So schoen Tot
Jägermeisterflaschen oder auf Lieschens Mettwurst – je nach Vorliebe. Swami Duchananda versucht, Schamane Rüdiger aus dem Knäuel hungriger Frauen zu helfen, aber als er an einem seiner Arme zieht, hat er ihn gleich ganz in der Hand. Die ausgehungerten Burnout-Abteilungsleiterinnen haben Rüdigers feisten Solariumarm mit dem gerollten Hackfleisch vom westfälischen Schinkenschwein verwechselt und alle mal kräftig reingebissen.
Lieschens Mettwurst ist durch die Bodenflusen davongerollert und sonnt sich am Fenster.
Die Mense-Gruppe knallt sich die Jägermeister rein und fällt dann unisono über Detlef, den Klangschalenklöppler, her, reißt ihm die Baumwolltiefschritthose runter. Das Letzte, was ich von ihm sehe, ist sein nackter, wippender Hintern, als sie ihn johlend und grölend in den
Blauen Salon
tragen und auf den blauen Matten ablegen. Eine hat die Melkfetttube dabei.
Hannelore kommt in dem ganzen Chaos auf mich zugekrochen, wenig später ist das Lieschen da. Im Gänsemarsch – oder, vielmehr: im Dackelschritt, auf allen vieren – kriechen wir hintereinander aus dem Ashram.
»Meine Mettwurst!«, flüstert Lieschen, als wir fast draußen sind.
»Du lässt die Mettwurst da, wo sie ist, sonst knallet!«, sag ich noch – aber zu spät, das Lieschen robbt auf ihre Salami zu und hat sie schon in der Hand, als sich ein nackter, großer, haariger Männerfuß auf die Pelle presst und dem Lieschen mit dem anderen Fuß einen Tritt verpasst.
Oberswami Wasnunda Ludger!
Jetzt geht er dem Lieschen auch noch an die Wäsche. Also, das reicht aber nun! An der Wand steht noch so ’n oller Schrubber. Den hol ich mir. Als der Großbuchstabe sich umdreht, kriegt er damit erst mal was gegen seinen Klöppel vorn mittig, dann gegen seine Knie, und als er nach vornüber klappt, noch – rumms! – was gegen sein Kinn. Nichts geht über Handarbeit. Ich habe kräftige Hände, ich weiß, wie man Fenster streifenfrei wienert und Wischlappen auswringt. Ich hab nie ein Fitnessstudio gebraucht, wenn Sie verstehen. Und als ich dem Großbuchstaben so meine Spülhände um die Gurgel lege, denke ich an das Bittersalz und an den Kohlrabi und wring dabei so richtig schön kräftig.
Als es knackt und ich immer noch so am Wringen und Wringen und Wringen bin, löst die Hannelore ganz sanfe meine Finger vom Hals von Oberswami Wasnunda Ludger.
»Ich glaub, der hat’s begriffen, Frieda«, sagt sie. Wir sind allein im Ashram, irgendwo draußen wird gegrillt, und vermutlich tanzen Frauen nackt um eine Kiste Bier.
»Wenn Frauen mal was in die Hand nehmen …«, gluckst das Lieschen. »Aber was machen wir jetzt mit … dem Rest?!«
»Für jedes Problem hat die Putzfrau eine Lösung«, sagt Hannelore, und gemeinsam lösen wir Swami Wasnunda in einem Gemisch aus Essigreiniger, Tafelsilberpolierer, Entkalker und Spiritus auf und graben die Knochen bei den Kohlrabis hinterm Gutshaus ein.
»Macht 80 Kilo weniger in fast fünf Tagen, ist doch super«, findet das Lieschen. Dann fahren wir nach Hause und halten unterwegs nur einmal an, damit sie endlich ihre Frikadellen kriegt.
Das Rauchen habe ich übrigens seitdem gelassen, auch das Lieschen und die Hannelore essen und trinken merklich weniger.
Nur ab und an, wenn irgendwo die Kirchenglocken bimmeln, denke ich, dass kein Mann einer Frau das Essen verbieten sollte, wenn er überleben will.
Wellnesstipp von Nina George:
Lachen und Laster
Beim Lachen werden Hormone ausgeschüttet, die jung, glatt und rosig machen; zudem knipst Lachen das innere Licht jeder Frau an, egal in welchem Alter. Ab und an dann noch ein Laster – vielleicht nicht gerade Rauchen, das lässt die Haut achtmal schneller altern –, um nicht den berühmt-berüchtigten Zitronenmund zu bekommen. Laster und Lachen, mehr braucht keine Frau auf Dauer, um schön zu sein.
Ralf Kramp
Riecht gut
Dutzke fragt mich immer wieder mal wegen solcher Sachen. Mal ist es was, wofür er keine Zeit hat, mal was, woran er sich nicht die Finger schmutzig machen will. Ich nehm ihm das alles ab. Wird alles prompt erledigt, und wenn ich meinen Job gut mache, schiebt Dutzke mir was rüber. Ich will nicht wissen, was passiert, wenn ich meinen Job mal nicht gut mache.
Dutzke zieht alle möglichen Dinge für alle möglichen Leute durch. Letztens kam er mit einer Tube Creme. Was für die Haut. Ich frage ihn: »Was ist das?«
Er sagt: »Creme. Was für die Haut.«
Aha.
Dutzke ist kurz angebunden und
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