So viel Lust und noch mehr Küsse
einen Kuss gewollt, doch jetzt, wo er ihren sinnlichen Körper so dicht an seinem spürte, blieb ihm gar nichts anderes übrig, als ein leidenschaftliches Spiel ihrer Zungen zu entfachen – auch wenn er sich damit selbst quälte. Seine Hände fuhren zu ihrem Po und umfassten ihn.
War er wirklich so töricht gewesen zu glauben, ein Kuss würde ausreichen, um die Faszination zu vertreiben? Er kannte Carly noch keine vierundzwanzig Stunden und trat bereits in die traurigen Fußstapfen der Wildes. Dieser stürmische, wilde Kuss war doch nur der Anfang. Enden würde es mit gebrochenen Herzen. Das hatte er oft genug erlebt. Zu viele Nächte hatte er seine Mutter getröstet, nachdem irgendein Kerl sie sitzen gelassen hatte. Das permanente Verlangen, das er bereits jetzt schon nach Carly verspürte, erinnerte ihn zu sehr daran. Und er wollte verdammt sein, wenn es ihm wie den anderen Wildes ergehen würde.
Daher beendete er den Kuss, wenn auch widerstrebend. Er ließ die Hände sinken und wich ein wenig zurück.
“Das darf nicht passieren”, sagte er, machte auf dem Absatz kehrt und ließ sie allein in dem Vorratsraum zurück, bevor er das Opfer ihres sehnsüchtigen Blicks wurde.
Zu schade, dass er eine Bar führen musste. Eine kalte Dusche wäre jetzt nämlich genau das Richtige.
Carly legte die Finger an die Lippen. Du liebe Zeit, konnte dieser Mann küssen!
Sie atmete schwer aus, doch ihr Herz pochte immer noch heftig. Unwillkürlich fragte sie sich, ob er im Bett genauso war wie beim Küssen – fordernd und doch zärtlich und über die Maßen intensiv.
“Das darf nicht passieren.” Bei der Erinnerung an seine Worte musste sie lachen. “Wetten, dass es doch geschieht?”, murmelte sie und lehnte sich grinsend gegen einen Stapel Holzkisten. Nach diesem Kuss konnte Cooper nicht mehr behaupten, kein Interesse an ihr zu haben, denn jetzt wusste sie, wie sehr er sie begehrte.
Doch das würde alles noch warten müssen. Sie hatte ihm versprochen, gegen Kost und Logis für ein paar Tage in der Bar auszuhelfen. Und ihren Teil der Abmachung konnte sie kaum erfüllen, indem sie im Vorratsraum saß und über den Kuss grübelte.
Daher ging sie zurück in die Bar, wo Cooper gerade dabei war, ein neues Bierfass an die Zapfanlage anzuschließen. Fasziniert beobachtete sie das Spiel seiner Muskeln, als er das Fass in das Fach unter dem Tresen wuchtete.
Er richtete sich auf, drehte sich um und warf ihr einen resignierten Blick zu. Auch wenn ihm ihr Aussehen nicht passte, es war nichts Unanständiges daran. “Du hast mir noch immer nicht gesagt, was ich tun soll”, meinte sie.
“Es ist noch ruhig. Wieso gehst du nicht nach oben und ruhst dich ein wenig aus?”
“Ich soll mich ausruhen?”
Er zuckte die Schultern und wandte sich ab. “Lies ein Buch, oder sieh dir einen Film an. Was auch immer. Hier unten gibt es nichts für dich zu tun.”
“So leicht wirst du mich nicht los. Was hältst du davon, wenn ich ein bisschen sauber mache?”
“Nicht viel”, knurrte er.
Doch sie schenkte ihm keine weitere Beachtung und machte sich stattdessen auf die Suche nach dem feuchten Lappen, mit dem sie Cooper gestern Abend gesehen hatte. Nachdem sie den Tresen abgewischt hatte, ging sie zu den Tischen. Die brauchten zwar nicht abgewischt zu werden, aber sie wollte etwas anderes tun, außer nur ihren Arbeitgeber fasziniert anzustarren. Ihre Fantasie hatte schon genug Nahrung erhalten.
In der nächsten Stunde beschäftigte sie sich unter Coopers wachsamen Augen. Bis auf ein paar gelegentliche Worte, die er mit den Männern am Tresen wechselte, wenn sie etwas bestellten, war er still. Er hatte recht, es herrschte nicht viel Betrieb. Das Wilde Side war alles andere als wild, und da bereits das letzte Inning des Baseballspiels lief, würden die wenigen Gäste auch bald verschwinden.
Kurze Zeit später, als nichts mehr sauber zu machen war, einschließlich der stummen Jukebox und der gesamten Neonreklame in der Bar, schlenderte Carly zurück hinter den Tresen. Cooper saß auf einem Barhocker und beobachtete sie. Grinsend warf sie den kaum staubigen Lappen ins Spülwasser und stützte den Ellbogen auf den Tresen.
“Ist hier immer so wenig los?” Das Spiel war vor knapp zehn Minuten zu Ende gegangen und nur noch ein Gast war geblieben.
Cooper seufzte. “Worauf willst du hinaus?”
“Es ist fünf Uhr an einem Sonntagnachmittag. Ich dachte immer, Bars wie diese seien dann voller Männer, die Sport gucken, sich raufen und Bier
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