Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
abgestiegen, weil sie mit Recht fürchteten, sich zu verraten. Jetzt allerdings hatte sich die Situation geändert. Die Jet-Besatzungen würden Minuten brauchen, um sich von dem Schock der Explosionen zu erholen. Minuten, die den Rebellen reichten, um sich in Sicherheit zu bringen.
    »Trotzdem besteht die Gefahr, daß sie das Loch entdecken«, stieß Mark Nord hervor.
    Während er sprach, hatte er den Schacht bereits freigelegt und winkte den ersten Männern, hinunterzusteigen. »Sie dürfen nicht den Eindruck bekommen, daß wir gerade hier verschwunden sind. Ein paar von uns müssen sie weglocken und später abhängen. «
    »Wahnsinn«, flüsterte jemand. »Sie werden Ortungsstrahlen einsetzen und... «
    »Nicht so schnell. Sie haben genug am Hals. Sean, Mikael, wir drei werden es machen. «
    »Mark... « , begann Ken Jarel.
    »Du wirst unten gebraucht. Carrisser wird den Zellentrakt abriegeln und vermutlich unter Schlafgas setzen lassen, sobald er wieder einen klaren Gedanken fassen kann. Ihr müßt jeden Mann herausbringen, der den Weg durch den toten Belüftungsschacht kennt und es unter Wahrheitsdrogen verraten könnte. Und ihr müßt es schnell tun, klar?«
    »Klar«, nickte Ken knapp.
    Er war der letzte, der in der Schwärze des Schachts verschwand. Knirschend ruckte der Stein wieder an seinen Platz. Nichts unterschied die Stelle mehr von der staubigen, geröllbesäten Mondoberfläche.
    Mark warf einen kurzen Blick zu der düsterroten Wolke aus Rauch und Staub, die sich langsam über den gesamten Raumhafen ausbreitete.
    Überall gellten jetzt Sirenen, zischten Jets heran, wimmelten ferngesteuerte Löschfahrzeuge und die schnellen Gleitschlitten des Rettungsdienstes. Scheinwerfer tauchten den Sicherheitsbereich um die Kommandantur in gleißende Helligkeit.
    Mark wußte, daß die Wachen die dunklen Gestalten, die sie gesehen hatten, nicht vergessen würden.
    »Los jetzt!« sagte er gepreßt. »Wir rennen, bis sie uns entdeckt haben und die Verfolgung aufnehmen. Dann trennen wir uns, tauchen ab und treffen uns an der Tigerpranke wieder. Ich werde eine der Bomben zünden, um sie im entscheidenden Augenblick abzulenken.«
    Sie richteten sich auf und begannen ganz offen durch das Gelände zu rennen, weg von dem Einstieg, den die Wachen nicht entdecken durften.
    Ein Teil der Jetbesatzungen hatte sich inzwischen genug von dem Schock erholt, um einen Zusammenhang zwischen der Katastrophe bei den Schiffen und der flüchtenden Gruppe herzustellen. Im Feuerschein war es einfach, die drei Männer am Boden auszumachen. Mark warf einen Blick zurück und stellte fest, daß zwei der Fahrzeuge die Verfolgung aufnahmen.
    »Jetzt!« stieß er hervor.
    Sean Jarel und der junge Mikael tauchten in zwei verschiedene Richtungen weg.
    Mark ließ sich nach vorn fallen, rollte in eine Bodenrinne und zerrte den Beutel mit der Laserwaffe und den restlichen Bomben nach. Auf Händen und Knien kroch er weiter auf einen kleinen Krater zu. Das Gelände bot eine Unzahl Deckungen, aber er wußte, daß sie endgültig nur entkommen konnten, wenn sie die Jäger ablenkten.
    Wie eine Katze schnellte Mark über den niedrigen Kraterwall und blieb sekundenlang am Boden liegen, bis sich sein Herzschlag beruhigte.
    Die Nachwirkung der Psycho-Behandlung? Wahrscheinlich, dachte er mit einem Anflug von bitterem Sarkasmus, war er ganz einfach zu alt, um Rebellionen anzuzetteln. Seine Finger arbeiteten mechanisch, zerrten einen Sprengsatz aus dem Beutel, verdämmten ihn mit Steinen. Er legte einfach eine kurze Zündschnur quer durch den Krater, steckte sie an und schwang sich über den Wall, während sich das winzige Flämmchen durch den schwarzen Staub fraß.
    Ein paar Sekunden später übertönte das Krachen der Detonation die unermüdliche Alarmsirene.
    Mark wurde von der Druckwelle gepackt und nach vorn geschleudert. Er fluchte, als ein scharfer Schmerz durch seinen rechten Knöchel schnitt. Auf Knien und Ellenbogen robbte er weiter, und ein Blick zurück zeigte ihm, daß die Verfolger ihre Jets tatsächlich in der Nähe der Explosionsstelle landeten.
    Als er den Treffpunkt erreichte, war er sicher, daß niemand sie so schnell hier finden würde.
    Sean Jarel und Mikael warteten im Schatten jenes Felsblocks, dessen Form an eine Tigerpranke erinnerte. Jetzt erst probierte Mark, ob er mit dem verstauchten Knöchel noch auftreten konnte. Es tat weh, aber es ging. Es mußte gehen. Denn bei dem, was noch vor ihnen lag, war ein längerer Fußmarsch das mindeste,

Weitere Kostenlose Bücher