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Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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«
    Katalin nickte. In ihren bernsteinfarbenen Augen spiegelte sich das goldene Licht, das von den Wänden ausging.
    »Ich glaube, Camelo hat recht«, sagte sie.
    »Aber Kerr hält es für unmöglich. Und er weiß mehr als wir,« widersprach Gerinth ruhig. »Er kennt nur seine Wissenschaft, und Menschen neigen nun einmal dazu, für unmöglich zu halten, was sie nicht verstehen können. Hätte man dir in der Welt unter dem Mondstein von dem Sternen erzählt - wäre es dir nicht auch unmöglich erschienen?«
    Charru hob die Schultern. »Vielleicht hast du recht. Und vielleicht werden diese...Unsichtbaren uns sagen, was wirklich geschehen ist. «
    »Du willst sie fragen?«
    »Ich will es versuchen. « Charru zog die Brauen zusammen, und sekundenlang ging sein Blick ins Leere. »Wir müssen es versuchen. Sie sind hier, irgendwo, und sie haben uns nicht gerufen. Wir sind die Eindringlinge. Und dann...vielleicht werden sie uns noch einmal helfen. Vielleicht können sie auch die Menschen aus den Hügeln schützen.«
    »Werden sie das tun?« fragte Gerinth zweifelnd. »Vergiß nicht, was Helder Kerr über die Strahlung gesagt hat.«
    »Daß sie den Eindruck macht, als werde sie willkürlich erzeugt?« Charru nickte. »Ich glaube, daß es so ist, obwohl Kerr es in Wahrheit selbst nicht für möglich hält. Er konnte die Strahlung immer dann messen, wenn Marsianer in der Nähe waren. Als ob die Unsichtbaren sie hindern wollten, die Stadt zu betreten und das Labyrinth zu entdecken.«
    »Vielleicht«, sagte Gerinth. »Aber diese Strahlen sind auch verantwortlich für das Elend der Menschen aus den Hügeln. Warum, Charru? Und warum hat uns nicht das gleiche Schicksal getroffen? Warum haben sie die einen einem schrecklichen Tod ausgeliefert und die anderen verschont?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich werde es erfahren. «.
    »Ich komme mit«, sagte Camelo sofort.
    Charru schüttelte den Kopf. »Nein, Camelo, ich gehe allein.«
    »Weil du es trotz allem für gefährlich hältst! Aber es ist doch Wahnsinn, daß du...«
    »Weil wir es schon einmal zu mehreren versucht und nicht geschafft haben«, verbesserte Charru. »Wir wissen nicht, wer sie sind, wie sie sind, wie und wo sie überhaupt existieren. Sie haben sich nur bemerkbar gemacht, wenn einer allein in die Halle kam - zuerst Dayel, dann ich. Und warum sollte es, gefährlich sein? Wir sind uns doch einig darüber, daß sie uns nicht feindlich gesonnen sind. «
    Camelo schwieg. Gerinth fuhr sich mit der Hand über das weiße Haar. Er nickte langsam.
    » Du hast recht«, sagte er. »Wir müssen es versuchen. Wirst du sofort gehen?«
    »Ja. Wenn wir verhindern wollen, daß die Marsarmee über die Menschen aus den Hügeln herfällt, müssen wir uns beeilen.« Charru machte eine Pause und preßte sekundenlang die Lippen zusammen. »Und wir werden es verhindern«, setzte er leise hinzu.
    Es klang wie ein Schwur.
    *
    Erein von Tareth spähte aus schmalen Augen nach Süden.
    Neben ihm lehnte Shaara an dem metallisch glänzenden Jet. Der größere Gleiter stand ein paar Schritte entfernt. Ringsum dehnte sich die rote Wüste endlos unter der Sonne, verschwammen die Konturen hinter opalisierenden Schleiern.
    »Hakon ist seit mindestens einer Stunde überfällig«, sagte das Mädchen leise.
    Erein nickte. Er hatte einen Arm uni ihre Schultern gelegt, doch seine ganze Aufmerksamkeit galt dem rötlichen Schatten am Horizont. Ein Schatten der sich langsam nach Westen bewegte, zu groß für eine Staubwolke.
    Einer der Sandstürme, wie sie ihn schon einmal erlebt hatten?
    Erein grub die Zähne in die Unterlippe. Sie hatten die beiden Fahrzeuge in die Wüste hinausgeflogen, weil sie damit rechneten, daß die Marsianer mit einem starken Aufgebot in der Nähe der Sonnenstadt auftauchen würden. Sie wußten nicht, wann, aber Hakon hätte trotzdem inzwischen hier sein müssen, um einen von ihnen abzulösen.
    »Wofür hältst du es?« Shaara machte eine Geste in Richtung Süden. »Ein Sandsturm?«
    »Ja, ich glaube. Und dafür sind die Jets nicht konstruiert. Kerr sagt, die Marsianer benutzen in solchen Fällen Spiralschlitten. «
    »Hakon könnte abgestürzt sein. Oder der Sand hat den Jet beschädigt. Wir müssen ihn suchen, Erein!«
    Der rothaarige Tarether nickte. »Ich nehme den Gleiter und...«
    »Nein, ich«, sagte Shaara ruhig.
    »Aber...«
    »Du weißt, daß ich mich nie verirre, Erein. Und ich wäre auch allein zurückgeflogen, wenn Hakon mich abgelöst hätte. «
    Einen Moment blieb es

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