So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
erweisen könnten.
Als er das Rauschen der Dusche aus Lilahs Badezimmer hörte, war die Entscheidung gefallen. Er nahm den Ordner und sein Bier mit auf die Terrasse, setzte sich und begann zu lesen.
Es handelte sich um komplette Persönlichkeitsprofile mit Fotos, handgeschriebenen Notizen sowie einem ausgeklügelten Punktesystem.
Eine geschiedene Ehe beispielsweise bedeutete zehn Strafpunkte. Die Höchstzahl an Minuspunkten, die ein Mann erlangen durfte, betrug zwanzig. Eine Scheidung war also nicht von vornherein ein Ausschlusskriterium, aber so gut wie.
Uneheliche Kinder zu haben, war ein völliges No-go und führte zur sofortigen Disqualifizierung des Kandidaten.
Im weiteren Verlauf der Liste erfuhr Zane, auf welche Weise sich die Bewerber Punkte dazuverdienen konnten. Geschenke waren gut und konnten bis zu fünf Punkte bringen. Dabei ging es nicht um den Wert des Präsents – es durfte sich durchaus auch nur um eine Blume handeln –, sondern vielmehr um die Fähigkeit, ein persönliches Geschenk für einen anderen Menschen auszuwählen. Mit einem Schmuckstück befand man sich auf der todsicheren Seite, denn es brachte emotionale Werte zum Ausdruck. Außerdem ermöglichten Juwelen Voraussagen über den weiteren Verlauf der Beziehung.
Zane hatte gerade den letzten Schluck Bier getrunken, als sein Blick auf den abschließenden Posten der Ausschlusskriterien fiel. Eine Vorliebe für Junk-Food und Bier wies auf einen Mangel an Gesundheitsbewusstsein hin und war eindeutig ein K.o.-Kriterium.
Gedankenverloren stellte Zane die leere Bierdose auf den Balkontisch, als er ein Klopfen an der Zimmertür hörte. Zweifellos der Zimmerservice mit der Pizza, die er vorhin bestellt hatte.
Nachdem er dem Kellner Geld gegeben hatte, wies er ihn an, die Pizza der jungen Familie mit Kindern zu bringen, von der er wusste, dass sie ein paar Zimmer weiter wohnte. Irgendwie war ihm beim Lesen von Lilahs Liste der Appetit vergangen.
Das Wasserrauschen aus dem Bad verriet ihm, dass Lilah immer noch duschte, also kehrte er auf den Balkon zurück und widmete sich den letzten Seiten des Ordners. Dort waren die Profile der Kandidaten abgeheftet, die Lilahs Kriterien nicht entsprochen hatten. Lucas und Howard waren die beiden jüngsten Neuzugänge.
Auf dem letzten Blatt hatte Lilah eine Liste von verworfenen Kandidaten angefertigt – hauptsächlich Männer, die sie im Beruf oder in der Freizeit kennengelernt und von vornherein ausgeschlossen hatte.
Zane klappte den Ordner zu, legte ihn auf den Tisch und ging zur Balustrade hinüber. Nachdenklich sah er auf die Meeresbucht hinaus.
Der Inhalt des Ordners hatte ihm Einblick in Lilahs Ansprüche an einen möglichen Ehemann gegeben. Doch am meisten beschäftigte ihn der Gedanke, warum er es noch nicht einmal auf die Liste der verworfenen Kandidaten geschafft hatte.
Er ging zum Tisch zurück, um einen weiteren Blick auf Lilahs Punktesystem zu werfen. Sicher, er wusste, dass er seine Fehler hatte, aber so schlecht war er nun auch wieder nicht. Es ärgerte ihn, dass Lilah ihn noch nicht einmal in Erwägung gezogen hatte.
Beinahe so, als wäre er nur für ein flüchtiges Abenteuer gut.
Rasch blätterte er zu der Seite, auf der vermerkt war, wie man Guthabenpunkte sammeln konnte. Punkt Nummer fünf: Geschenke.
Unwillkürlich kam ihm das Foto des Verlobungsringes in den Sinn, den Elena in Lucas’ Auftrag bestellt hatte. Lucas’ Instinkt war gut gewesen, allerdings hatte er völlig versagt, weil er das Geschenk nicht persönlich ausgesucht hatte. Trotzdem war es seinem Bruder gelungen, auf neunzehn Punkte zu kommen.
Was er wohl mit dem Ring gemacht hatte? fragte sich Zane. Sollte er Carla versehentlich unter die Augen kommen, würde Lucas sicherlich eine Menge unangenehmer Fragen zu beantworten haben.
Nicht dass Zane an dem Ring interessiert war. Er hatte eine viel bessere Idee.
Lilah hatte erwartet, dass das Dinner im Hotelrestaurant vielleicht angespannt verlaufen würde, da sie Zane sozusagen am ausgestreckten Arm verhungern ließ. Überraschenderweise wirkte er jedoch entspannt und sogar etwas abgelenkt, als wäre er mit seinen Gedanken woanders.
Bereits zwei Mal hatte sein Handy geklingelt, woraufhin er hastig vom kerzenbeschienenen Tisch aufgestanden war, um während des Telefonats den beleuchteten Pool zu umrunden. Er sah umwerfend attraktiv aus in seiner schwarzen Hose und dem lässig geschnittenen schwarzen Hemd, wie Lilah feststellte.
Um die Sache noch zu
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