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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wirkt…«
    »Name?«
    »Janet Eylot.«
    »Und arbeitet die auch in Whitemire?«
    Er nickte. »Soweit ich weiß, ist sie Sekretärin.«
    »Und leben die beiden hier im Ort, Janine und Janet?«
    Er nickte wieder.
    »Gut«, sagte Siobhan, nachdem sie die Namen notiert hatte. »Ich weiß nicht recht, DI Young…« Sie sah zu Les Young hinüber. »Was meinen Sie? Halten Sie es immer noch für nötig, Malky zum Verhör mitzunehmen?«
    »Im Moment nicht, DS Clarke. Aber wir brauchen seinen Nachnamen und seine Anschrift.«
    Die Malky ohne Einwände zu Protokoll gab.

18
    Sie nahmen Siobhans Wagen, um nach Whitemire zu fahren. Young betrachtete bewundernd das Interieur.
    »Ganz schön sportlich.«
    »Gut oder schlecht?«
    »Gut, würde ich sagen…«
    Neben der Zufahrtsstraße stand ein Zelt, die Bewohnerin desselben wurde gerade von einem Fernsehteam interviewt. Mehrere Journalisten lauschten in der Hoffnung auf ein paar zitierfähige Sätze. Der Wachmann am Tor teilte ihnen mit, dass »drinnen noch ein viel größerer Zirkus« herrsche.
    »Keine Sorge«, versicherte Siobhan, »wir haben unseren Turndress dabei.«
    Ein zweiter Wachmann in Uniform wartete auf dem Parkplatz auf sie. Sein Empfang fiel kühl aus.
    »Ich weiß, heute ist vielleicht nicht der beste Tag für einen Besuch«, sagte Young mitfühlend, »aber wir ermitteln in einem Mordfall. Sie werden also verstehen, dass die Sache nicht warten kann.«
    »Zu wem wollen Sie?«
    »Wir würden uns gern mit zwei Ihrer Kolleginnen unterhalten: Janine Harrison und Janet Eylot.«
    »Janet ist nach Hause gegangen«, sagte der Wachmann. »Die Sache hat ihr ziemlich zugesetzt.« Er sah, wie Siobhan die Augenbraue hob. »Das mit dem Selbstmord«, erklärte er.
    »Und Janine Harrison?«, fragte sie.
    »Janine arbeitet im Familienflügel. Ich glaube, sie hat bis sieben Dienst.«
    »Dann sprechen wir mit ihr«, meinte Siobhan. »Und wenn Sie uns Janets Adresse geben könnten…«
    Die Flure und Gemeinschaftsräume waren menschenleer. Siobhan vermutete, dass man die Insassen auf ihre Zimmer geschickt hatte, bis die Aufregung vorüber wäre. Sie sah, dass hinter einigen nur angelehnten Türen Meetings stattfanden: ernst dreinblickende Männer in Anzügen, Frauen in weißen Blusen mit halbmondförmigen Brillen und Perlenketten um den Hals.
    Bürokraten.
    Der Wachmann führte sie in ein Großraumbüro und ließ Officer Harrison ausrufen. Während sie warteten, eilte ein Mann an ihnen vorbei, kam zurück und fragte den Wachmann, was los sei.
    »Polizei, Mr. Traynor. Es geht um einen Mord in Banehall.«
    »Haben Sie ihnen erklärt, dass unsere Klienten das Gelände nicht verlassen dürfen?« Er klang höchst verärgert über den Besuch.
    »Es handelt sich um eine reine Routinebefragung, Sir«, schaltete Siobhan sich ein. »Wir sprechen mit allen, die das Opfer gekannt haben.«
    Mit dieser Auskunft schien er zufrieden. Er gab ein grunzendes Geräusch von sich und marschierte davon.
    »Hohes Tier?«, vermutete Siobhan.
    »Chef vom Ganzen«, bestätigte der Wachmann. »Ist nicht sein Tag heute.«
    Der Wachmann verließ den Raum, als Janine Harrison eintrat. Sie war Mitte zwanzig, nicht groß, dafür aber muskulös. Das dunkle Haar trug sie kurz geschnitten, Siobhan vermutete, dass sie viel Sport trieb, vermutlich eine Kampfsportart oder etwas Ähnliches.
    »Setzen Sie sich«, sagte Young, nachdem er sich und Siobhan vorgestellt hatte.
    Sie blieb stehen, die Hände hinter dem Rücken. »Worum geht’s?«
    »Um den mutmaßlichen Mord an Donny Cruikshank«, antwortete Siobhan.
    »Dem Kerl wurde der Schädel eingeschlagen – was gibt es da zu mutmaßen?«
    »Sie waren kein Fan von ihm?«
    »Er hat ein betrunkenes Mädchen vergewaltigt. Nein, ich war kein Fan von ihm.«
    »Der Pub im Ort«, sagte Siobhan, »die Sprüche auf der Damentoilette…«
    »Was ist damit?«
    »Sie haben Ihren Teil dazu beigetragen.«
    »Hab ich das?« Sie blickte nachdenklich drein. »Ja, vielleicht, kann sein. Frauensolidarität, Sie wissen schon.« Sie sah Siobhan an. »Er hat ein junges Mädchen vergewaltigt und zusammengeschlagen. Und Sie wollen sich jetzt ein Bein ausreißen, um den zu kriegen, der ihn um die Ecke gebracht hat?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Niemand hat es verdient, ermordet zu werden.«
    »Nein?« Harrison war sich da nicht so sicher.
    »Welcher Spruch stammt von Ihnen? ›Dead Man Walking‹ vielleicht? Oder ›Blutige Rache‹?«
    »Ich weiß es wirklich nicht mehr.«
    »Wir werden Sie

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