So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
sie ihrer Neugierde nachgegeben und ihre Brille hervorgeholt, doch sie wollte nicht, dass Zane ihr Interesse bemerkte. Erst recht nicht, wenn Armbänder anscheinend sein Standardgeschenk für alle seine weiblichen Verabredungen waren.
Obwohl sie das Geschenk aus verschiedenen Gründen nicht annehmen konnte, fiel es ihr schwer, es zurückzuweisen. Es lag nicht am Wert der Steine – das Armband hätte ihretwegen auch aus Plastik sein können. Nein, was ihr viel mehr bedeutete, war die Tatsache, dass Zane daran gedacht hatte, ihr als Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit ein Geschenk zu machen.
Doch sie konnte es nicht behalten. Denn dann würde Zane sicherlich denken, dass sie bereit war, eine Beziehung nach seinen Regeln einzugehen.
Als gelegentliche Aushilfsliebhaberin.
Zögernd legte sie das Armband auf den Tisch.
„Willst du es denn gar nicht anprobieren?“, fragte Zane enttäuscht.
„Es ist wunderschön, aber ich kann es nicht annehmen.“
„Falls es wegen Gemma ist, mach dir keine Sorgen. Sie ist immer nur meine Assistentin gewesen, nicht mehr.“
„Ich schätze, sie sieht das anders.“ Für Lilahs Geschmack war Gemmas Verhalten Zane gegenüber ziemlich besitzergreifend – so sehr, dass Lilah tatsächlich die letzten zwei Jahre davon ausgegangen war, dass Gemma Zanes feste Freundin war.
„Aber genau aus diesem Grund ist sie nicht länger meine Assistentin. Das Armband war ein Abschiedsgeschenk.“
„Und danach hast du sie nach Medinos versetzt?“
„Ich konnte sie nicht feuern, und sie mag Medinos. Ich habe es für eine gute Lösung gehalten.“
Gemma hatte also wirklich Gefühle für Zane, aber er hatte sie aus seinem Arbeitsleben verbannt. Allerdings dorthin, wo sie in seiner Nähe sein und immer noch hoffen konnte, eine Chance bei ihm zu bekommen.
Das war typisch Zane. Von ihrer gemeinsamen Arbeit für die Wohltätigkeitseinrichtung wusste sie, dass er es niemals ausnutzte, wenn sich jemand in einer verletzlichen Lage befand, sondern immer zu helfen versuchte. Diese Eigenschaft fand sie zwar äußerst liebenswert, allerdings hätte sie sich gewünscht, dass Zane im Umgang mit Gemma etwas rücksichtsloser gewesen wäre.
Außerdem drängte sich ihr ein weiterer beunruhigender Gedanke auf. Wenn Zane schon Gemma keine klare Absage geben konnte, dann musste sie sich fragen, wie viele ausrangierte Frauen sonst noch auf eine Beziehung mit ihm hofften?
Einerseits war sie froh, dass Zane nicht wie die verantwortungslosen und selbstsüchtigen Männer war, auf die ihre Mutter und ihre Großmutter sich eingelassen hatten. Andererseits fand sie die Episode mit Gemma äußerst unangenehm.
Ohne den Champagner oder das Dessert auch nur angerührt zu haben, stand Lilah auf.
Jetzt wirkte auch Zane verärgert. Er steckte das Armband in die Tasche, bevor er sich ebenfalls erhob und neben ihr herging, als sie sich einen Weg um die Tische herum bahnte.
Er berührte ihren Ellenbogen, und Lilah spürte, wie ein aufgeregtes Kribbeln über ihre Haut lief. „Warum willst du mein Geschenk nicht annehmen?“, fragte er und sah ihr in die Augen.
Erfreut stellte sie fest, dass er genau so reagierte, wie sie es sich erhofft hatte. Es gelang ihr, dem Drang zu widerstehen, die Arme um seinen Nacken zu schlingen und sich an ihn zu schmiegen. „Es ist … zu wertvoll.“
„Ich bin reich. Geld ist kein Problem.“
Sie verließen das Restaurant und gingen auf den Fahrstuhl zu. „Es geht gar nicht ums Geld.“
Zane ließ ihren Arm los und schaute sie ungläubig an. „Bekomme ich wenigstens Punkte dafür, dass ich es versucht habe?“
Jetzt begann sie zu verstehen. „Du hast in meinem Ordner gelesen“, sagte sie vorwurfsvoll.
„Ich musste doch wissen, was dir wichtig ist.“
Heftig drückte sie auf einen Knopf, und die Fahrstuhltür öffnete sich. „Das hätte ich dir auch so sagen können: eine feste Beziehung.“
Nach einer leidenschaftlichen Nacht, die Lilah erstaunlicherweise nicht richtig zufriedenstellen konnte, stand sie früh am Morgen auf und verbrachte einige Zeit damit, Teile ihres Hochzeitsplans an ihre neue Strategie anzupassen. Sie beschloss, sich in die Arbeit zu stürzen, um Zane nicht merken zu lassen, wie sehr sie bedauerte, dass ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt war – sah man einmal von dem göttlichen Sex ab, den sie miteinander hatten.
Zane hatte auf ihr ausweichendes Verhalten mit einem Geschenk reagiert. Es war das falsche Geschenk gewesen, und er hatte gemogelt, weil er
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