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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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Fahrzeug, das sich in die Umgebung einfügte und das man schnell wieder vergaß. Nein, dieser Wagen transportierte eine Botschaft. Er fiel auf, genau wie Sierra.
    »Der Wagen ist abgeschlossen«, meinte der Deputy.
    »Die Spurensicherung hat in Sierras Zimmer bei Zoe Morgan einen Ersatzschlüssel gefunden und ihn uns gegeben.« Malcolm zog Gummihandschuhe aus der Tasche, dann den Schlüssel und entriegelte mit zwei Handbewegungen alle vier Türen. »Haben Sie Ihr Spurensicherungsteam benachrichtigt?«
    »Ja. Müsste spätestens in einer Stunde da sein.«
    Es gab keine offensichtlichen Spuren von Gewalt. Sierras Handtasche befand sich nicht im Auto, und das Innere war ordentlich und sauber. Keine herumliegenden Pappbecher oder Papiere. Ihre Wohnung war ein Schweinestall, doch ihr Auto, das zu ihrem öffentlichen Image gehörte, war makellos.
    Nur wenige Minuten später traf der Wagen der Spurensicherung ein, und kurz darauf sah Malcolm zu, wie der Techniker den Wagen akribisch von innen und außen fotografierte. Auf der Suche nach Fingerabdrücken bestäubte er die Tür, die Heckklappe und das Lenkrad. Er nahm Dutzende von Abdrücken, aber das bedeutete nicht viel. Höchstwahrscheinlich gehörten sie alle dem Opfer.
    Malcolm sah sich auf dem riesigen Parkplatz um, der sich zunehmend füllte. »Es ist eine verdammte Nadel in einem Heuhaufen.«
    Er warf einen Blick in den offenen Kofferraum. Sierra hatte dort nichts aufbewahrt, außer einer Einkaufstasche mit einem Aufdruck der Boutique
Joy!
und ein kleines Schminktäschchen. »Habt ihr etwas vom Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums gehört?«
    »Ich habe noch mal angerufen. Sie sichten gerade die Bänder, müssten aber bald fertig sein.«
    Malcolm rieb sich die Augen. Er hatte keine Lust, sich noch mehr Bänder anzuschauen, aber er würde es tun. »Willst du beim Auto bleiben, während ich in diese Boutique und zum Sicherheitsdienst gehe?«
    »Okay.« Den meisten Leuten war nicht klar, dass zu einem Tatort alles gehörte, wo sich Beweisstücke fanden. Dieses Auto, auch wenn es in einem anderen County abgestellt war, gehörte genauso zum Sierra-Day-Tatort wie der Park, in dem man die Knochen gefunden hatte.
    Malcolm betrat das Einkaufszentrum, überflog das Ladenverzeichnis und fand schnell das gesuchte Geschäft. Es war eine gehobene Damenboutique, die Abendkleidung führte.
    Er trat an die Ladentheke und wartete, während eine zierliche, sorgfältig zurechtgemachte Blondine eine Kundin verabschiedete. Die Verkäuferin sah zu Malcolm hinüber und runzelte die Stirn. »Ich bin gleich bei Ihnen.«
    »Okay.«
    Er passte nicht in einen Laden wie diesen, das war offensichtlich. Seine Gegenwart alarmierte sie. Die Kundin ging, und Malcolm zeigte der Frau seine Marke. »Ich bin Detective Malcolm Kier von der Alexandria City Police.«
    Die Verkäuferin spielte mit ihren goldenen Armreifen und sah sich die Marke genau an. »Sie sind ganz schön weit von Ihrem Bezirk entfernt, oder?«
    »Ich hätte da eine Frage zu einer Kundin von Ihnen.« Er zog ein Foto von Sierra aus der Brusttasche. »Sie müsste vorletzte Woche hier gewesen sein. Am Dienstag oder Mittwoch.«
    Die Frau warf einen Blick auf das Foto und nickte sofort. »Ich erinnere mich an sie. Sie hat ein grünes Seidenkleid für eine Party gekauft.«
    Zeugen hatten ausgesagt, dass Sierra auf der Party ein grünes Kleid getragen hatte. »Wir haben draußen auf dem Gelände des Einkaufszentrums ihren Wagen gefunden. Darin war eine
Joy!-
Einkaufstasche mit einem grünen Seidenkleid. An welchem Wochentag war sie hier?«
    »Mittwoch vor einer Woche.«
    Also hatte sie es in ihrem neuen Kleid zu der Party geschafft und wieder zurück zum Einkaufszentrum, bevor sie verschwunden war. »Welchen Grund könnte sie gehabt haben, noch ein Mal mit dem Kleid herzukommen?«
    Die Verkäuferin runzelte die Stirn. »Ich dachte mir schon, dass sie es zurückbringen würde.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie hat mich zweimal nach den Umtauschbedingungen gefragt. Sie wollte wissen, ob sie das Kleid zurückbringen könnte, falls es nicht zu den Schuhen oder einer Jacke passte. Ich wette, sie ist auf die Party gegangen, hat die Schilder aufgehoben und wollte das Kleid anschließend zurückgeben.«
    »Passiert das oft?«
    »Oft genug.« Die vollen Lippen kräuselten sich.
    »Hat sie etwas über die Party gesagt, oder darüber, was sie vorhatte?«
    »Sie freute sich sehr darauf. Meinte, dort würde ein hohes Tier anwesend sein. Er würde ihr

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