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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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feuchtes Tuch zwischen ihre Beine legte und äußerst behutsam die Spuren des Liebesaktes wegwischte. Anschließend tupfte er sie mit einem flauschigen Handtuch trocken, was ihr ein Seufzen entlockte. Er brachteden Waschlappen und das Handtuch zurück ins Badezimmer, und als er wieder an ihr Bett trat, war sie eingeschlafen. Sie wachte nicht einmal auf, als er sie in den Arm nahm und beschützend an seine Brust drückte.
    Kurz vor Anbruch der Dämmerung wachte Evie wieder auf. Der Mond war schon untergegangen, und die Sterne funkelten ebenfalls nicht mehr. Um diese nächtliche Zeit, unmittelbar bevor der Himmel sich im Osten rötete, war es draußen am stillsten. Evie war noch schläfrig und erschöpft von der turbulenten Nacht in Roberts Armen. Es war, als gehörte der eigene Körper ihr nicht mehr, so stark hatte Robert ihn in Besitz genommen. Trotz ihrer Ängste und Schmerzen hatte sie leidenschaftlich auf die Verführungskünste dieses Mannes reagiert.
    Robert lag neben ihr und atmete tief und gleichmäßig. Einen Arm hatte er unter ihren Kopf geschoben, der andere lag schwer auf ihrer Taille. Seine Wärme hüllte sie schützend ein.
    Evie wollte jetzt nicht daran denken, was letzte Nacht geschehen war. Sie war noch zu müde und zu verwirrt, um mit den Eindrücken und Empfindungen fertig zu werden. Aber sie hatte auch nicht die Kraft, alles zu verdrängen. Deshalb gab sie nach und versuchte, mit sich selber ins Reine zu kommen.
    Nie im Leben hätte sie gedacht, dass es so überwältigend sein könnte, sich einem geliebten Mann hinzugeben. Sie hatte geahnt, dass sich unter Roberts höflichem Äußeren eine Eroberernatur verbarg. Und sie hatte gewusst, dass er sie vom ersten Moment ihrer Bekanntschaft an begehrte. Es wäre mehr als merkwürdig gewesen, wenn seine Selbstbeherrschung unter diesen Umständen nicht gewankt hätte. Aber diesen restlosen Verlust jeder Kontrolle hatte sie nicht erwartet.
    Ehrlicherweise musste Evie zugeben, dass Robert auf das,was gestern Abend geschehen war, ebenfalls nicht gefasst gewesen sein konnte. Sie hätte ihm sagen müssen, dass sie noch völlig unerfahren war. Aber dafür hätte es einer Erklärung bedurft, und dazu war sie nicht bereit. Es würde zu wehtun. Ihr Hals zog sich schmerzhaft zusammen bei dem Gedanken, dass Robert sie bald von sich aus danach fragen würde. Sie hatte gehofft, dass er nichts merkte, dass es beim ersten Mal nur ein bisschen unangenehm sein würde und sie ihr Unbehagen mühelos verbergen konnte. Beinahe hätte sie gleichzeitig gelacht und geweint. Für diese Naivität hatte sie teuer bezahlt.
    Zwei weitere Dinge machten ihr noch mehr zu schaffen und erfüllten sie mit Kummer und Sorge. Sie hatte geahnt, dass sie jeden Widerstand aufgeben würde, wenn sie mit Robert schlief. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, wie stark die Erinnerung an Matt dabei zurückkehren würde.
    Zwölf Jahre war sie Matt treu gewesen. Der Gedanke an ihn hatte sie wie ein unsichtbarer Schild geschützt. Doch jetzt hatte sie sich körperlich und seelisch einem anderen Mann hingegeben, und es gab kein Zurück. Sie liebte Robert so sehr, dass ihr der Atem stockte. Ob es ihr recht war oder nicht, er erfüllte alle ihre Gedanken. Sie musste sich von Matt lösen, damit die Erinnerung an ihn zu einem kleinen unauslöschlichen Teil ihres Lebens schrumpfte und kein Bollwerk mehr zwischen ihr und der Welt bildete. Ihr war, als verlöre sie ihn dadurch zum zweiten Mal.
    „Adieu, Matt“, flüsterte Evie zu dem Bild des strahlenden, dunkelhaarigen Jünglings, das sie in sich trug. „Ich habe dich unendlich geliebt. Aber jetzt gehöre ich Robert, und ihn liebe ich ebenfalls sehr.“ Ein Lächeln glitt über das jugendliche Gesicht, bevor es verblasste.
    Evie hielt es nicht mehr aus. Mit einem erstickten Schrei sprang sie aus dem Bett und weckte damit Robert auf. Erwollte sie festhalten, doch sie wich ihm aus und presste die Hand auf den Mund, um die Schluchzer zu unterdrücken.
    „Was ist los?“, fragte Robert leise. Jede Faser seines Körpers war aufs Höchste gespannt. „Bitte, komm zurück ins Bett.“
    „Nein, ich muss nach Hause.“ Evie wollte kein Licht machen, denn sie würde Roberts forschenden Blick nicht ertragen. Blindlings tastete sie nach ihren Kleidern auf dem Boden. Ihr Körper wehrte sich gegen jede Bewegung.
    „Weshalb?“, fragte er leise. „Es ist noch früh. Wir haben jede Menge Zeit.“
    Zeit wofür?, hätte Evie beinahe gefragt. Doch sie kannte die Antwort im

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