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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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drückte. Als sie an Vater und Sohn vorbeikamen, die in der Küchentür standen, sah Rebus den Sohn an, der daraufhin nickte, als Zeichen, dass es der richtige Mann war. »Hinsetzen!«, befahl Rebus. Gareth nahm auf der Armlehne des Sofas Platz. Rebus nahm vor ihm Aufstellung. »Ist das hier deine Wohnung?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Dein Name steht nicht im Mietvertrag.«
    »Ach ja?« Gareth spielte mit den Kettchen an seinem linken Handgelenk. Rebus beugte sich über ihn, starrte ihm direkt ins Gesicht.
    »Ist Baird dein echter Nachname?«
    »Natürlich.« Sein Tonfall sollte Rebus warnen, ihn einen Lügner zu nennen. Dann: »Was ist daran so komisch?«
    »Bloß ein kleiner Trick, Gareth. Weißt du, ich kannte deinen Nachnamen gar nicht.« Rebus schwieg und richtete sich wieder auf. »Aber jetzt kenne ich ihn. Wer ist Robert – dein Bruder? Dein Vater?«
    »Über wen reden Sie?«
    Rebus lächelte. »Bisschen spät für so ein Spielchen, Gareth.«
    Das schien Gareth einzusehen. Er wies mit dem Finger in Richtung Küche. »Haben die Typen uns verpfiffen? Haben sie das?«
    Rebus schüttelte den Kopf und wartete, bis er wieder Gareths ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. »Nein, Gareth«, erwiderte er. »Ein Toter hat’s getan…«
    Danach ließ er den jungen Mann fünf Minuten schmoren wie einen Sonntagsbraten. Rebus tat so, als müsse er unbedingt nachsehen, ob Kurzmitteilungen auf seinem Handy eingegangen waren. Dann öffnete er eine neue Schachtel Zigaretten und schob sich eine unangezündet zwischen die Lippen.
    »Krieg ich auch eine?«, fragte Gareth.
    »Selbstverständlich. Sobald du mir verraten hast, ob Robert dein Bruder oder dein Vater ist. Ich würde auf Vater tippen, aber vielleicht irre ich mich. Übrigens habe ich gerade versucht, im Geist nachzuzählen, wie viele Vergehen ihr begangen habt. Unerlaubte Untervermietung ist bloß der Anfang. Versteuert Robert sein illegales Einkommen? Wenn einen die Jungs von der Steuerfahnung erst einmal in den Klauen haben, dann sind sie schlimmer als ein hungriger Tiger. Glaub mir – ich hab das Ergebnis davon gesehen.« Er schwieg einen Augenblick. »Dann ist da das Eintreiben von Geld unter Androhung von Gewalt. Dieser Punkt dürfte vor allem dich betreffen.«
    »Ich hab nie jemand was getan!«
    »Was du nicht sagst.«
    »Nein, hab ich nicht! Ich kassier nur das Geld, das ist alles.« In seiner Stimme lag jetzt ein flehender Ton. Rebus nahm an, dass Gareth ein unbeholfenes, begriffsstutziges Kind gewesen war – keine richtigen Freunde in der Schule, nur Jungen, die ihn seiner massigen Gestalt wegen geduldet hatten, um sich seiner bei Bedarf zu bedienen.
    »Ich bin an dir überhaupt nicht interessiert«, versicherte Rebus ihm. »Du sollst mir nur die Adresse deines Vaters geben – eine Adresse, die ich sowieso herausfinden werde. Ich versuche bloß, uns beiden den ganzen Ärger zu ersparen…«
    Gareth sah auf, fragte sich offenbar, was das »uns beiden« bedeutete. Rebus zuckte entschuldigend die Achseln.
    »Weißt du, ich müsste dich mit auf die Wache nehmen. Dort würde man dich so lange festhalten, bis du die Adresse verraten hast… dann statten wir ihm einen Besuch ab…«
    »Er wohnt in Porty«, murmelte Gareth hastig. Damit war Portobello gemeint, ein Vorort südöstlich von Edinburgh, direkt an der Küste gelegen.
    »Und er ist dein Vater?«
    Gareth nickte.
    »Na«, sagte Rebus, »das war gar nicht so schlecht. Jetzt hoch mit dir…«
    »Wieso?«
    »Weil du und ich ihn besuchen werden.«
    Darüber war Gareth überhaupt nicht begeistert, aber nachdem er Rebus’ Befehl gefolgt und aufgestanden war, leistete er keinen Widerstand mehr. Rebus gab seinen Gastgebern die Hand, dankte ihnen für den Kaffee. Der Vater wollte Gareth Geld zustecken, aber Rebus schüttelte den Kopf.
    »Ab sofort wird keine Miete mehr bezahlt«, sagte er zu dem Sohn. »Hab ich Recht, Gareth?«
    Gareth bewegte wortlos den Kopf hin und her. Draußen im Treppenhaus war das Handy schon verschwunden. Rebus musste an die Taschenlampe denken…
    »Jemand hat mein Handy geklaut«, beschwerte sich Gareth.
    »Du musst unbedingt Anzeige erstatten«, klärte ihn Rebus auf. »Damit die Versicherung bezahlt.« Er sah Gareth’ Miene. »Sofern das Ding nicht schon mal jemand anderem gestohlen wurde.«
    Unten vor der Tür war Gareth’ japanischer Sportwagen von einem halben Dutzend Kindern umringt, deren Eltern es aufgegeben hatten, sie zum Schulbesuch zu zwingen.
    »Wie viel hat er euch bezahlt?«,

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