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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die Büros und erklärte ihm die laufenden Projekte. Robert nutzte den Rundgang,um Informationen zu sammeln. Er ließ sich das Sicherheitssystem erklären und nickte befriedigt. Es bestand aus Überwachungskameras sowie Bewegungs- und Hitzemeldern. Der Zugang zu den Geheimdaten war nur mit einer kodierten Magnetkarte möglich. Außerdem benötigte der Inhaber eine Sondergenehmigung. Schriftliche Unterlagen und Computerdisketten durften das Gebäude nicht verlassen. Bevor die Programmierer die Firma abends verließen, verschlossen sie ihre Unterlagen in einem Tresorraum.
    Für Robert war alles klar. Eine einzige Führungskraft, die Zutritt zum Tresorraum hatte, konnte das Sicherheitssystem überwinden, ohne Verdacht zu erregen: Landon Mercer.
    Robert hatte während des Rundgangs absichtlich mehrmals auf die Uhr gesehen. Sobald sie fertig waren, sagte er: „Das war sehr interessant. Leider habe ich noch einen Termin wegen einiger Reparaturen an meinem Haus. Vielleicht können wir einmal gemeinsam eine Runde Golf spielen.“
    „Selbstverständlich, jederzeit“, antwortete Mercer. „Rufen Sie mich an.“
    Robert lächelte erneut. „Das werde ich tun.“ Er war zufrieden mit seinem Besuch. Er hatte nicht die Absicht gehabt, bei PowerNet herumzuschnüffeln, sondern Mercer nur wissen lassen wollen, dass er in der Stadt war. Der Mann sollte nervös werden. Nervöse Menschen machten schneller Fehler.
    Ein Brief seiner Detektive lag an der Rezeption, als Robert ins Hotel zurückkehrte. Er betrat den leeren Fahrstuhl und riss den Umschlag auf. Rasch überflog er die wenigen Zeilen: Matt Shaw, Evies Ehemann, war einen Tag nach der Hochzeit des Paares vor zwölf Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

4. KAPITEL
    E vie steckte den Kopf aus der Tür. „Jason, lasst sofort den Unfug!“, rief sie ihrem vierzehnjährigen Neffen zu.
    „Ja, ja“, maulte er.
    Evie mochte den Jungen sehr. Aber er war noch ein halbes Kind, und man wusste nie, was er im nächsten Moment anstellte. Ein paar Freunde von ihm waren gekommen und tobten mit ihm auf den Stegen herum. Evie war ständig darauf gefasst, dass einer der Jungen ins Wasser stürzte.
    Ihre Nichte Paige saß dagegen friedlich bei ihr im klimatisier ten Büro.
    „Sie sind so blöd“, sagte Paige mit der ganzen Verachtung eines dreizehnjährigen Teenagers.
    Evie lächelte verständnisvoll. „Das legt sich mit zunehmen dem Alter.“
    „Hoffentlich.“ Paige war nicht ganz überzeugt. Sie schlug die langen, staksigen Beine unter und las weiter in ihrem Buch.
    Sie ist ein hübsches Kind, dachte Evie und betrachtete das zarte junge Gesicht, das noch unschuldig wirkte. Paige hatte dunkles Haar wie ihr Vater und ein klassisches Profil, das mit der Zeit noch markanter werden würde.
    Ein Motorboot näherte sich langsam der Marina und legte bei den Tanksäulen an. Evie ging hinaus und bediente die Kunden. Es waren zwei junge Paare, die schon viel zu lange auf dem Wasser waren, nach dem Grad ihres Sonnenbrands zu urteilen.
    Es war ein ausgesprochen heißer Tag. Evie blickte hinauf zur gleißenden Sonne am wolkenlosen Himmel. An Regen war nicht zu denken. Wie hielten die Jungen diese Hitze bloß aus? Im Augenblick waren sie zwar ruhig, aber das würde nicht lange andauern.
    Sie kehrte ins Haus zurück und blieb einen Moment auf der Schwelle stehen, um sich nach dem hellen Sonnenschein an das dämmrige Licht zu gewöhnen. Paige unterhielt sich lebhaft mit einem Mann am Tresen. Das war ungewöhnlich bei dem sonst sehr zurückhaltenden jungen Mädchen. Evie brauchte einige Sekunden, bevor sie die schlanke Gestalt mit den breiten Schultern erkannte. Das Gesicht konnte sie nicht sehen. Trotzdem durchrieselte sie ein leichter Schauer. „Mr. Cannon!“
    „Tag.“ Robert ließ den Blick träge über ihre nackten Beine gleiten. Wegen der drückenden Hitze hatte Evie heute Shorts angezogen. Rasch verschwand sie hinter dem Tresen, öffnete die Kasse und legte das Geld hinein.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen. Sie merkte, dass Paige ihn interessiert betrachtete. Wahrscheinlich spürte das Mädchen, dass sie den Mann anders behandelte als die sonstigen Kunden.
    Robert beachtete ihr kühles Verhalten nicht. „Ich habe mir ein Boot gekauft“, antwortete er. „Haben Sie immer noch einen Liegeplatz frei?“
    „Natürlich.“ Geschäft ist Geschäft, dachte Evie. Sie öffnete eine Schublade und zog einen Mietvertrag heraus. „Wenn Sie dieses Formular

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