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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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einfach, sich vorwärts zu ziehen.
    Shaara blieb dicht hinter ihm, über den Helmfunk konnte er ihre Atemzüge hören. Die Verbindungstür zum Frachtraum glitt auseinander, als er den Kontakt berührte. Die Beleuchtung funktionierte nicht, aber beide Raumanzüge hatten Strahler an den Gürteln. Fahl und gespenstisch tasteten Lichtfinger in die Dunkelheit und erfaßten die schwebenden Gestalten.
    Die beiden Menschen waren auf den Anblick vorbereitet.
    Schnell und schweigend machten sie sich daran, die Toten hinüber in den Gang zu ziehen und die Tür zu schließen. Ein weiterer Gang führte zu der Schleuse an der Einstiegsluke. Mit einem Blick sah Charru, daß auch die Transportschächte in diesem Teil des Schiffs stillgelegt und an Boden und Decke mit dicht schließenden Metallplatten abgeriegelt waren. Er vermutete, daß die heftige Erschütterung bei der verspäteten Ausweichbewegung den Schaden an der Schleuse verursacht hatte. Minuten später schwebte er neben Shaara vor dem Außenschott und versuchte vergeblich, den Defekt mit dem bloßen Auge zu entdecken.
    Shaaras Stimme klang dünn und fern.
    Langsam wiederholte sie die Informationen aus dem Computer und zählte auf, was in welcher Reihenfolge und auf welche Art überprüft werden mußte. Der Container enthielt eine Auswahl von Werkzeugen und Detektoren. Aber ihre jeweiligen Bezeichnungen zu kennen, bedeutete noch lange nicht, daß man sie auch auf Anhieb herausfand.
    Charru wußte, daß es langwierig und schwierig werden würde, und bemühte sich, jeden anderen Gedanken auszuschalten.
    Mark Nord ließ sich keuchend in den Staub fallen.
    Wie ein Schwarm bedrohlicher silberner Raubvögel zogen die Jets über das Geröllfeld hinweg. Mark rang nach Atem. Hinter sich hörte er die drei anderen, die sich gerade noch rechtzeitig hatten zwischen die Felsen fallen lassen. Die Jets waren einen Bogen geflogen. Noch ahnten die Wachmänner nicht, daß außer den vier Gestalten, die sie gesehen hatten, eine zweite, größere Gruppe unterwegs war. Aber dieser anderen Gruppe würde das nicht viel helfen.
    »Sie schaffen's nicht«, stieß Ken Jarel hervor. »Die Jets werden landen. Wenn unsere Leute auch nur versuchen, nach unten zu entkommen, werden sie riskieren, daß das Schlupfloch entdeckt wird. «
    Und dann ist der Plan gescheitert, dachte Mark. Dann wird niemand mehr aus dem verdammten Kerker herauskommen...
    Er schloß sekundenlang die Augen und versuchte, klar und logisch zu überlegen.
    Es gab Schlupflöcher genug, doch die konnten sie nicht erreichen. Erwischen lassen durften sie sich auch nicht, denn gegen Wahrheitsdrogen gab es kein Mittel. Aber man würde sie erwischen. Die Wachmänner konnten sie jagen wie Kaninchen. Es sei denn...
    Mark grub die Zähne in die Unterlippe, bis er Blut schmeckte.
    Sein Verstand arbeitete wie ein Computer. Er hatte lange genug über alle Eventualitäten des Plans gebrütet, um das Problem binnen Sekunden genau zu überblicken, und als er sprach, klang seine Stimme unnatürlich ruhig.
    »Ken?« flüsterte er.
    »Ja?«
    »Ken, wir müssen sofort sprengen. Erstens kommen wir sonst aus dieser Falle nicht heraus, zweitens wird man, selbst wenn wir es schaffen, als erstes die Schiffe kontrollieren.«
    »Stimmt«, sagte Jarel nach einer Sekunde des Zögerns.
    »Martell?«
    »Ich brauche nur auf den Knopf zu drücken. «
    »Dann los!«
    Das Gesicht des Mannes mit dem Namen Martell schwamm als bleiches Oval im Schatten zwischen zwei Felsblöcken.
    Die Bewegung seiner Hand war nicht zu sehen. Dort, wo die Dunkelheit der langen Mondnacht die Umrisse der Kampfschiffe verschleierte, gab es eine Kette winziger bläulicher Blitze. Eine endlose Sekunde verstrich - dann schien mit der Plötzlichkeit eines Blitzschlags die Nacht zu bersten.
    »Vorwärts!« zischte Mark, sprang auf und begann zu rennen.
    Hinter ihm tobte die Hölle, fauchten Stichflammen, zitterte die Luft von dem ohrenbetäubenden Krachen, mit dem die umstürzenden Schiffe die Rampen unter sich begruben. Feuer erhellte die Finsternis, glutroter, züngelnder Widerschein tanzte über Staub und schwarze Felsen. In einem Reflex hatten die meisten Wachmänner ihre Jets hochgezogen. Die Formation geriet durcheinander, irgendwo begann monoton eine Sirene zu gellen - und niemand achtete mehr auf die vier Männer, die geduckt auf die Stelle zuliefen, wo ein Steinblock ihr Schlupfloch tarnte. Der Rest der Gruppe hatte sich in die Deckung der Felsen geworfen.
    Sie waren nicht in den Schacht

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