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Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer

Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer

Titel: Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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wollte ihn retten, aber er hätte wissen müssen, daß es unmöglich ist. Niemand kann in die tote Stadt eindringen, niemand den Ratten entgehen.«
    Charru biß sich auf die Lippen. Neben ihm schüttelte Lara fassungslos den Kopf.
    »Das ist gespenstisch«, murmelte sie. »Ein ganzes Volk - unfruchtbar gemacht, weil ein paar Wissenschaftler ein Experiment in Gang setzen wollten. Ein Bienenstaat ...«
    »Und ich habe Jarlon und die anderen in die Ruinenstadt geschickt«, sagte Charru gepreßt. »Mitten in die Hölle! Und wir können sie nicht einmal warnen, weil es völlig unmöglich ist, in dieser Trümmerwüste jemanden zu finden.«
    Yarsol hatte dem Wortwechsel schweigend zugehört, jetzt furchte er die Brauen.
    »Dann kommt ihr wirklich nicht von den Göttern?« fragte er. »Charilan-Chi wird nicht auf euch hören? Es wird keinen Frieden geben zwischen ihrem und meinem Volk?«
    Charron schüttelte den Kopf. »Nein, Yarsol, wir kommen nicht von den Göttern. Auch die Silbernen waren keine Götter, die vor zehn Jahren hier gelandet sind.«
    »Ich kann es nicht glauben«, murmelte der alte Mann. »Mein Volk hat so lange auf die Wiederkehr der silbernen Götter gewartet. Wir lernten ihre Sprache, die sie damals nur meinen Vater lehrten. Wir wollten ihnen sagen, daß sie Unglück über unser Volk gebracht haben. Wir wollten sie bitten, den Fluch von uns zu nehmen. Ich hoffe auf Rettung für meinen Sohn Yurrai - und nun müßt ihr für euch selbst fürchten, nun werden eure Freunde den Ratten zum Opfer fallen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Charru entschieden. »Sie werden sich zu wehren wissen, Yarsol.«
    »Niemand kann sich der Ratten erwehren! Sie sind ein Heer, zu viele, als daß Bogen oder Speer etwas gegen sie auszurichten vermöchten. Glaubst du, wenn es anders wäre, hätte ich meine Söhne in den Klauen der Teufelinnen gelassen?«
    »Wir haben Waffen, die stärker sind als Bogen und Speer, Yarsol. Waffen, die auch mit einer Meute Ratten fertig werden.«
    »Und vor denen Charilan-Chis Teufelinnen fliehen würden?«
    »Ja«, sagte Charru langsam. »Ich glaube, sie würden davor fliehen. Aber wir richten diese Waffen nicht auf Menschen, Yarsol, außer man zwingt uns dazu. Wir können den Frieden zwischen deinem Volk und den Frauen aus der toten Stadt nicht mit Gewalt herstellen. Wir können vielleicht mit ihnen reden, wenn sie es zulassen. Und wir können versuchen, deinen Sohn zu befreien.«
    Die Augen des alten Mannes brannten. »Das würdet ihr für uns tun?«
    »Wir werden es versuchen. Ich kann nicht versprechen, daß wir es schaffen. Du weißt selbst, daß es unmöglich ist, in dieser riesigen Ruinenstadt jemanden zu finden. Aber vielleicht hilft uns der Zufall. Vielleicht zeigen sich die Frauen von selbst, weil sie ebenfalls glauben, daß wir von den Göttern kommen.«
    Der Fürst holte tief Atem und breitete die Arme aus.
    »Ich danke euch«, sagte er schlicht. »Und ich hoffe, daß ich euch besser werde danken können als nur mit Worten. Schaut euch um! Das grüne Land ist groß genug für uns alle. Wenn du dein Volk hierherführen willst, seid ihr uns willkommen.«
    *
    Erein biß die Zähne zusammen, als er den Abzug des Lasergewehrs berührte.
    Fauchend brach der Feuerstrahl aus dem Lauf der Waffe. Drei, vier von den angreifenden Ratten bäumten sich mitten in der Bewegung auf, wanden sich zuckend am Boden. Ein vielstimmiger Schreckensschrei brach sich zwischen den Wänden der Ruinen. Erein drehte sich halb, der Feuerstrahl erfaßte weitere Bestien. Rauch wirbelte über die Straße. Der ekelhafte Gestank von verbranntem Fleisch breitete sich aus, und wie durch einen Nebel sah Erein die kleinen, katzenhaften Frauen zurückweichen.
    Jarlon und Brass schlugen verzweifelt mit den Schwertern um sich.
    Ein paar von den Ratten waren dem Laserstrahl entkommen, und Erein konnte nicht mehr auf sie schießen, ohne seine Freunde zu gefährden. Shaara stand wie gelähmt vor Entsetzen da und umklammerte den Dolch. Auch der junge Mann mit dem Namen Yattur wehrte sich. Aber er war den Umgang mit dem Schwert nicht gewohnt und schaffte es nicht, sich die angreifenden Bestien vom Leib zu halten.
    Schon klafften geifernde Kiefer, drohten sich nadelscharfe Zähne in seinen Arm zu schlagen. Yattur schrie auf. Jarlon traf mit einem letzten wuchtigen Schwerthieb den Hals einer Ratte, griff blitzartig zum Gürtel und schleuderte den Wurfdolch.
    Bis zum Heft bohrte er sich in die Kehle des Tieres, das Yattur angriff.
    Mit

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