So schoen und kalt und tot

Titel: So schoen und kalt und tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb

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dich. Bitte geh ins Bett zurück, du wirst dir sonst noch den Tod holen.“ Es fiel Melanie schwer, das zu sagen, aber immer wenn ihre Schwester so einen seltsamen Ausdruck in den Augen hatte, bekam sie furchtbare Angst um das Leben des Mädchens, ohne dass sie diese erklären konnte.
       Nachdenklich holte sie noch einmal die Brosche aus dem Samttäschchen und betrachtete sie lange. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich hab so etwas noch nie gesehen. Eine Krone mit einer Sonne. Wenn das wirklich das Wappen der Mac Pies ist, dann würde das heißen, dass ich durch meine Mutter eine Verbindung zu dieser Familie habe.“
       „Ja, das ist es auch. Wir müssen nur noch herausfinden, was für eine Verbindung das ist“, stimmte Alanis aufgeregt zu. „Am besten, wir gehen heute noch hin und reden mit den Leuten.“
       „Ich glaube nicht, dass Mister Patterson mit uns reden wird“, meinte Melanie zweifelnd. „Wie ich gehört habe verlässt er sein schützendes Gemäuer höchstens, wenn es dunkel ist. Und um so eine Zeit werde ich bestimmt nicht den weiten Weg nach Glannagan Castle antreten, nur um diesen Herrn nach unseren Verwandtschaftsverhältnissen zu befragen, die ohnehin nur Hirngespinste sind.“ Sie verzog das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen.
       Alanis brach in helles Lachen aus. „Da hast du auch wieder Recht. Aber wie willst du sonst dahinter kommen?“
       „Chester wird uns sicher behilflich sein, wenn ich ihn lieb darum bitte“, sagte Melanie leise und in ihre Augen trat ein verträumter Ausdruck. „Er ist so ein lieber Mensch. Du wirst ihn mögen, da bin ich mir ganz sicher.“
       Alanis legte einen Arm um die Schwester. „Wenn nur du ihn magst, dann ist alles gut.“ Sie lehnte ihren Kopf an Melanies Schulter. „Du hast dich verliebt, nicht wahr, Schwesterchen? Ich merke es schon eine ganze Weile.“
       Melanie musste nicht lange nachdenken. Sie nickte. „Ich glaube schon“, gab sie ein wenig verlegen zu. „Natürlich haben wir noch nicht darüber gesprochen, aber Chester hat ebenfalls schon so eine Andeutung gemacht.“
       „Das ist wunderbar“, meinte Alanis nachdenklich. „So weiß ich dich immer in guten Händen, denn ich bin überzeugt davon, dass er ein zuverlässiger Mann ist.“
       Ein unbehagliches Gefühl beschlich die junge Frau, was sie aber rasch wieder abtat. Nachdenklich betrachtete sie erneut die Brosche. „Bist du sicher, dass du genau dieses schon einmal gesehen hast?“, fragte sie noch einmal.
       Das Mädchen nickte. „Benjamin hat es auf ein Blatt Papier gemalt und gesagt, dass es das Wappen der Mac Pies ist“, wiederholte sie geduldig. „Du kannst es mir schon glauben. Frag Laird Ian, der wird es dir bestätigen.“
       Erfreut stimmte Melanie zu. „Genau das werde ich tun. Gehst du mit nach unten? Ich glaub, ich hab ihn vorhin kommen hören.“ Mit dem Samtbeutelchen in der Hand lief sie aus dem Zimmer.
       „Ich warte hier“, entschied Alanis und warf sich angezogen auf ihr Bett. Eine tiefe Traurigkeit hatte von ihr Besitz ergriffen, was sie ihrer Schwester aber nicht zeigen wollte, um sie nicht unnötig zu beunruhigen.
       Melanie hatte tatsächlich Glück. Laird Ian packte gerade die Post aus, die er von Glannagan mitgebracht hatte. Angela freute sich, denn es war ein Brief von Thomas an Daisy dabei. „Den werde ich ihr gleich bringen, dann wird es ihr mit Sicherheit wieder besser gehen. Die Arme ist seit gestern irgendwie durcheinander. Ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist. Vermutlich fehlt ihr Thomas so sehr, was ich durchaus verstehen kann.“
       „Entschuldung, ich möchte nicht stören“, begann Melanie zögernd und blieb an der Türe stehen.
       „Kommen Sie nur, Miss Barton“, bat Angela freundlich. „Was haben Sie auf dem Herzen? Möchten Sie mit dem Laird sprechen?“, fuhr sie fort, als sie sah, dass Melanies Blicke Laird Ian suchten.
       „Ich hätte eine wichtige Frage“, antwortete Melanie und reichte Laird Ian die Brosche.
       „Was ist damit?“ Der Laird betrachtete das glänzende Schmuckstück interessiert. „Woher haben Sie das?“
       „Kennen Sie es?“, fragte Melanie statt einer Antwort. Ihr wurde plötzlich sehr kalt, denn offensichtlich gab es da etwas, von dem sie noch keine Ahnung hatte.
       „Es ist das Wappen der Mac Pies, und ich weiß, dass Lady Mac Pie, sie ist so um die neunzig, mehrere dieser Broschen anfertigen ließ.“
       „Und