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Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Titel: Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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waren versiegelt vor Entsetzen.
    *
    Im Schatten verfallener Gebäude pirschten sich die fünf Menschen an die Ruine des Towers heran.
    Hasco und Jerle hielten die Lasergewehre schußbereit. In einiger Entfernung konnten sie die »Terra« aufragen sehen: ein matt schimmernder Gigant in der Dunkelheit. Hinter den Fenstern des Gebäudes, das den Priestern als Unterkunft diente, schimmerte fahles Licht. Die Zurückgebliebenen würden sich vermutlich nicht aus ihrem Schlupfwinkel wagen, schon wegen der mutierten Ratten, die immer noch das ehemalige Lagerhaus umlauerten. Die raubgierigen Bestien hätten die Terraner mit den Lasergewehren vertreiben können. Aber gegen die neuen, unheimlichen Waffen der Priester war wenig auszurichten, damit würden sie für immer eine unberechenbare Gefahr bleiben.
    Beryl von Schun preßte die Lippen zusammen, als er über die verbogene, aus den Angeln gerissene Tür des Towers kletterte.
    Eine weiße, kugelförmige Handlampe spendete Licht. Der Kontrollturm selbst war völlig zerstört: Scherben, Trümmer und verknäuelte Metallgeräte hatten sich auf die Stufen einer Wendeltreppe ergossen, die im Nichts endete. Im Aufzugsschacht hing die Kabine verklemmt fest, aufgerissen wie von einer riesigen Raubtierpranke. Auch der Schachtboden war zerstört: ein ausgezacktes Loch klaffte. Türen führten in die beiden niedrigen Seitentrakte, und dort entdeckte Beryl tatsächlich die Computerzentrale.
    Lara sah sich um und schüttelte den Kopf.
    »Völlig zerstört«, stellte sie fest. »Hier werden wir bestimmt keine Informationen mehr bekommen.«
    Shaara versuchte es trotzdem - vergeblich.
    Es gab wenig, das in diesen Räumen heil geblieben war. Beryl biß sich auf die Lippen, ging langsam zurück und starrte auf das Loch im Boden des Aufzug-Schachtes.
    »Merkwürdig«, meinte er. »Ich sehe keinen normalen Zugang zum Keller. Ob die Räume dort unten genauso getarnt waren wie die Waffenarsenale?«
    »Möglich«, sagte Lara sofort. »Sogar wahrscheinlich! Vielleicht ist das schon die geheime Kommandozentrale, die wir suchen.«
    »Sehen wir nach! Ich glaube, man kann einfach hinunterspringen.«
    Beryl beugte sich vor und leuchtete mit der Lampe in das dunkle Loch. Trümmer bedeckten den Boden, doch der drahtige, hellhaarige Tiefland-Krieger hatte schon größere Schwierigkeiten gemeistert. Ein Blick zeigte ihm, daß Jerle und Hasco immer noch draußen Wache hielten. Er reichte Lara die Lampe, dann schob er sich dicht an das Loch, sprang und landete geschickt wie eine Katze zwischen herabgefallenen Stein- und Betonbrocken.
    Minuten später standen alle drei in dem dunklen Loch unterhalb des Schachtes und blickten in den kahlen, gewölbten Flur, der vor ihnen geradeaus führte.
    Wahrscheinlich, überlegte Beryl, hatte der unterirdische Trakt des Towers noch einen getarnten Zugang. Und wenn sie sich irrten, wenn es ein ganz normaler Keller war? Der hagere blonde Mann preßte die Lippen zusammen, während er langsam voranging. Sie mußten herausfinden, ob den Priestern Waffen in die Hände gefallen waren, deren katastrophale Wirkung sie nicht ermessen konnten.
    Der Flur endete vor einer glatten grauen Stahltür. Beryl untersuchte sie kurz, tastete das Metall ab, dann hatte er den Öffnungsmechanismus gefunden. Die beiden jungen Frauen blieben dicht hinter ihm, traten über die Schwelle und sahen sich um.
    Eine Art Büro.
    Weiße, vom Staub und Feuchtigkeit stumpfe Kunststoffmöbel: Schreibtische und Schalensessel, Sichtgeräte und alle möglichen Schaltfelder, an den Wänden ein paar Automaten, die den Konzentratwürfel-Spendern in den marsianischen Versorgungszentralen ähnelten. Beryl ging langsam weiter, öffnete eine Verbindungstür und leuchtete in den großen, hallenartigen Raum dahinter.
    Datenbänke.
    Eine Computer-Zentrale, kein Zweifel. Und es mußte tatsächlich eine geheime Zentrale gewesen sein, denn die »normalen« Computer hatten in dem total zerstörten Nebengebäude des Towers gestanden.
    Shaara atmete tief durch, als sie an den Terminal trat und nach kurzem Zögern die Energieversorgung aktivierte.
    »Es klappt«, sagte sie leise. »Ich glaube, wir haben es geschafft. Wir werden alle Informationen bekommen, die wir brauchen.«
    *
    Charru hielt den Atem an.
    Es war nicht schwer gewesen, das Rattengespann, das den schwankenden Thron hinter sich herzog, durch die Ruinenstadt zu verfolgen. Bar Nergal war als einziger bewaffnet. Er trug das Lasergewehr bei sich, das ihm die Terraner zur

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