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Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Titel: Söhne der Erde 12 - Inferno Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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waren, einem Menschen die Rippen einzudrücken. Er konnte sich nur an das Gefühl erinnern, rettungslos in einem klebrigen, erstickenden Netz gefangen zu sein. Unwillkürlich schauerte er zusammen und sah sich sorgfältig um, während er weiterging.
    Einmal glaubte er, zwischen den Stämmen einen goldfarbenen Schatten vorbeihuschen zu sehen, doch er war seiner Sache nicht sicher.
    Weit hatte er sich noch nicht von der Lichtung entfernt, als er stehenblieb. Es war sinnlos, einen längeren Marsch zu unternehmen. Er hatte eine der grünen Kreaturen gesehen, also mußte es welche in der Nähe geben, wahrscheinlich im undurchdringlichen Laub der Baumriesen verborgen. Dort konnte er sie so oder so nicht aufspüren. Und die Situation bewies immerhin, daß sich die Biester nicht blindlings auf jeden stürzten, dessen sie habhaft wurden. Bei ihrem Überfall, entsann sich Kormark, hatte es tatsächlich fast so ausgesehen, als wollten sie die Waldbewohner vor den fremden Eindringlingen schützen.
    Der Nordmann runzelte die Stirn, weil ihm der Gedanke im ersten Moment abwegig erschien, dann zuckte er die Achseln.
    Menschen konnten alle möglichen Lebewesen zähmen, warum also sollte es diesen goldenen, selbst so schlangenhaft wirkenden Waldbewohnern nicht mit Schlangen gelungen sein? Kormak wollte sich schon umwenden und zur Lichtung zurückgehen, da hörte er plötzlich ein heftiges Rascheln zwischen den übermannshohen Farnwedeln.
    Ein Schrei erklang.
    Ein schriller, zitternder Schrei, hochgepeitscht von Entsetzen. Wie als Antwort setzte eine Reihe zischender Laute ein, die sich fortpflanzten, als laufe ein Signalruf bei der Jagd an einer Treiberkette entlang. Kormak blieb gespannt stehen und lauschte. Eine Jagd, genau das mußte es sein. Er verstand die zischenden Laute nicht, aber er spürte den hetzenden Unterton darin, die Erregung, dieses seltsame, zwanghafte Fieber, von dem er wußte, daß es wie eine Sucht wirken konnte.
    Etwas oder jemand wurde gejagt und floh blindlings durch die ausgedehnte Insel der Farne.
    Wieder erklang der schrille, sich überschlagende Schrei. Flüchtig sagte sich Kormak, daß er auch auf der Lichtung gehört werden und wahrscheinlich die anderen auf den Plan rufen würde. Mit zusammengekniffenen Augen spähte der Nordmann in die Runde, jäh wieder mißtrauisch. Immer noch war keine Spur von den grünen Kreaturen zu sehen, und im nächsten Moment wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt.
    Die Farnwedel teilten sich.
    Stolpernd und taumelnd brach eine Gestalt aus dem Schatten hervor. Ein Mensch, weißhäutig und weißhaarig, nur noch in Fetzen von Kleidung gehüllt. Blut rann über seine Haut, wo Dornen oder scharfe Halme ihn verletzt hatten. Seine grünen Augen waren rotgerändert und tränten, und er streckte beide Arme vor, als sei er halb blind vom Sonnenlicht.
    Ein Höhlenbewohner!
    Ein Mann, dem offenbar die Flucht aus dem unterirdischen Labyrinth gelungen war und der jetzt gnadenlos gejagt wurde. Erst in letzter Sekunde bemerkte er den Nordmann. Mit einem grellen Schrei prallte der Weißhaarige zurück, warf sich herum und drehte sich schwankend um die eigene Achse, weil er aus der Gegenrichtung die Verfolger hörte.
    Zwei Herzschläge lang verharrte er hilflos, mit zuckenden Gliedern, als werde er von unsichtbaren Seilen hin und her gerissen.
    Dann raffte er sich auf, torkelte weiter und versuchte, an Kormak vorbeizukommen. Der Nordmann sah, wie sich der Fuß des Flüchtenden irgendwo verhakte. Er stieß einen dumpfen, wimmernden Laut aus, verlor das Gleichgewicht und stolperte instinktiv auf Kormak zu.
    Ebenso instinktiv fing ihn der Nordmann auf.
    Der Fremde stöhnte, klammerte sich verzweifelt am Körper des anderen fest und sprudelte Worte hervor. Angstvolle, flehende Worte. Kormak wollte ihm auf die Beine helfen, und im gleichen Augenblick erschienen zwischen den Farnwedeln die ersten goldenen Gestalten.
    Sie rannten, wanden sich geschmeidig durch das Farndickicht, kamen verblüffend rasch vorwärts. Nur noch Minuten, dann hätten sie den Flüchtling eingeholt. Jetzt blieben sie abrupt stehen. Die zischenden Laute verstummten, und eine tiefe, bedrohliche Stille senkte sich herab.
    Kormak versuchte vergeblich, den Höhlenbewohner hochzuziehen.
    Der Mann schien genau zu wissen, daß seine Flucht hier zu Ende war. Schlaff und zitternd kauerte er auf den Knien und wäre gestürzt, wenn der Nordmann ihn nicht festgehalten hätte. Blitzhaft durchzuckte Kormak die Erinnerung an die Szene vor

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