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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sehr tief ausgeschnitten. Der weite, schwingende Rock endete unmittelbar oberhalb ihrer Knie. Das Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten aufgesteckt, aus dem zahlreiche Strähnchen um ihr Gesicht fielen. Ihr einziger Schmuck bestand aus schlichten goldenen Kreolen sowie ihrem Ehering.
    Robert trug einen eleganten schwarzen Anzug und ein schneeweißes Seidenhemd. Draußen war es so drückend, dass Evie überlegte, wie er es in dieser Kleidung aushalten konnte. Doch er wirkte kühl und unerschütterlich wie immer, sah man von dem Ausdruck in seinen Augen ab.
    „Du siehst entzückend aus“, sagte Robert. Er berührte ihre Wange und beobachtete, wie sie bei seinem Kompliment errötete.
    „Danke“, sagte Evie fröhlich, während er sie hinausführte und die Tür hinter ihnen verschloss.
    Er half ihr in den Wagen und setzte sich ans Steuer. „Ich hoffe, der Club gefällt dir, den ich für uns ausgesucht habe. Er ist sehr ruhig, hat eine gute Küche und einen herrlichen Innenhof zum Tanzen“, erklärte er.
    „Fahren wir nach Huntsville?“
    „Nein, wir bleiben hier. Es ist ein Privatclub.“
    Evie fragte ihn nicht, wie er zu einer Tischreservierung in einem Privatclub gekommen war. Robert ließ sich nicht anmerken, dass er sehr wohlhabend und einflussreich war. Doch nach seiner teuren Kleidung und all den Sachen zu urteilen, die er gerade gekauft hatte, musste er eine Menge Geld besitzen. Jeder Prominente am Ort würde sich glücklich schätzen, ihn in seinen Club einzuladen.
    Robert bog vom Highway in eine schmale Privatstraße, die sich am Ufer entlangschlängelte, und hielt kurz darauf auf einem asphaltierten Parkplatz an. Der Club bestand aus einem weitläufigen, einstöckigen Fachwerkgebäude aus Zedernholz und Backstein und war von einem gepflegten Rasen umgeben. Die Atmosphäre war ruhig und elegant. Evie hatte das Gelände bisher nur vom Fluss gesehen, der hinter dem Club floss. Es war erst halb acht und noch hell. Trotzdem war der Parkplatz schon fast belegt.
    Robert legte seine warme Hand auf ihren nackten Rücken und führte Evie ins Haus. Ein äußerst korrekter Maître d’hôtel geleitete sie zu einer kleinen, hufeisenförmigen Nische mit weicher Lederpolsterung.
    Sie wählten ihr Essen, und Robert bestellte Champagner. Die Augen des Kellners leuchteten auf bei seiner Wahl.
    Evie hatte bisher nur ein einziges Mal Champagner getrunken. Das war bei ihrer Hochzeit gewesen, und es hatte sich um eine billige Marke gehandelt. Die goldgelbe Flüssigkeit,die Robert ihr einschenkte, hatte nichts mit jenem kühlen Getränk vor vielen Jahren gemein. Der Champagner war trocken und schmeckte köstlich. Die winzigen Bläschen prickelten in ihrem Mund. Vorsichtshalber trank Evie nur schluckweise, denn sie wusste nicht, welche Wirkung der Alkohol auf sie haben würde.
    Wieder wurde es ein wunderbarer Abend. Er war schon halb vorüber, bevor Evie erkannte, dass Robert unerbittlich auf einen bestimmten Abschluss zusteuerte. Er war höflich und nett, ließ sich aber nicht beirren. Sie merkte es an dem Feuer, das in seinen hellgrünen Augen loderte. Robert wollte sie so weit bringen, dass sie heute Nacht mit ihm schlief.
    Es war unübersehbar an der Art, wie er sie ständig berührte. Die kleinen Gesten wirkten zufällig, waren es aber nicht. Mit behutsamen Liebkosungen besänftigte er sie, gewöhnte sie an seine Hand und begann, ihren Körper langsam zu erregen.
    Beim Tanzen hinterließ er mit den Fingerspitzen eine brennende Spur auf ihrem nackten Rücken, sodass sie innerlich erschauerte. Sie bewegten sich im Rhythmus der Melodie und ihres Herzschlags, bis Evie den Eindruck hatte, eins mit der Musik zu werden.
    Als sie in ihre Nische zurückkehrten, blieb Robert dicht neben ihr. Mehrmals rutschte sie unbehaglich beiseite, um den Abstand zu vergrößern, doch Robert ließ sich nicht abschütteln. Er rückte noch näher, sodass sie die Wärme seines Körpers spürte und den feinen, würzigen Duft seines Rasierwassers roch. Immer wieder streichelte er federleicht ihren Arm, strich mit dem schlanken Zeigefinger an ihrem Kinn entlang oder rieb mit dem Daumen über ihr Schlüsselbein. Er drückte seinen Schenkel an ihr Bein, schob seinen muskulösen Arm um ihren Rücken und legte die Hand fest auf ihre Taille. Mit jeder Bewegung drang er stärker in ihr Bewusstseinund machte den männlichen Wesen ringsum seinen Besitzanspruch deutlich.
    Evie war ebenso besorgt wie erregt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

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