So viel Lust und noch mehr Küsse
Bar öffnete, und er hatte noch einiges zu erledigen.
“Ich kann nicht nach Hause”, erklärte sie hinter ihm. “Zumindest jetzt noch nicht.”
Er hielt inne, die Hand am Einschaltknopf der Stereoanlage. “Haben Sie schon mal als Kellnerin gearbeitet?”
“Nein. Aber wie schwer kann das schon sein?”
“Das Wilde Side ist kein schicker, vornehmer Club in einem hübschen, sicheren Stadtteil. Die Trinkgelder sind lausig, und die Gäste sind nicht auf einen Plausch mit einem flotten Ding wie Ihnen aus. Es ist eine Kneipe in der Nachbarschaft, in der harte Drinks an hart arbeitende Männer ausgeschenkt werden. Sie passen nicht dazu.”
“Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie mir keine Chance geben?”
Er drückte den Knopf und drehte den Lautstärkeregler herunter. “Ich weiß es einfach.”
“Das ist doch kein Argument.”
Ein unfreiwilliges Lächeln erschien auf seinen Lippen. “Es ist meine Bar, Prinzessin.”
Es war zwar die Bar seines Onkels, aber er hatte die Verantwortung. Carly bedeutete eine Ablenkung, und die Tatsache, dass er sie nicht aus seinen Gedanken bekam, war schon Grund genug, um sie zurück in ihre heile Welt zu schicken.
Da Karen weg war, konnte er andererseits wirklich Hilfe gebrauchen, und sei es nur, damit er sich um andere geschäftliche Angelegenheiten, die die Bar betrafen, kümmern konnte. Angelegenheiten, die es ihm vielleicht ermöglichten, das Wilde Side nicht zu schließen und so das Versprechen an seinen Onkel einzuhalten.
“Wieso ist das so wichtig für Sie?”
Sie kam näher und fuhr mit dem Finger über die Stereoanlage. “Bevor ich nach Hause zurückkehre, muss ich herausfinden, ob ich allein zurechtkomme. In meinem ganzen Leben habe ich noch nichts Wichtiges oder Aufregendes getan. Ich habe immer nur die Erwartungen anderer erfüllt. Stets war ich der Inbegriff des braven Mädchens. Ich war artig und habe alle Regeln befolgt. Langweilig und berechenbar, das war ich.” Sie betrachtete ihren staubfreien Finger und sah dann wieder Cooper an.
“Also schön”, gab er widerstrebend nach. “Ich könnte für ein paar Tage Hilfe gebrauchen. Aber wenn Sie nur gelangweilt sind und Abwechslung von Ihrem ruhigen, vorhersehbaren Leben suchen, dann tun Sie das woanders. Das Wilde Side hat nicht das, wonach Sie suchen.”
“Da wäre ich mir nicht so sicher.” Sie schenkte ihm ein Grinsen, das seinen Puls beschleunigte. Sofort bereute er seine Entscheidung. “Ich glaube, es könnte sehr interessant werden, ein wenig die wilde Seite des Lebens kennenzulernen.”
Sie kam näher und sah mit ihren türkisfarbenen Augen zu ihm auf. Bevor Cooper ihre Absicht durchschaute, legte sie ihm schon eine Hand auf den Nacken. “Danke, Cooper”, hauchte sie mit einer sexy Stimme. “Sie werden es nicht bereuen.”
Das tat er bereits, als ihr sinnlicher Blick auf seinen Mund fiel. Sein Verstand war benebelt. Das muss die Erklärung sein, dachte er, als er den Kopf neigte, um seine Lippen auf ihre zu pressen.
4. KAPITEL
Regel Nr. 4: Eine Dame sollte einem Mann niemals Avancen machen.
Carly hielt den Atem an. Bereitwillig und sehnsüchtig erwartete sie Coopers Kuss. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass dieser Kuss eine der elektrisierendsten Erfahrungen ihres bisher so langweiligen Lebens sein würde.
Sie konnte sich selbst nicht erklären, was über sie gekommen war. Der Drang, ihn zu küssen, war so stark, stärker als jedes sinnliche Verlangen, das sie je empfunden hatte. Allein die Vorstellung, diesen sexy Mund auf ihrem zu spüren, sandte einen heißen Schauer durch ihren Körper.
Sie lehnte sich leicht vor, atmete Coopers Duft ein und schloss die Lider – allerdings nicht, bevor sie die Begierde und Leidenschaft in seinen Augen gesehen hatte und …
“Das geht nicht”, sagte er plötzlich und nahm ihre Hand von seinem Nacken.
Enttäuscht machte sie die Augen wieder auf. Was war los? Er hatte sie doch küssen wollen. Sie hatte zwar die Initiative ergriffen, aber er war bereit gewesen. Zumindest vorübergehend.
“Warum nicht? Wir sind beide mündige Erwachsene.”
Er wich zwei Schritte zurück. “Weil es keine gute Idee ist, deshalb.”
Carlys Gesetz: Wenn du ein gutes Gefühl dabei hast, tu es!
Sie stemmte die Hände in die Hüften und ließ nicht locker. “Wieso nicht?”
Er fuhr sich durch die Haare. “Darum.”
Carly stöhnte frustriert. “Was für eine originelle Antwort!” Sie ging zur Couch und ließ sich darauffallen, bevor sie so etwas Dummes tun
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