So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
Männern denn erzählen?“
Zane, der gerade im Begriff war, eine Nummer zu wählen, erstarrte mitten in der Bewegung. „Erzähl ihnen, dass du nicht länger zu haben bist.“
14. KAPITEL
Es gab kein Zurück mehr: Zane erkannte überrascht, dass er zum ersten Mal begonnen hatte, eine Frau als zu sich zugehörig zu betrachten. Mit Lilah hatte er somit eine persönliche Grenze überschritten.
Heftiger als beabsichtigt legte er den Hörer auf und betrachtete Lilah, die gerade damit beschäftigt war, ihren Computer herunterzufahren. Sie wirkte äußerst gelassen, wie sie das Laptop zuklappte.
„Was genau meinst du mit ‚nicht länger zu haben‘?“, fragte sie unschuldig, aber Zane meinte, Hoffnung in ihrem Blick zu erkennen. Er hätte darauf gewettet, dass sie glaubte, er würde vom Heiraten sprechen.
Eigentlich konnte er zufrieden sein: Er hatte es endlich auf ihre Liste potenzieller Heiratskandidaten geschafft. Trotzdem fragte er sich, weshalb das so lange gedauert hatte. Er konnte die Falle, die Lilah ihm stellte, förmlich zuschnappen hören.
Sosehr er sie auch begehrte, auf keinen Fall wollte er sich zu einer Beziehung drängen lassen, in der er verletzlich war. Obwohl es schon Jahre her war, dass seine Mutter ihn wegen ihrer unsäglichen Männergeschichten im Stich gelassen hatte, würde er dieses schmerzhafte Gefühl des Verlassenseins nie vergessen. Als Lorenzo Atreus – sein Vater, wie sich herausstellte – ihn als Vierzehnjährigen gefunden hatte, war es Zane schwergefallen, überhaupt noch einem Menschen zu vertrauen.
Immer wenn es darum ging, Nähe zu anderen zuzulassen, fühlte er sich innerlich wie versteinert. In den vergangenen Jahren hatte er zwar Fortschritte erzielt, aber er wusste, dass er sich erst näher auf Lilah einlassen konnte, wenn er sich ihrer Liebe wirklich absolut sicher war.
Leider schien sie immer noch damit beschäftigt zu sein, einen zuverlässigen Ehemann für sich zu finden – ihn schien sie für diese Rolle nicht ernsthaft in Betracht zu ziehen.
„Ich finde, wir sollten versuchen … zusammenzuleben.“
„Für wie lange?“ Sie stand auf, um sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank zu holen.
Fasziniert sah Zane ihr zu. Sie wirkte so entspannt, dass ihn plötzlich der Verdacht beschlich, einer Meisterstrategin ins Netz gegangen zu sein.
Doch auf der anderen Seite war er erleichtert darüber, dass Lilah so methodisch und entschlossen versuchte, ihn für sich zu gewinnen. Eine Beziehung mit einer Frau, die sich so etwas nicht zutraute, wäre unweigerlich zum Scheitern verurteilt. „Ich weiß es nicht.“
Sie schenkte sich ein Glas Wasser ein und ging langsam in Richtung ihres Schlafzimmers. „Ich denke darüber nach.“
Leise fiel die Schlafzimmertür hinter ihr ins Schloss, und Zane starrte eine Weile fassungslos darauf. Lilah war soeben etwas gelungen, was niemand in den vergangenen zehn Jahren auch nur ansatzweise gewagt hatte. Sie hatte ihn auf Eis gelegt. Bei seiner Arbeit als Problemlöser für die Atraeus-Group war er es gewohnt, mit Leuten zu verhandeln, die ihm am liebsten die Tür vor der Nase zuschlagen würden – aber er fand immer eine Lösung. Auch jetzt würde er nicht aufgeben. Er tat es nie – das hatte er während seiner Zeit auf den Straßen von Los Angeles gelernt.
Mit einem Mal spürte er, wie etwas in ihm zu heilen begann. Er war keine vierzehn Jahre alt mehr, wurde ihm klar, und er war niemandem hilflos ausgeliefert. Er hatte längst einiges an Lebenserfahrung sammeln können, er besaß ein beträchtliches Vermögen und war in seinem Job überaus erfolgreich.
Das brachte ihn auf einen Gedanken … Er wunderte sich, weshalb er nicht schon früher darauf gekommen war. Warum wandte er nicht einfach dieselben Strategien, die ihm im Geschäftsleben zum Erfolg verhalfen, auch in Beziehungsangelegenheiten an?
Nachdem er seinen Entschluss gefasst hatte, ging er an seinen Computer und rief die Berichte über die drei Männer auf, für die Lilah sich entschieden hatte.
Überaus zufrieden mit sich, bekam er prompt Hunger. Er öffnete sich ein Bier und beschloss, den Zimmerservice anzurufen, um sich eine Pizza zu bestellen.
Als er zum Computer zurückkehrte, bemerkte er, dass Lilah ihren strahlend weißen Lederordner dort vergessen hatte.
Das letzte Mal hatte er den Inhalt dieses Ordners zu Gesicht bekommen, als dieser verstreut auf dem Boden des Jets gelegen hatte. Zane ahnte, dass die Papiere sich für ihn als überaus nützlich
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