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So schoen kann die Liebe sein

So schoen kann die Liebe sein

Titel: So schoen kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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vom Fenster ab. „Darf ich raus, Mom? Ich möchte mir den Mann mit dem Handtuch um den Kopf mal näher anschauen.”
    Das war das Letzte, was Andrea wollte. Sie hoffte nur, dass es nicht zu einer Begegnung zwischen den beiden kam. Sobald ihr Sohn fort wäre, würde sie sich allerdings den Fragen stellen müssen, die mit Sicherheit kamen - oder den Forderungen, je nachdem.
    „Dazu ist jetzt keine Zeit.” Sie reichte ihm einen Beutel. „Hier, hol deine Zahnbürste aus dem Bad und steck sie da rein, auch deine Medizin. Dann such dir ein paar Bücher aus und pack noch Papier und Bleistift mit ein, damit du nach Hause schreiben kannst.”
    Joe zog einen Schmollmund. „Wenn ich mich beeile, darf ich den Mann dann kennen lernen?”
    „Heute nicht. Ich bin nicht sicher, was er von uns will.” Das entsprach natürlich nicht der Wahrheit. Sie wusste genau, was er wollte - ihren Sohn. „Vielleicht fragt er nur nach dem Weg und wird schon weg sein, bis du mit Packen fertig bist.”
    „Ich mach schnell!” rief Joe und wirbelte davon.
    Andrea folgte ihm und war erleichtert, als sie sah, dass er in Richtung Bad lief und nicht die Treppe hinunter. Ihr Sohn gehorchte ihr meistens, war aber auch manchmal dickköpfig.
    Sie war genauso, und das hatte ihr schon mehr als einmal Ärger eingebracht.
    In diesem Moment klingelte es an der Haustür, und Andrea fuhr erschrocken zusammen.
    „Ich gehe schon!” rief jemand aus dem Erdgeschoss.
    „Warte, ich mach auf, Tess!” rief sie zurück, in der Hoffnung, ihre Tante noch zurückhalten zu können. „Ich …”
    „Du meine Güte! Sam!”
    Zu spät. Sie hätte Tess erzählen sollen, dass sie vielleicht Besuch bekämen, und von wem.
    Langsam ging sie die Treppe hinunter in den Flur, in dem ihre Tante, der Leibwächter und der Vater ihres Sohnes standen. Sam, der sie sofort entdeckt hatte, blickte ihr aufmerksam entgegen, und unwillkürlich schlang sie die Arme um sich. Auf der letzten Stufe blieb sie stehen. Plötzlich fürchtete sie sich, weiterzugehen.
    Die ahnungslose Tess jedoch wandte sich freudestrahlend an sie. „Guck mal, wer hier ist, Andi. Unser Sam.”
    Unser Sam. Wie merkwürdig das jetzt klang. So hatten sie ihn früher immer genannt. Aber er gehörte weder Tess noch ihr. Abgesehen von der einen Nacht, hatte er ihr niemals gehört und würde ihr auch niemals gehören.
    Andrea bemühte sich um Fassung und stieg die letzte Stufe hinab. „Ich dachte, du würdest vorher anrufen.”
    „Um dich vorzuwarnen?” entgegnete er mit einem leicht zynischen Lächeln.
    „Was hast du denn überhaupt an?” mischte Tess sich ein und deutete auf Sams Gewand.
    Endlich wurde seine Aufmerksamkeit von ihr abgelenkt, und Andrea entspannte sich etwas. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie die ganze Zeit über den Atem angehalten hatte.
    „Meine Zwangsjacke, fürchte ich”, entgegnete er scherzend.
    Tess kicherte ausgelassen wie ein Schulmädchen. „Du siehst aber gar nicht verrückt aus.
    Eher wie ein heller Sonnenstrahl nach langer Regenzeit. Aber jetzt komm her, und lass dich umarmen.”
    Sofort umfasste Sam sie, hob sie hoch und drehte sich mit ihr im Kreis, so wie er es früher immer getan hatte. Nachdem er sie wieder auf die Füße gestellt hatte, fragte er: „Du hast nicht zufällig eine Tasse von deinem berühmten Kaffee für mich?”
    Tess strahlte ihn an. „Du weißt doch, dass hier immer frischer Kaffee steht. Komm mit in die Küche.”
    Der Leibwächter blieb an der Tür stehen, während Andrea Tess und Sam in die Küche folgte. Tess schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und bemerkte wie nebenbei: „Ich lauf nur mal schnell nach oben und sehe nach dem Jungen, damit er nicht herumtrödelt. Ihr zwei könnt euch ja derweil unterhalten.” Damit eilte sie hinaus und überließ Andrea ihrem Schicksal.
    Sam ging zum Tisch und setzte sich wie selbstverständlich auf den Stuhl am Erkerfenster, wo auch schon früher sein Stammplatz gewesen war. Andrea blieb demonstrativ stehen. Sie ärgerte sich darüber, dass er so tat, als wäre er hier zu Hause, und konnte es immer noch nicht fassen, dass Tess ihn begrüßt hatte, als sei er nur für eine Woche fort gewesen und als hätte sich in der Zwischenzeit nichts verändert. Aber Tess hatte Sam schon immer geliebt, genauso wie sie Paul geliebt hatte. Und wie sie jetzt Joe liebte.
    „Mom?”
    Andrea fuhr herum. Joe stand in der Tür und starrte fasziniert den Fremden an. Von Tess weit und breit keine Spur, was Andrea vermuten ließ, dass ihre

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