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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Prozess hatte er sie noch einmal aufgesucht. Ihre geschäftliche Beziehung war beendet, und so sprach in seinen Augen nichts dagegen, sie um eine private Verabredung zu bitten. Er war der Meinung, sie passten perfekt zusammen und seien füreinander bestimmt.
    Wieder hatte sie abgelehnt. Diesmal war der Schleier der Höflichkeit für einen kurzen Moment gefallen, und er hatte den Widerwillen gesehen, den sie ihm gegenüber empfand. Sie hatte seinen Fall nicht übernommen, weil sie an ihn glaubte, sondern weil er sie dafür bezahlt hatte. Sie war kein bisschen anders als die Nutten, die er für Sex bezahlte und benutzte.
    Damals hatte er begonnen, den Tag zu planen, an dem er seine Athene ganz für sich haben würde. Dann würde sie seine sexuellen Gelüste befriedigen.
    Er musste vorsichtig sein. Dem
Anderen
würde seine Auflehnung nicht gefallen. Er erwartete, dass Dixon tat, was man ihm sagte. Aber Dixon wollte sie nicht mit dem
Anderen
teilen. Er wollte sie für sich allein. Er wollte sie einsperren und immer wieder benutzen.
    Dixon wusste, dass er schnell sein musste, bevor dem
Anderen
aufging, was er vorhatte.

20
    Samstag, 8. Oktober, 15:00 Uhr
    »Hey, warten Sie«, sagte Malcolm und stieg aus dem Polizeiwagen. Angie war in ihrem Auto zum Lagerhaus Liddell gefahren, und er war ihr gefolgt. Er hatte ihr angeboten, sie mitzunehmen, doch sie hatte abgelehnt. Eva hatte sich entschuldigt, und Garrison war geblieben, um nach weiteren Verbindungen zwischen den beiden Familien zu forschen.
    Angie schien beinahe erleichtert darüber zu sein, dass Eva nicht mitkam. Malcolm merkte, dass ihr der Gedanke an das zusetzte, was sie womöglich in dem Lagerhaus finden würden.
    Das Liddell war nicht der typische Metallcontainer, in dem überzählige Möbel gelagert wurden. Es war ein großes Lagerhaus mit einzelnen klimatisierten Bereichen.
    Malcolm öffnete den Kofferraum. »Das ist kein Wettrennen, Ms Carlson.«
    Sie sah sich nicht um und wurde auch nicht langsamer. »Los, beeilen Sie sich.«
    Malcolm musterte Angies kerzengerade Haltung und den forschen Gang. Auch wenn sie sich nach außen hin unerschrocken gab, sie fürchtete sich vor den Geheimnissen ihres geliebten Papas.
    Malcolm holte ein Brecheisen aus dem Kofferraum, das in einem Lagerraum voller verrammelter Kisten sicher ganz praktisch sein würde, und schlug die Heckklappe zu. Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln, als er hinter Angie über den Parkplatz zum Büro der Firma ging.
    Als er eintrat, hatte Angie sich bereits vor einem schlichten Schreibtisch aufgebaut. Dahinter saß ein Junge mit langem Haar, der Jeans und ein weißes T-Shirt trug. Auf einer Kiste neben dem Schreibtisch stand ein Fernsehgerät mit Zimmerantenne, in dem gerade das nachmittägliche Fußballspiel lief.
    Malcolm schloss die Tür hinter sich und trat zu Angie, die dem Jungen gerade ihren Führerschein zeigte.
    »Mein Name ist Carlson. Nein, ich weiß die Nummer des Lagerraums nicht.«
    Der Junge sah kurz zu Malcolm herüber, zog einen schwarzen Aktenordner hervor, schlug ihn auf und blätterte darin. »Nummer neun. Gehen Sie durch die Tür dahinten und dann immer geradeaus bis in die Haupthalle. Es ist auf der rechten Seite.«
    »Haben Sie einen Ersatzschlüssel?«
    »Für diesen Lagerraum schon.« Er blätterte bis zum hinteren Deckel, auf dem etliche Schlüssel mit Klebeband befestigt waren, zog den mit der Nummer neun ab und gab ihn Angie.
    Sie hielt den Schlüssel in der Hand, als wäre er ein seltsamer Fremdkörper. »Seit wann arbeiten Sie schon hier?«
    »Seit sechs Monaten.«
    »Nicht gerade lange«, meinte sie. Der Junge sah so aus, als wäre er kaum alt genug, um Auto zu fahren.
    »Tja, in dieser Branche gibt es keine langen Arbeitsverhältnisse. Niemand bleibt länger als ein Jahr.«
    »Was ist mit dem Besitzer?«, fragte sie.
    »Ich hab gehört, das Gebäude ist schon drei- oder viermal verkauft worden.«
    »Was tun Sie, wenn jemand die Miete für seinen Lagerraum nicht bezahlt?«, fragte Angie.
    »Wir benachrichtigen die Leute, und wenn sie nicht innerhalb von zwei Wochen reagieren, werfen wir alles auf den Müll.«
    »Sie können die Sachen einfach wegwerfen?«, fragte sie.
    »Hey, wenn die Leute den Platz mieten, werden sie über die Bedingungen aufgeklärt.«
    »Wie steht es mit dem Talbot-Museum?«, fragte Malcolm.
    »Der Raum ist bezahlt. Es gibt also keinen Grund, anzurufen oder Briefe zu schreiben, bevor die nächste Rechnung fällig ist, und das ist erst in dreizehn

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