu schlucken, als wären es Bonbons.«
    Es stimmte, gab sie zu. Und gleichzeitig hatte sie sich seit Jahren nicht mehr derart wohl gefühlt. »Tja, ich habe heute etwas getan, was mich entweder diesen Weg weiterverfolgen oder pronto in die Apotheke zurückrennen lassen wird.« Sie starrte in ihren Champagner und nahm einen vorsichtigen Schluck. »Ich habe die Partnerschaft ausgeschlagen.«
    Er nahm eine ihrer Hände und

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