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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Traum sein könnte. Margo, ich glaube, wir haben es geschafft.«
    »Um das zu sagen, ist es vielleicht noch ein bißchen zu früh.« Ihre Tasse in der Hand, ging sie hinüber zu einer Vase und rückte den Rosenstrauß zurecht. »Unter Umständen spielt uns das Schicksal nur einen üblen Streich, indem es uns für ein paar Stunden am Erfolg schnuppern läßt. Wir haben noch drei Stunden lang geöffnet, und … ach, verdammt!« Sie wirbelte herum. »Wir sind der Hit. Wir sind einfach phänomenal!«
    »Mach dir jetzt bitte keine unnötigen Sorgen – und außerdem würde ich gerne bleiben und mich mit dir am nächsten Besucherstrom erfreuen.« Laura sah auf ihre Uhr. »Aber die Mädchen müssen zum Ballettunterricht. Bevor ich gehe, wasche ich noch schnell die Tassen aus.«
    »Nein, laß nur, das erledige ich.«
    Die Tür ging auf und herein kam eine Gruppe von Teenagern, die geradewegs auf die Schmuckvitrine zusteuerten.
    »Wir haben Kundschaft«, murmelte Laura und nahm die beiden Tassen in die Hand. »Wir haben Kundschaft«, wiederholte sie und zwinkerte Margo zu. »Morgen erscheine ich so gegen ein Uhr.« Es galt allerhand Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen, und sie fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie den ersten der Bälle, die sie jonglierte, fallen ließ. »Bist du sicher, dass du bis dahin alleine über die Runden kommst?«
    »Immerhin war von Anfang an abgemacht, dass du nur stundenweise arbeitest. Ich werde mich schon einarbeiten. Und jetzt fahr endlich!«
    »Sobald ich die Tassen gespült habe.« Sie blieb stehen und drehte sich noch mal herum. »Margo, ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal so viel Spaß hatte.«
    Margo ging es genauso. Als sie ihre jungen Kundinnen betrachtete, umspielte ihren Mund ein versonnenes Lächeln.
    Teenager in Designerschuhen hatten sicher ein großzügiges Taschengeld – und Eltern mit diversen Kreditkarten. Sie nahm ihren Platz hinter dem Tresen ein.
    »Hallo, die Damen! Gibt es vielleicht irgend etwas, das ich euch zeigen kann?«
    Es machte Josh nichts aus, lange zu arbeiten. Er kam durchaus damit zurecht, an einen Schreibtisch gefesselt und unter Papieren begraben zu sein. Auch wenn es sicher nicht so reizvoll war, wie die fünf Kontinente zu bereisen, um bei den verschiedenen Zweigen des Familien-Imperiums nach dem Rechten zu sehen, behielt er auch bei der Arbeit im Büro seine gute Laune bei.
    Bloß zum Narren halten ließ er sich nicht gerne.
    Je länger er in dem Penthouse blieb und die Akten der kalifornischen Templeton-Hotels durchsah, um so mehr gelangte er zu der Überzeugung, dass Peter Ridgeway ihn über Jahre hinweg hintergangen hatte.
    Er war schlau vorgegangen. Es gab keine Möglichkeit, ihn vor Gericht zu zerren wegen seines falschen Umgangs mit Geld, mit Personal oder ganz allgemein fehlgeleiteter Firmenpolitik. Auch wenn genau diese Dinge auf sein Konto gingen, hatte Peter sie alle nach den Prinzipien der Vernunft, mit Verweis auf seine Position und mit der relativen Steigerung der durch seine Veränderungen erzielten Gewinne gerechtfertigt.
    Aber Templeton war nie ein Unternehmen gewesen, das allein Gewinne anstrebte. Sondern in diesem Familienkonzern mit zweihundertjähriger Tradition legte man großen Wert auf die guten Beziehungen zu sämtlichen Angestellten.
    Ja, Ridgeway hatte den Gewinn erhöht, aber nur indem er langjährige Mitarbeiter feuerte und Vollzeitbeschäftigte durch Teilzeitkräfte ersetzte. Wodurch den Leuten einiges an Sozialleistungen und Gehalt entging.
    Außerdem hatte er neue Verträge mit Großhändlern abgeschlössen, wodurch die Qualität der Verpflegung des Personals gesunken war. Auch Angestelltenrabatte auf Zimmerreservierungen und Einkäufe in Templeton-Hotelboutiquen hatte er gekürzt und auf diese Weise den Kollegen den Anreiz genommen, selber in Anspruch zu nehmen, was man anderen täglich bot.
    Gleichzeitig hatte Peter sein eigenes Spesenkonto durch Rechnungen für Mahlzeiten, Wäschereien, Unterhaltung, Blumen, Reisen ständig aufgestockt – ja, er hatte sogar die Dreistigkeit besessen, seinen Trip nach Aruba als Geschäftsreise zu deklarieren.
    Mit dem größten Vergnügen sperrte Josh sämtliche Firmenkreditkarten, die Ridgeway noch besaß. Auch wenn diese Maßnahme verspätet kam und ihn sicher wenig kratzte.
    Ich hätte doch auf seine Eier zielen sollen, dachte er, während er sich zurücklehnte und die müden Augen rieb.
    Es würde Monate dauern, bis das Unternehmen wieder das Vertrauen des

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