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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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Widersprüche, doch du bist guten Willens. Dir werden wir die Zukunft zeigen, Marsianer. Die Zukunft deiner Welt.«
    »Die Zukunft der Vereinigten Planeten?« echote Kerr überrascht.
    »So ist es. Aber wir werden dir nicht sagen, wie weit wir dich in die Zukunft führen, da der Mensch ein solches Wissen nicht ertragen kann. Schau auf den Schirm und sieh, was kommen wird! Vielleicht in Jahrhunderten, vielleicht in Jahrtausenden...«
    Kerr schluckte.
    »Oder in Jahrzehnten?« fragte er rauh. »Morgen oder übermorgen?«
    »Nicht morgen und nicht in Jahrzehnten. Die Zukunft liegt nicht fest, sie kann geändert werden, wenn die Gegenwart geändert wird. Nimm die Bilder als Mahnung, Helder Kerr. Sieh, wohin der Weg des Mars führt, irgendwann, wenn es euch nicht gelingt, das Ruder herumzuwerfen...«
    Die Stimme verklang.
    Zum zweitenmal sah Charru den großen Bildschirm aufleuchten. Jähe Spannung hatte ihn gepackt, und er spürte, wie Helder Kerr neben ihm vor Erregung zitterte.
    *
    Über den Ruinen der roten Stadt brannte die Sonne.
    Lara sog tief die heiße, trockene Luft ein. Ihre Haut prickelte, auf den Lippen spürte sie den bitteren Staub der Wüste. In Kadnos hielten die Feldsteuerungen der Klimaanlagen die Temperatur gleichbleibend auf neunzehn Grad Celsius. Hier waren die Tage glühend, die Nächte eisig, und der brennende Staub drang überallhin. Und doch hatte Lara den Eindruck, sich noch nie so lebendig gefühlt zu haben - als hätten diese Luft und die spröde Schönheit der Wüste die Wirkung einer aufputschenden Droge.
    Sie lehnte an einer Säule und blickte durch die Türöffnung den kahlen Raum eines Hauses, in dem Katalin, Indred von Dalarme und Cori damit beschäftigt waren, Wasser in einen improvisierten Bottich aus aufgeschichteten Steinen und Schimmer der Folie zu füllen. Ein paar Schritte entfernt erklärte Ayno de blinden Robin, daß da für ihn und Mariel ein Bad vorbereitet wurde. Nötig hatten sie es beide: sie sahen aus wie verwilderte Katzen. Lara mußte lächeln, als sie den widerspenstigen Blick des kleinen Mädchens bemerkte.
    Sie kam zuerst dran.
    Hinterher verschwand Robin mit Ayno im Haus, und schließlich hockten die beiden Kinder in sauberen Kleidern auf einer niedrigen Mauer, während sich Indred bemühte, ihnen die wirren, verfilzten Mähnen zu schneiden. Katalin trat mit der zusammengefalteten Folienhaut aus der Tür. Die bernsteinfarbenen Augen blitzten auf, als ihr Blick auf die Venusier fiel.
    »Ich möchte mich nützlich machen«,sagte Lara etwas unsicher. »Sie müßten mir nur sagen, was ich tun soll.«
    Katalin sah sie an. Eine eingehende Musterung, die den blonden Haarhelm umfaßte, die kurze grüne Tunika, die federleichten weißen Stiefel. Die Frauen der Tiefland-Stämme trugen einfache, grob gewebte Leinenkleider und geschnürte Sandalen Unter dem Mondstein hatte es auch Festgewänder und Schmuck gegeben, doch das alles war zurückgeblieben.
    »Was können Sie denn?« fragte Katalin mit spröder Stimme
    Lara zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich nicht sehr viel, was hier von Nutzen ist. Aber ich verstehe etwas von Medizin. Vielleicht kann ich Indred helfen.«
    »Dann fragen Sie sie.«
    Katalin ging abrupt weiter und steuerte auf den gemauerten Schacht zu, der in das Labyrinth hinunterführte. Lara runzelte die Stirn. Sie wollte Indred nicht stören, also wandte sie sich an Cori: ein zartes, sanftäugiges Mädchen von vierzehn Jahren.
    »Ihr sammelt doch Kräuter, Baumrinde und ähnliches, nicht wahr? Was macht ihr daraus? Heilkräuter?«
    » Ja, Heiltränke. Oder Wundsalbe.« Aus Coris schmalem Gesicht leuchtete Bewunderung. »Aber wir können nicht, was ihr könnt. Damals, als alle krank wurden und du sie geheilt hast - das war wie Zauberei.«
    »Es gibt keine Zauberei.«
    »Ich weiß.« Cori atmete tief. »Ich wünschte, ich könnte werden wie du! Ich möchte helfen können, besser als jetzt. Damals hast du Katalin das Leben gerettet, das werde ich dir nie vergessen. «
    »Du magst sie sehr, nicht wahr?«
    »Oh, ja! Sie hat mit dem Schwert gegen die Priester gekämpft. Und vielleicht wird sie den Fürsten zum Mann bekommen.«
    » Charru?«
    »Als wir noch im Tiefland lebten, haben viele es gesagt. Sie ist eine Thorn.«
    »Und damit gehört sie zu eurem Adel?«
    »Ich weiß nicht, was das ist. Aber die Sippe von Thorn hat immer wieder die besten Krieger hervorgebracht. So wie Sippen von Landre und Tareth und Schun. Und die Nordmänner. Und natürlich die

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