So weit der Wind uns traegt
in sie ein. Sie kralltedie Finger ins Laken, drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen, da heiße Tränen unter ihren Wimpern hervorrollten.
Plötzlich erstarrte Robert und umfasste ihr Kinn, damit Evie ihn ansah. Erschrocken öffnete sie die Augen, die im Mondschein von Tränen glänzten. Seine Brust hob und senkte sich heftig, so schwer ging sein Atem. Sonst war kein Laut in dem stillen Schlafzimmer zu hören.
Nichts war von dem höflichen, zivilisierten Mann geblieben, den Evie kannte. Das Gesicht, in das sie jetzt blickte, war hart vor Verlangen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie tief in Roberts Seele. Ohne sie aus den Augen zu lassen, nahm er Evies Körper ganz in Besitz.
Evie bäumte sich auf. Ein scharfer Schmerz durchzuckte sie. Noch nie hatte sie etwas so Wildes, sinnenverwirrend Enthemmtes erlebt. Schmerz und Lust vermischten sich – ein vollkommen neues Gefühl, an das sie sich erst gewöhnen musste.
Robert umfasste Evies Hüften und presste sie noch enger an sich. Immer wieder zog er sich zurück und drang erneut tief in sie ein. So grob hatte er noch keine Frau behandelt. Doch Evie machte ihn halb wahnsinnig vor Begierde. Er konnte einfach nicht zärtlich sein. Sein Herzschlag raste, und sein Körper zerbarst beinahe vor Sinnenlust. Evie war so warm und fest, so seidig und so bereit. Und sie gehörte ihm – ihm und niemand anders. Für immer.
Plötzlich erschauerte er, erreichte keuchend den Höhepunkt und fiel erschöpft auf sie hinab. Seine Muskeln zitterten von der Anstrengung. Mit seinem Gewicht presste er Evie auf die Matratze.
Benommen lag sie unter ihm und konnte keinen zusammenhängenden Gedanken fassen.
Kurz darauf wurde ihr klar, dass die süße Qual noch lange nicht vorbei war.
12. KAPITEL
L angsam tauchte Robert aus der körperlichen Erschöpfung auf, und sein Verstand begann schwerfällig zu arbeiten. Die Intensität dessen, was er eben erlebt hatte, war so überwältigend, dass er den Eindruck hatte, neben sich zu stehen. Er spürte seinen Körper wie noch nie im Leben. Das Blut pulsierte durch seine Adern, und der kräftige Schlag seines Herzens beruhigte sich nur allmählich.
Endlich wurden seine rauen Atemzüge wieder normal. Die sexuelle Befriedigung entspannte seine Muskeln, und er spürte Evies heißen Körper, mit dem er noch immer vereint war. Nackt lag sie unter ihm, genau wie er es sich gewünscht hatte.
Plötzlich verflog seine Benommenheit, und die Wirklichkeit kehrte schlagartig zurück. Robert erstarrte vor Entsetzen. Er hatte restlos die Beherrschung verloren. So etwas war ihm noch nie passiert. Gerade bei Evie hätte er äußerst behutsam vorgehen müssen. Stattdessen war er über sie hergefallen und hatte nur das eigene Vergnügen gesucht.
Evie rührte sich nicht. Er hatte den Verdacht, dass sie auf keinen Fall seine Aufmerksamkeit erregen wollte. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wenn Evie ihm jetzt entglitt, würde er größte Schwierigkeiten haben, sich ihr noch einmal zu nähern. Er konnte es ihr nicht einmal übel nehmen, wenn sie argwöhnisch war. Nicht nur das: Wahrscheinlich hatte sie regelrecht Angst vor ihm, und das aus gutem Grund.
Er hatte ihr den erbarmungslosen Drang verzehrender Leidenschaft gezeigt, sie aber nichts von der Lust spüren lassen, die sich daraus entwickeln konnte. Evie hatte wahrscheinlich nur Schmerzen erlebt. Die Waage neigte sich gefährlich zu seinen Ungunsten. Wenn er ihre Qual nicht mit Lust aufwog, fürchtete er, Evie zu verlieren. Zum ersten Malin seinem Leben befiel ihn diese Angst. Trotzdem behielt er einen klaren Kopf.
Natürlich wusste er, wie er eine Frau langsam oder schnell mit den Händen, dem Mund oder dem Körper zum Höhepunkt bringen konnte. Vielleicht sollte er Evie mit den Lippen in Ekstase versetzen, das wäre der behutsamste Weg. Doch er verwarf die Möglichkeit sofort. Er musste rasch handeln, bevor sie sich so weit erholt hatte, dass sie sich wehren konnte. Daran mochte er nicht einmal denken. Ihm blieb nichts übrig, als sie auf dieselbe Weise zu erregen wie eben, auch wenn es mit Schmerzen verbunden gewesen war. Sie sollte Vergnügen an seinem Körper finden und ihn nicht fürchten.
Langsam begann Robert, sich wieder zu bewegen. Evie erstarrte und legte die Hände auf seine Brust, als wollte sie ihn wegschieben. „Nein“, sagte er grob. „Ich höre jetzt nicht auf. Mir ist klar, dass ich dir wehtue. Trotzdem werde ich dafür sorgen, dass du mich gern in dir hast.“
Evie sah
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