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Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer

Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer

Titel: Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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einem fast menschlichen Kreischen brach die Bestie zusammen. Zwei, drei ihrer Artgenossen wichen zurück, und jetzt konnte Erein wieder das Lasergewehr einsetzen.
    Minuten später war das geborstene Pflaster von grauen Kadavern übersät. Wie Schatten verschwanden die letzten Ratten in Winkeln und Kellerlöchern. Von den Katzenfrauen war keine Spur mehr zu sehen. Nur noch in einiger Entfernung ertönten erregte, unartikulierte Laute, und die fauchenden Stimmen verrieten deutlich, mit welchem Entsetzen die fremdartige Waffe die Herrinnen der Ratten erfüllt hatte.
    Erein atmete auf und legte den Arm um Shaaras Schultern.
    Ein unbeherrschbares Zittern überlief sie, als sie sich umsah. Brass wischte sich den Schweiß von der Stirn, Jarlon begann mit zusammengebissenen Zähnen, die blutige Klinge zu säubern. Yattur starrte stumm auf das Lasergewehr. In seinen hellen Augen flackerte noch der Nachhall des Entsetzens.
    »Ihr seid mächtig«, flüsterte er. »Ihr müßt von den Göttern kommen. Mit dieser Waffe könntet ihr C.harilan-Chis Teufelinnen ausrotten, ihren Sklaven befreien ...«
    »Charilan-Chi?« echote Erein.
    »Die Königin der Katzenfrauen. Von den Göttern eingesetzt - von euch.«
    »Wir sind keine Götter, Yattur. Und wir richten diese Waffe nicht auf Menschen, wenn wir nicht dazu gezwungen werden.«
    »Aber sie sind böse! Seit zehnmal zwei Sonnenwenden, als die Götter uns besuchten, verbreiten die Ratten Furcht und Schrecken. Jedes Jahr fallen die Teufelinnen mit ihren Bestien in ein Dorf ein, wo sie einen jungen Mann als Sklaven für Charilan-Chi rauben.«
    »Als Sklaven?« fragte Brass gedehnt.
    Yattur nickte. »Sklaven, die sie braucht, um gesunde Kinder zu zeugen. Die Götter wünschen, daß Charilan-Chis Volk wieder menschlich wird. Die Katzenfrauen leben ohne Männer, sie sind unfruchtbar. Die Götter haben befohlen, daß nur Charilan-Chi Kinder zur Welt bringt, daß sie sich mit Männern eines anderen Volkes paart. Und wenn der Sklave seine Schuldigkeit getan hat, töten sie ihn, wie sie ihre eigenen Männer getötet haben.«
    Für einen Moment blieb es still.
    »Die Marsianer!« sagte Jarlon durch die Zähne. »Aber das ist doch Wahnsinn. Warum sollten sie so etwas getan haben?«
    »Vielleicht ein wissenschaftliches Experiment.« Erein zuckte die Achseln.
    »Ein Experiment, bei dem die Männer eines Volkes ausgerottet werden und immer wieder neue Morde geschehen?«
    »Wir wissen nicht, ob die Marsianer das voraussehen konnten. Wir wissen ja nicht einmal, ob diese Königin die Götter vielleicht nur benutzt, um ihre eigene Macht zu festigen.« Ereins Blick wanderte zu dem jungen Mann, der verständnislos zuhörte. »Bist du sicher, daß sie irgendwo wieder einen neuen Sklaven eingefangen haben, Yattur?«
    »Ganz sicher! Sie hätten sonst nicht versucht, mich zu töten. Ich konnte ihnen im letzten Moment entkommen. Zwei Sonnenwenden lang war ich gefangen, eingesperrt wie ein Tier, in einem finsteren Kellerloch. Und jetzt wird es dem neuen Sklaven genauso ergehen.«
    »Würdest du dieses Kellerloch wiederfinden?« fragte Jarlon mit einem unternehmungslustigen Funkeln in den blauen Augen.
    »Vielleicht. Aber ich weiß nicht, ob der neue Sklave ebenfalls dorthin gebracht wird.«
    »Versuchen wir's?«
    Die Frage war an Erein gerichtet. Der rothaarige Tarether zögerte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nicht jetzt, Jarlon«, sagte er ruhig. »Und nicht auf eigene Faust. Bevor wir etwas unternehmen, möchte ich mit Charru sprechen.«
    »Aber ...«
    »Er hat recht«, sagte Brass. »Wir müssen so schnell wie möglich zum Beiboot zurück und die anderen warnen.«
    »Ein Boot?« echote Yattur. »Ihr besitzt ein Boot?«
    »Ein fliegendes Boot.« Brass lächelte flüchtig. »Wenn du uns begleitest, kannst du es dir ansehen.«
    Der junge Mann nickte nur.
    Ehrfürchtiges Staunen stand in seinen Augen. Er würde lange brauchen, bis er wirklich begriff, daß die Fremden von den Sternen keine Götter waren.
    *
    Lara hatte ihre Tasche geöffnet, verschiedene Gerätschaften um sich ausgebreitet und eine Wasserprobe aus dem Fluß entnommen. Ihre Augen leuchteten, als sie sich aufrichtete.
    »Klares, sauberes Wasser«, sagte sie. »Die Strahlenbelastung ist gering, und das Land ist fruchtbar. Fruchtbar und schön.«
    Charru atmete tief.
    Yabu und der junge Yannay hatten sie zum Ufer begleitet, jetzt waren die Brüder ein paar Schritte flußaufwärts gegangen, wo sie mit ihren Jagdbögen ein Stück Wild

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