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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wahrscheinlich um eine Probe Ihrer Handschrift bitten müssen«, schaltete Les Young sich ein.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe nichts zu verbergen.«
    »Wann haben Sie Cruikshank das letzte Mal gesehen?«
    »Ungefähr vor einer Woche im Bane. Hat allein Billard gespielt, weil keiner mit ihm spielen wollte.«
    »Es wundert mich, dass er da hinging, wenn ihn niemand leiden konnte.«
    »Hat ihm gefallen.«
    »Der Pub?«
    Harrison schüttelte den Kopf. »Die Aufmerksamkeit. Anscheinend war es ihm ziemlich egal, warum die Leute ihn beachteten, solange er nur im Mittelpunkt stand…«
    Nach ihrem kurzen Zusammentreffen mit Cruikshank hielt Siobhan das für durchaus glaubhaft. »Sie waren mit Tracy befreundet, oder?«
    Harrison wies mit dem Finger auf sie. »Jetzt weiß ich, wer Sie sind. Sie hatten mit Tracys Eltern zu tun, und Sie waren bei ihrer Beerdigung.«
    »Ich habe sie nicht sehr gut gekannt.«
    »Aber Sie haben gesehen, was sie durchgemacht hat.« Wieder der anklagende Tonfall.
    »Ja, das stimmt«, sagte Siobhan ruhig.
    »Wir sind Polizisten, Janine«, unterbrach Young. »Wir machen nur unsere Arbeit.«
    »Prima… machen Sie Ihre Arbeit. Aber erwarten Sie nicht allzu viel Hilfe.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, ein Bild unerschütterlicher Entschlossenheit.
    »Falls Sie uns irgendetwas zu sagen haben«, insistierte Young, »ist es besser, wenn wir es aus Ihrem Mund hören.«
    »Dann hören Sie mir gut zu: Ich habe ihn nicht umgebracht, aber ich bin froh, dass er tot ist.« Sie legte eine Pause ein. »Und wenn ich ihn umgebracht hätte, würd ich’s von allen Dächern rufen.«
    Es folgten einige Momente der Stille, dann fragte Siobhan: »Wie gut kennen Sie Janet Eylot?«
    »Ich kenne sie. Sie arbeitet hier… Das ist ihr Stuhl, auf dem Sie sitzen.« Sie nickte zu Young hinüber.
    »Und privat?«
    Harrison nickte.
    »Gehen Sie zusammen aus?«, fragte Siobhan.
    »Manchmal.«
    »War sie mit im Bane, als Sie Cruikshank das letzte Mal gesehen haben?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Sie erinnern sich nicht?«
    »Nein.«
    »Man sagt, sie schlägt ein wenig über die Stränge, wenn sie was getrunken hat.«
    »Haben Sie sie mal gesehen? Sie ist vielleicht einsfünfzig groß, und das auch nur mit hohen Absätzen.«
    »Soll heißen, sie wäre nicht auf Cruikshank losgegangen?«
    »Soll heißen, sie hätte nicht gewonnen.«
    »Sie dagegen sehen ziemlich sportlich aus, Janine.«
    Harrison setzte ein eisiges Lächeln auf. »Sie sind nicht mein Typ.«
    Siobhan schwieg einen Augenblick. »Haben Sie eine Ahnung, was mit Ishbel Jardine los sein könnte?«
    Einen Moment lang war Harrison von dem Themenwechsel irritiert. »Nein«, sagte sie schließlich.
    »Hat sie je davon gesprochen, dass sie weglaufen wollte?«
    »Nie.«
    »Aber sie hat doch bestimmt über Cruikshank geredet.«
    »Sicher.«
    »Könnten Sie etwas mehr ins Detail gehen?«
    Harrison schüttelte den Kopf. »Ist das Ihre Taktik, wenn Sie nicht weiterkommen? Jemandem die Schuld in die Schuhe schieben, der nicht da ist, um sich zu verteidigen?« Sie blickte Siobhan ins Gesicht. »Tolle Freundin sind Sie.« Young wollte etwas sagen, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Es ist Ihr Job, ich weiß… Nur ein Job. Genau wie die Arbeit hier… Wenn hier jemand unter unserer Obhut zu Tode kommt, spüren wir das alle.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Young.
    »Apropos, ich muss noch einmal meine Runde machen, bevor ich gehen kann… Sind wir fertig?«
    Young sah zu Siobhan, die noch eine letzte Frage stellen wollte. »Wussten Sie, dass Ishbel Cruikshank Briefe geschrieben hat, als er im Gefängnis war?«
    »Nein.«
    »Sind Sie überrascht?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Vielleicht haben Sie sie nicht so gut gekannt, wie Sie glaubten.« Siobhan hielt inne. »Danke für das Gespräch.«
    »Ja, vielen Dank«, ergänzte Young. Und als sie fast schon draußen war: »Wir melden uns noch einmal wegen Ihrer Handschriftprobe…«
    Als sie den Raum verlassen hatte, lehnte sich Young in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Wenn es nicht so politisch inkorrekt wäre, würde ich sie ein Mannweib nennen.«
    »Vielleicht wird man so in dem Job.«
    Auf einmal stand der Wachmann, der sie hereingeführt hatte, wieder in der Tür, als habe er in Hörweite gewartet.
    »Sie ist in Ordnung, man muss sie nur erst kennen lernen«, erklärte er. »Hier ist die Adresse von Janet Eylot.« Als Siobhan nach dem Zettel griff, fiel ihr auf, dass er sie

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