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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gegenseitige Treue beneidet. »Sicher habt ihr alle viel Spaß mit dem Unternehmen. Und der armen Laura tut ein bißchen Abwechslung sicher gut. Es gibt doch nichts Schmerzlicheres und Betrüblicheres, als wenn man mit ansehen muß, wie die eigene Ehe in die Brüche geht.«
    »Außer zu erleben, dass man bereits die zweite Ehe hinter sich hat«, stellte Margo zuckersüß fest. »Ist die Scheidung schon durch, Candy?«
    »Nächsten Monat. Du hast natürlich nie einen von deinen … Anbetern geheiratet, nicht wahr, Margo?«
    »Nein, ich hatte immer nur Affären. Die meisten von ihnen waren sowieso schon verheiratet.«
    »Du hast schon immer eine so europäische Einstellung zu den Dingen gehabt. Ich glaube, dass ich selbst einfach zu amerikanisch bin. Irgendwie wäre die Rolle der Geliebten nichts für mich!«
    Vor Margos Augen tauchten wütende rote Blitze auf.
    »Meine Beste«, säuselte sie. »Ich kann dir sagen, die Rolle ist wirklich angenehm. Glaube mir. Aber wahrscheinlich hast du recht. Zu dir paßt sie nicht unbedingt. Schließlich würden dann die Unterhaltszahlungen, die du bisher bekommst, hinfällig.«
    Sie stieg von dem Stepper, froh, dass ihre Auseinandersetzung mit Candy sie abgelenkt hatte von ihrer Nervosität und ihrem Muskelschmerz. Auch wenn sich ihre Beine wie Gummi anfühlten, ließe sie Candy bestimmt nicht merken, wie erschöpft sie war. Statt dessen wischte sie gelassen mit ihrem Handtuch den Schweiß von der Stange des Geräts, wie Judy es ihr so selbstverständlich vorgemacht hatte.
    »Komm ruhig mal in meinem Laden vorbei, Candy. Wie gesagt, morgen eröffnen wir! Du hast doch immer schon das gewollt, was ich hatte. Dies ist deine Chance, daran teilzunehmen. Natürlich gegen entsprechende Bezahlung.«
    Während Margo erhobenen Hauptes den Raum verließ, stieß Candy ein erbostes Schnauben aus, reckte die Nase in die Luft und fuhr zu der interessierten Zuhörerin, die auf dem Fahrrad in ihrem Rücken strampelte, herum. »Margo Sullivan hat sich schon immer eingebildet, etwas Besseres zu sein. Dabei ließe man sie ohne die Templetons wahrscheinlich nicht einmal durch die Türen dieses Clubs.«
    Die Frau blinzelte, weil ihr der Schweiß in die Augen rann. Margos Stil ebenso wie ihr saphirbesetztes Armband hatten ihre Bewunderung erregt. »Wie«, sagte sie, »heißt das Geschäft?«

9
    Achtundzwanzigster Juli, viertel vor zehn. Noch fünfzehn Minuten bis zur Stunde Null, und Margo saß auf dem Bett im Damenboudoir. Auf dem Bett, in dem sie einst geschlafen hatte, geliebt und auch geträumt. Jetzt kauerte sie auf dem Rand, hielt sich den Bauch und betete, dass die Übelkeit endlich verflog.
    Was, wenn niemand kam? Wenn einfach niemand durch die blank geputzte gläserne Eingangstür ihres Ladens trat? Dann brächte sie die nächsten acht Stunden zitternd zu und starrte durch das Schaufenster, in dem über der Lehne eines antiken Stuhls ihr kohlrabenschwarzes seidenes Taftkleid von St. Laurent – sie hatte es erst letztes Jahr für Cannes gekauft – sorgfältig ausgebreitet war. Um den fließenden Rock herum hatte sie diverse einst von ihr so hoch geschätzte Besitztümer drapiert – ein Baccarat-Parfümflakon, mit Bergkristallen besetzte Abendpantoffeln, Saphirohrringe in Tropfenform, eine schwarze Satintasche mit einer juwelenbesetzten Brosche in Form eines Panthers, einen Kerzenständer aus Meißner Porzellan, eine Champagnerflöte aus Waterford-Kristall, eine Auswahl ihrer liebsten Schmuckkästen und das silberne Frisierset, das Geschenk eines ehemaligen Anbeters.
    Jedes Stück hatte sie persönlich ins Schaufenster gestellt, wie nach einem Ritual, und nun fürchtete sie, die Dinge, die ihr ja wirklich einmal etwas bedeuteten, ernteten bei den Vorbeigehenden höchstens Hohn und Spott.
    Was hatte sie getan?
    Sie hatte sich entblößt, in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellt. Selbst käme sie sicherlich irgendwie damit zurecht, aber zugleich hatte sie die Menschen, an denen sie mit größter Zuneigung hing, mit in den Morast gezogen, in dem sie wohl bald versinken würde.
    Wartete Laura nicht gerade in diesem Augenblick unten auf die erste Kundschaft? Und Kate käme während ihrer Mittagspause herübergeflitzt, in der Hoffnung, dass die ehrwürdige, alte Kasse,, die sie in einem Antiquitätengeschäft in Carmel aufgetrieben hatte, bereits klingelte.
    Und sicher ließe sich am frühen Abend auch Josh blicken, ein Lächeln im Gesicht, um ihnen zu ihren ersten Erfolgen zu gratulieren.
    Wie

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