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So schoen kann die Liebe sein

So schoen kann die Liebe sein

Titel: So schoen kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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wenn es das ist, was du möchtest.”
    „Ich kann dir versichern, Andrea, dass es ganz und gar nicht das ist, was ich möchte. Aber es könnte die bessere Lösung sein.”
    Zu aufgewühlt, um jetzt mit ihm zu argumentieren, betrat Andrea das Zimmer und setzte sich ans Bett zu ihrem Sohn, dem einzigen Menschen, den sie noch hatte.
    Auf Andreas Rat hin verbrachte Sam die nächsten Tage damit, seinen Sohn besser kennen zu lernen und viel mit ihm zu unternehmen. Unter den Augen seines Vaters hatte Joe sogar gelernt, einen Nagel einzuschlagen. Denn Sam fand es wichtig, den Jungen so zu behandeln, als hätte er kein Handicap. Äußerlich betrachtet, wirkte Joe wie jeder andere normale Junge.
    Er war aktiv und unternehmungslustig und genoss das Leben in vollen Zügen. Doch jetzt, nachdem Sam erfahren hatte, welche Auswirkungen seine Krankheit haben konnte, machte er sich Sorgen.
    Andrea jedoch schien optimistischer zu sein, was die Zukunft betraf, zumal Joe angefangen hatte, eine Insulinpumpe zu benutzen/Sie hatte Sam erzählt, dass Joes Werte sehr viel besser geworden seien und dass er viel mehr Energie als vorher besitze. Diesen Tatendrang seines Sohnes konnte Sam nur bestätigen.
    Im Moment half Joe ihm dabei, den Stall auszufegen. Plötzlich hielt er mit der Arbeit inne und fragte: „Sehe ich aus wie mein Dad?”
    Sam wägte seine Antwort sorgfältig ab, ehe er sagte: „Ja, in gewisser Weise.”
    „Wie?”
    „Deine Haut-und deine Haarfarbe sind ähnlich. Ich glaube, deine Augenfarbe ist ein wenig heller.”
    Joe stellte den Besen zur Seite und betrachtete seine Arme, bevor er die Nase kraus zog.
    „Ich habe Sommersprossen wie Mom.”
    Sam lachte, wie so häufig in den letzten Tagen. „Ja, das hast du.”
    Joe besah sich seine Stiefel. „Meine Freund Bobby sagt, dass da, wo du lebst, nichts weiter als Sand ist.”
    Auch Sam lehnte jetzt seinen Besen gegen die Wand. „Teilweise hat er Recht, wir haben wirklich sehr viel Sand in unserem Land. Aber es gibt auch Städte, Straßen und da, wo Wasser vorhanden ist, auch Pflanzen wie zum Beispiel Palmen. Und in den letzten Jahren haben wir nicht nur eine sehr gute Universität, sondern auch ein modernes Krankenhaus gebaut.”
    Joe verzog das Gesicht. „Ich hasse Krankenhäuser.”
    Sams erster väterlicher Fauxpas. „Das kann ich gut verstehen. Aber sie sind notwendig.”
    „Trotzdem hasse ich sie.” Joes Augen, die seinen so ähnlich waren, funkelten. „Sehen alle Leute in deinem Land so aus wie du?”
    „Die meisten haben dunkle Haut, aber sonst sind sie alle sehr verschieden.”
    „Sind sie nett?”
    „Genauso wie in Amerika gibt es nette Leute und nicht so nette. Es gibt Mütter und Väter, Schwestern und Brüder, die zusammen spielen und sich streiten. Lehrer, Ärzte und Bauarbeiter. Alles in allem ist es ein friedliches Land.”
    „Lebst du in einem Palast?”
    „Ja. Er ist schon seit vielen Generationen in meiner Familie.”
    „Kann ich dich mal besuchen?”
    Sams Herz zog sich vor Bedauern zusammen, und er wünschte, es wäre möglich.
    „Vielleicht wenn du älter bist.”
    Joe seufzte. „Warum bleibst du nicht hier? Gefällt dir Amerika nicht?”
    „Es gefällt mir sehr. Ich bin sogar hier geboren worden. In Ohio.”
    „Wenn du in Amerika geboren bist, dann bist du auch ein Amerikaner. Wieso lebst du dann nicht hier?”
    Manchmal hatte Sam sich das auch schon gefragt, aber trotzdem fühlte er eine starke Bindung zu seinem Land. Obwohl es ein gut organisierter kleiner Staat war und dank seines enormen Ölvorkommens sehr reich, gab es dennoch viel zu tun. „Ich kann hier nicht leben, weil mein Vater der König ist und ich eines Tages seinen Platz einnehmen muss.”
    „Vielleicht könntest du ihn anrufen und ihm sagen, dass er jemand anderen einstellt, der das macht.” Er sah Sam voller Unschuld an. „Ein Mädchen im Camp hat erzählt, dass ihr Dad keine Arbeit hat. Vielleicht würde er es machen.”
    Sam ging in die Hocke, um mit Joe auf Augenhöhe zu sein. Die einfache Logik des Kindes brach ihm fast das Herz. „Es ist ein bisschen komplizierter, Joe. Ich bin dazu geboren, meinem Land und meinem Volk zu dienen.” Er strich dem jungen eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. „Verstehst du jetzt, warum ich abreisen muss?”
    Er zuckte mit den Schultern. „Ja, aber ich wünschte trotzdem, du könntest bleiben.”
    Unvermittelt schlang er seine dünnen Arme um Sams Hals. „Und ich wünschte, du wärst mein Dad.”
    Andrea, die im Schatten

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