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So nah am Leben

So nah am Leben

Titel: So nah am Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inaqiawa
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aber sie kann die passenden Worte nicht finden. Sie legt sich wieder aufs Bett und starrt an die Decke.
    Was könnte ihr jetzt helfen? Sie überlegt, ob ihr vielleicht ein Dialog mit den Spirits des Universums helfen könnte oder ein Gebet. Sie entscheidet sich für eine schamanische Reise und holt ihre Trommelmusik aus dem Rucksack.

    Der Rhythmus hilft ihr, in die nicht alltägliche Wirklichkeit einzutauchen. Auf dieser schamanischen Reise bittet sie ihr Krafttier, die helfenden Spirits und ihre geistige Lehrerin darum, sie in Kontakt mit dem zu bringen, was sie über das Thema Schuld und Verzeihen wissen sollte.
    Ihre Spirits führen sie zu einem wunderschönen Wasserfall und fordern sie auf, sich darunter zu stellen und sich von allem frei waschen zu lassen. Sie folgt dem Hinweis und spürt das erfrischend klare Wasser über ihrem Körper. Das Wasser durchdringt sie und gelangt in jede ihrer Zellen.
    Samantha denkt darüber nach, wovon sie frei gewaschen werden möchte. Konkret fällt ihr da nichts ein. Dann versucht sie herauszufinden, was sie anderen Menschen verzeihen möchte — auch hierzu fällt ihr keine konkrete Situation ein.
    Samantha wird plötzlich unsicher, weil sie das Gefühl hat, irgend etwas Wichtiges zu übersehen. Sie hadert einen Moment lang mit sich selbst, bis sie ein kosmisches Wissen durchfährt: Wer ist sie denn, daß sie anderen verzeihen kann? Es gibt nichts zu verzeihen, weil es keine Schuld gibt! Allen ist alles verziehen, weil niemand an irgend etwas schuld ist. Fertig!
    Samantha ist verblüfft über die Einfachheit der Antwort, und sie kann die Präsenz des Göttlichen spüren. Dieses kosmische Wissen ist nicht mit Worten zu erklären. Ihr Sprachschatz reicht dafür nicht aus. Sie nimmt es einfach so, wie es ist.

    Dann ruft sie die Trommel von ihrer spirituellen Reise zurück. Ihr Wissen nimmt Samantha mit in ihre alltägliche Wirklichkeit: Es gibt keine Schuld, und deswegen müssen wir niemandem etwas verzeihen, und niemand muß uns etwas verzeihen.

Träume

    Träume sind Botschaften
    aus der Anderswelt.
    Sie geben Lösungsansätze
    zu aktuellen Fragen unseres Lebens.

    Samantha steht inmitten einer Steppenlandschaft. Die Luft ist heiß, die Erde trocken, ihre rotbraune Farbe leuchtet in der Mittagssonne. Der Bewuchs besteht hier aus sehr niedrigen Sträuchern mit farbenprächtigen Blüten. Ein Flirren liegt in der Luft. Verschiedene Tiere versammeln sich um sie herum. Eine Elefantenfamilie schwingt freundlich ihre Rüssel zur Begrüßung. Eine Löwin nähert sich ihr und bietet ihr an, auf ihrem Rücken aufzusitzen und mit ihr die Gegend zu erkunden. „Damit du dich an die Hitze gewöhnen kannst“, sagt sie und jagt mit ihr davon. Der dabei entstehende Luftzug kühlt ihre Haut.

    Sie fühlt sich wohl auf dem Rücken der Löwin und bekommt eine Ahnung, nicht zum ersten Mal hier zu sein. Wie selbstverständlich die Löwin mit ihr redet. „Es geht um deine Reise nach Compostela, nicht wahr?“, fragt die Löwin Samantha. Samantha bestätigt ihre Frage mit einem Nicken. „Ja, ich habe noch so viele Fragen, bevor ich mich auf den Weg mache, und weiß nicht, wem ich sie stellen soll.“ „Da bist du hier genau richtig, wir alle werden dich begleiten und dir helfen, den Weg zu meistern. Geh du nur deinen Weg und kümmere dich nicht um die Einzelheiten.“ Die Löwin bleibt jetzt stehen und gibt Samantha zu verstehen, daß es nun an der Zeit ist, abzusteigen und ein Stück neben ihr herzugehen.

    Die Landschaft ist karg und doch wunderschön. Die Luft ist mit Energie angefüllt, und der Wind führt das Gefühl von Liebe mit sich. Am Wegesrand steht eine weiße Silhouette. Samantha kann nicht erkennen, was es ist. Die Silhouette leuchtet aus sich heraus und überträgt dieses Leuchten auf ihre Umgebung.
    „Komm näher“, erreicht Samantha ein Gedanke wie von einer fernen Stimme, „ich habe dir etwas mitzuteilen. Es betrifft deine Wanderung auf dem Camino. Hör mir gut zu, auch wenn du den Inhalt jetzt vielleicht noch nicht verstehen wirst.
    Deine Reise ist bereits geschehen.
    Alles, was du auf dem Weg erleben wirst, hat sich in der feinstofflichen Welt bereits vollzogen. Wenn du diese Erfahrungen für dein Leben nutzbar machen möchtest, dann mußt du dich mit deinem Körper in die Situationen begeben, damit sich deine Erfahrungen materialisieren und manifestieren können.“

    Die Silhouette verblaßt langsam, und Samantha schaut auf die Stelle, an der sie eben noch zu sehen

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