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Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Leben, bunt und vielfältig und voller Gegensätze. Den Menschen dieser Stadt hatte niemand ihre Schritte vorgeschrieben. Sie mußten glücklicher gewesen sein als die Menschen des Mars. Mit einem Schauer dachte Beryl daran, daß all dies nur wenig später unter einem gigantischen Feuerblitz in Schutt und Asche gesunken war.
    Und doch hatten die Marsianer unrecht.
    Die Erstarrung, in der sie lebten, glich ebenfalls einer Art von Tod. Auch sie waren dabei, auf eine gespenstische, unsichtbare Weise sich selbst zu zerstören...
    Das Bild erlosch.
    Beryl warf einen Blick zu Helder Kerr, der nachdenklich ins Leere sah. Erst nach ein paar Sekunden hob er wie erwachend den Kopf, nahm die handtellergroße Kassette aus dem Projektor und legte eine neue Filmspule ein.
    Ein flaches, leuchtendes Bild fiel auf die Wand.
    Beryl beugte sich überrascht vor. Selbst der Marsianer brauchte ein paar Sekunden, bis ihm klarwurde, daß sie diesmal einen zweidimensionalen Film erwischt hatten.
    Ein Mann im Halbprofil, angeschnallt auf einem Schalensitz, der in seiner Schräglage fast einer Liege glich.
    Die Kamera schwenkte auf die graue Fläche vor ihm: ein Kontrollpult voller farbiger Felder, Knöpfe und Tasten, tanzender Zeiger hinter runden und eckigen Glasflächen. Baryl runzelte die Stirn. Einen Atemzug lang starrte er auf das Bild, dann wußte er, woher er es kannte.
    »Das ist das Armaturenbrett der »Terra I« !« stellte er fest.
    -Oder irgendeines anderen Schiffs der Terra-Serie«, nickte Kerr. Kopfschüttelnd verfolgte er, wie die Kamera näher heranfuhr. »Uralte Technik! Himmel, wenn ich an die Kommandokanzel einer »Kadnos« denke...«
    Er verstummte.
    Denn im gleichen Augenblick erschien vor ihm ein kleiner roter Pfeil im Bild. Die Spitze wies auf ein schmales, eckiges Kontrollfeld, und am oberen Bildrand leuchteten Schriftzeichen auf.
    »Druckanzeiger Stufe eins«, entzifferte Beryl mit gerunzelter Stirn.
    Der Pfeil sprang ein Stück nach rechts, zu einem fast gleichen Feld. Einen Augenblick verharrte er dort, dann wanderte er weiter, erschien immer wieder an einer anderen Stelle, und jedesmal wechselten auch die leuchtenden weißen Schriftzüge.
    Anzeiger für Fluglage.
    Anzeiger für die noch vorhandene Sauerstoffmenge.
    Temperaturanzeiger für Anzug und Kabine. Druckanzeiger für Kabine. Kontrolle Datenspeicher...Kontrolle Frachtraum...Kontrolle Meteoritenschirm...
    Beryl wandte sich um, als Helder Kerr neben ihm plötzlich auflachte.
    Der Marsianer hatte die Arme verschränkt. Seine Augen funkelten, und ein leicht amüsiertes Lächeln lag um seine Lippen.
    »Nicht zu glauben!« meinte er. »Das ist ein Lehrfilm! Ein uralter Lehrfilm für Raumpiloten. Er muß auf der Erde gedreht worden sein, als die »Terra«-Schiffe flogen.«
    »Ein Lehrfilm für Raumpiloten?« echote Beryl von Schun.
    »Ja, genau«, nickte Kerr.
    Und erst das jähe, atemlose Schweigen machte ihm klar, daß diese Entdeckung für die Terraner viel mehr bedeutete als ein Kuriosum.
    *
    »Keine optische Ortung. «
    Jom Kirrand nickte nur. Er hatte ohnehin nicht erwartet, daß die Robot-Sonden mit ihren Kameras und optischen Geräten etwas entdecken würden. Schließlich waren die Hügel mehrfach durchsucht worden. Der Vollzugschef vermutete, daß sich die Strahlenopfer in gut getarnten Höhlen versteckt hielten. Es würde nicht ganz einfach sein, sie dort herauszuholen, jedenfalls nicht, wenn man den direkten Angriff vermeiden wollte. Und in diesem Punkt war sich Kirrand mit General Manès Kane und dem Offiziersstab völlig einig.
    Eine Vernichtungsaktion aus sicherer Entfernung, etwas anderes kam nicht in Frage.
    Die Hügel waren allerdings zu weitläufig, um sie vollständig zu vernichten wie damals die Singhai-Klippen. Das hieß, daß sie einen Weg finden mußten, die Gegner ans Licht zu locken.
    Kirrand wandte sich an Manès Kane, der über dem gleichen Problem grübelte.
    »Vielleicht würde ein Bombenteppich sie aus ihren Löchern treiben«, schlug der Vollzugschef vor. »Nicht-atomare Bomben meine ich selbstverständlich. Einfache Energie-Granaten.«
    Der greise General furchte die Stirn. »Kein schlechter Gedanke. Noch besser wäre es allerdings, vorher die genaue Lage der Verstecke herauszufinden, um die Laserkanonen in Position bringen zu können.«
    »Richtig.« Kirrand spähte aus schmalen Augen nach Nordosten. »Nun, vielleicht bringt uns in diesem Fall Geduld ans Ziel. «
    »Ja, General. Ziehen wir die Sonden zurück und lassen sie erst nach

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