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Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Titel: Söhne der Erde 12 - Inferno Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Kampflärm war, was da in seinen Ohren dröhnte.
    Diesmal kehrte das Schwindelgefühl nicht zurück, als er aufsprang.
    Er dachte an die anderen. Shaara! Gerinth, Jarlon und Erein! Mit langen Schritten stürmte der Nordmann zur Tür, rammte den Fellvorhang mit der Schulter beiseite und wollte das Schwert ziehen.
    Er prallte gegen ein halbes Dutzend Männer, die im gleichen Augenblick in die Hütte eindringen wollten, weil sie sich Beute versprachen.
    Ihre wilden Gesichter hatten sich verzerrt, ihre Augen funkelten, sie keuchten erregt. Jeder Muskel und jeder Nerv ihrer Körper war auf Kampf eingestellt. Sie brauchten nicht einmal eine Schrecksekunde zu überwinden, während den blonden Nordmann zwei Herzschläge lang die Überraschung lähmte.
    Als er das Schwert aus dem Gürtel riß, war es zu spät, um sich des wilden Angriffs noch zu erwehren.
VII.
    Über der Lichtung schien die Luft zu kochen.
    Stille lastete, eine unnatürliche Stille, als habe die feuchte Hitze alles Leben erstarren lassen. Charru wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er sich langsam umsah. Nichts wies auf irgendeine Gefahr hin, und doch hatten sie genau gesehen, daß die goldenen Gestalten in wilder Flucht davonstoben.
    Langsam gingen die fünf Terraner auf die kegelförmigen Gebilde zu, die sie für Hütten hielten.
    Aus der Nähe zeigte sich, daß es sich allenfalls um Schutzdächer handeln konnte. Grünes Flechtwerk, über ein kegelförmiges Gerüst aus Ästen gespannt. Ein paar von den spitzen Metallstäben lagen vergessen im dichten Gras, die bemalten Steinplättchen einer zerrissenen Kette - sonst nichts.
    »»Merkwürdig«, sagte Lara. »»Diese Menschen in den Höhlen sind viel weiter entwickelt. Sie benutzen Werkzeuge, tragen Kleider ...«
    Charru zuckte die Achseln. »Bist du sicher, daß sie deshalb weiter entwickelt sind, nicht nur vertrauter für uns? Das, was du Evolution nennst - hast du nicht selbst gesagt, es entstehe dadurch, daß sich die Menschen ihrer Umgebung anpassen? Vielleicht haben sich die Menschen hier draußen den Wäldern so gut angepaßt, daß sie weder Werkzeug noch Kleidung brauchen. Und sie benutzen Waffen.«
    Lara nickte langsam. »Ich möchte mir das alles hier ansehen. Vielleicht kann ich wenigstens herausfinden, wovon sie leben. «
    »Zum Beispiel von Früchten und Fleisch«, sagte Charru trocken.
    »Aber wieso ...«
    »Weil wir diese Dinge in den Höhlen gefunden haben. Da dort unten weder Bäume noch Futterpflanzen für irgendwelche Tiere wachsen, müssen die Nahrungsmittel wohl von draußen kommen.«
    »Du meinst, daß die Goldenen die Höhlenbewohner versorgen?«
    »Hast du eine andere Erklärung?«
    Lara runzelte die Stirn und betrachtete die Hütten.
    Während des Wegs durch das unterirdische Labyrinth hatte sie zu viel Angst empfunden, um auf Einzelheiten wie die Nahrungsmittel in dem Korb zu achten. Jetzt erwachte wieder das Interesse der Wissenschaftlerin in ihr. Eine völlig fremde Rasse ... Eine Symbiose zwischen Mensch und Natur, die für einen Bürger der Vereinigten Planeten einfach nicht vorstellbar war. Jeder marsianische Wissenschaftler in seiner Welt aus weißem Kunststoff hätte diese seltsamen Wesen als Tiere eingestuft, das wußte Lara genau. Aber sie waren es nicht. Sie besaßen eine Sprache, sie konnten sich durch Gesten und Zeichnungen verständlich machen, sie waren fähig zum Kontakt selbst mit so völlig Fremden, wie es die Terraner für sie sein mußten. Um so größer das Rätsel jener unterirdischen Kerker, in denen eine andere Rasse von Licht und Sonne abgeschnitten wurde.
    Konzentriert machte sich Lara daran, die Hütten näher zu untersuchen.
    Charru lächelte leicht, als er sich abwandte und mit Hunon und Brass zur anderen Seite der Lichtung hinüberging, wo die Goldenen verschwunden waren.
    Kormak blieb zurück.
    Auch er hatte vom Beiboot aus die Schlingpflanze gesehen, die träge von einem Ast herunterbaumelte. Jetzt war sie spurlos verschwunden. Kormak reckte die Schultern und trat langsam in den Schatten des dichten grünen Blätterdachs - entschlossen, den Kampf mit den Nachwirkungen des Schocks sofort und endgültig auszufechten.
    Seine Faust lag am Schwertgriff. Schweiß rann über seinen nackten, muskulösen Oberkörper, auf der Haut zeichneten sich noch die Striemen ab, die er bei dem Kampf mit den grünen Kreaturen davongetragen hatte. Noch einmal würde er sich nicht überraschen lassen. Flüchtig fragte er sich, ob die Biester wohl in der Lage

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