Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
Vom Netzwerk:
angerufen, aber Zeit und Dauer des Anrufs passen zu einer Terminänderung, um die sie gebeten hat.«
    »Wir haben gehört, dass sie noch einen weiteren Freund gehabt haben soll«, meinte Malcolm.
    »Falls sie einen heimlichen Lover hatte, hat sie ihn jedenfalls nicht vom Handy aus angerufen«, sagte Sinclair.
    »Okay. Finanzen?«, fragte Malcolm.
    »Keine Aufwendungen, die über das Übliche hinausgingen«, berichtete Daniel Rokov. »Sierra Day hatte beinahe siebzehntausend Dollar Schulden auf ihrer Kreditkarte. Und fast alle ihre Ausgaben hatten mit Kleidern, dem Duke Street Café und PR-Fotos zu tun. Keine Ausflüge oder geheimen Liebesnester, wo sie sich mit diesem geheimnisvollen Lover hätte treffen können.« Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Sinclair und ich haben auch mit ihren Nachbarn und Kollegen gesprochen, und keiner hat irgendwas Ungewöhnliches bemerkt.«
    »Angie Carlson hat uns erzählt, dass Sierras geheimnisvoller Freund ihr gern Dessous gekauft hat. Und dass er mit ihr nach Florida geflogen ist.«
    Detective Sinclair schüttelte nachdenklich den Kopf. »Wir haben Dessous in ihrem Zimmer gefunden. An einem der Teile waren noch die Etiketten dran. Es stammt aus einem teuren Laden in der Stadtmitte. Die Verkäuferin hatte keinen genauen Überblick über die Verkäufe, hat aber versprochen, dass die Besitzerin das überprüfen wird, wenn sie morgen wieder im Laden ist.«
    »Hast du der Verkäuferin ein Foto von Dixon gezeigt?«, fragte Malcolm.
    »Ja. Sie hat ihn noch nie gesehen.« Sinclair runzelte die Stirn. »Wir haben uns alle sehr auf Dixon konzentriert, der wohlgemerkt ein wasserdichtes Alibi für die Zeit hat, in der Sierra verschwunden ist. Vielleicht sollten wir unsere Ermittlungen ausweiten. Bei so viel Tunnelblick geht uns sonst womöglich ein anderer Mörder durch die Lappen.«
    Malcolm massierte sich den Nacken. Seine Muskeln waren hart wie Stahlseile. Er hatte den Gedanken auch schon gehabt. »Du könntest recht haben, aber ich bin noch nicht bereit, Dixon von der Angel zu lassen.«
    Sinclair schüttelte den Kopf. »Sierras Liebhaber Marty Gold wurde letztes Jahr wegen eines tätlichen Angriffs angezeigt. Vielleicht sollten wir den mal ein bisschen in die Zange nehmen.«
    »Klar, gehen Sie der Sache nach.« Malcolm hatte nicht das Gefühl, dass sie das weiterbringen würde, aber er konnte es nicht beweisen. »Wir verfolgen auch noch eine andere Spur. Garrison und ich haben fast den ganzen Vormittag mit der Suche nach Lulu Sweet verbracht.« Er lieferte einen schnellen Überblick über die Verbindung zwischen Dixon und Angie.
    Garrison, der rechts neben Malcolm saß, fügte hinzu: »Wir haben keine Spur von ihr gefunden.«
    »Lulus Handtasche ist aus der Bar verschwunden, und eine gewisse Maureen White, die im ZZ’s arbeitet, hat in der Gasse hinter der Bar Lulus Schuh gefunden. Maureen zufolge ist Lulu rausgegangen, um sich mit einem Drogendealer namens Tony zu treffen.«
    »Vielleicht hat sie einfach eine Überdosis genommen«, meinte Sinclair.
    Malcolm nickte. »Ich war bei ihrer Mutter. Sie hat auch nichts von Lulu gehört.«
    »Vielleicht hat es jemand auf Carlsons Mandanten abgesehen?«, meinte Rokov. »Sie hat sich im Gerichtssaal reichlich Feinde gemacht. Ich kann nicht behaupten, dass ich ihr größter Fan bin.«
    Sinclair blätterte in ihrer Akte. »Carlson macht einen guten Job, was ich zwar respektiere, aber es könnte schon sein, dass sie dadurch etliche Leute gegen sich aufgebracht hat.«
    Auch Malcolm hatte gegen seinen Willen eine gewisse Bewunderung für Angie Carlson entwickelt. Ob man sie nun mochte oder nicht, sie war intelligent und engagiert. Und die Vorstellung, dass sie die Zielscheibe eines Mörders war, gefiel ihm gar nicht. »Sierras Mitbewohnerin hat erwähnt, dass sie Briefe bekommen hat. Was ist damit?«
    »Die Leute von der Spurensicherung haben sie in einer Zeitschrift in ihrem Zimmer gefunden«, antwortete Rokov. »Sie wurden von Hand auf unliniertem Papier geschrieben. Die Handschrift ist ausgeprägt und passt nicht zu Handschriftenproben, die uns von Dixon vorliegen. Und solange wir nichts haben, womit wir sie vergleichen können, haben wir keine wirkliche Spur. Paulie hat etwas in der Richtung gesagt, dass er sie von einem Experten analysieren lassen will, aber das wird dauern.«
    »Okay«, sagte Malcolm.
    Sinclair räusperte sich. »Vor einer Stunde habe ich bei ViCap einen Treffer gelandet. Der Fall liegt zwar lange zurück, aber er

Weitere Kostenlose Bücher