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Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land

Titel: Söhne der Erde 14 - Das verheißene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Gesicht lag ein Ausdruck, den er nie vorher gesehen hatte.
    »Wir werden ein Kind haben«, sagte sie. »Ich wollte es dir nicht erzählen, bevor ich sicher war. Jetzt bin ich sicher.«
    *
    Die drei marsianischen Kampfschiffe kreisten im Orbit um die Erde.
    Marius Carrisser überstürzte nichts. Er hatte Zeit. Einige Tage vergingen damit, daß er von den Spezialkameras Großflächen-Aufnahmen machen und das Bildmaterial sorgfältig auf mögliche Gefahrenquellen untersuchen ließ. Erst danach starteten die ersten Beiboote, um nach einem vom Computer festgelegten System Erkundungsflüge zu unternehmen.
    Der Computer hatte auch die Reihenfolge der Ziele festgelegt.
    Wüsten, Urwälder und Kältezonen schieden aus. Vorrangig waren jene Steppengebiete, die der Landschaft unter dem Mondstein glichen. Die Erde hatte genug davon aufzuweisen. Doch die Aufklärungsflüge blieben vergeblich, obwohl es sich durchweg um übersichtliches Gelände handelte.
    Bei dem Versuch, gewisse fruchtbare Hochtäler der Anden zu erkunden, verlor Carrisser ein Beiboot samt Besatzung.
    Er begriff allmählich, daß er sich die Suche zu einfach vorgestellt hatte. Mehr und mehr nagte die Befürchtung an ihm, das Unternehmen könne zum Mißerfolg geraten, aber schließlich kam ihm der Zufall zur Hilfe.
    Der Kommandant des Beibootes, das auf die Ruinen von New York stieß, glaubte keinen Augenblick daran, die gesuchten Barbaren könnten sich in der gespenstischen Totenstadt aufhalten.
    Die Trümmer der einstigen Metropole machten ihn ganz einfach neugierig. Jeder marsianische Bürger kannte die Geschichte der Großen Katastrophe. Jeder kannte Bilder der alten, hochtechnisierten Erde - und der verseuchten Wüste, die der Weltbrand hinterlassen hatte. Die Besatzung des Beibootes, das von Süden her die Küstenlinie abflog, betrachtete ungläubig das endlose Ruinenfeld. Wie ein makabres Mahnmal dehnte es sich aus, noch nach mehr als zweitausend Jahren. Der Offizier fühlte einen kalten Schauer auf dem Rücken, aber er ließ das Tempo drosseln und das Fahrzeug tiefer gehen.
    Das riesige quadratische Areal des ehemaligen Raumhafens war nicht zu übersehen.
    Langsam glitt das Beiboot darüber hin. Ein Mann der Besatzung beobachtete mit dem Fernglas das Gelände. Seine Stimme klang erregt.
    »Kaum zu glauben! Da steht sogar noch ein uraltes Schiff.«
    »Ein Schiff?« fuhr der Offizier auf.
    Wenige Minuten später wußte er, daß es sich um die »Terra I« handelte.
    An Bord der im Orbit kreisenden »Deimos I« bekam Marius Carrisser die Meldung. Er war gerade dabei gewesen, einen Funkspruch nach Kadnos abzusetzen - einen Funkspruch mit negativem Bescheid. Jetzt begannen seine Augen triumphierend zu funkeln, und es kostete ihn Mühe, die freudige Erregung in seiner Stimme unter Kontrolle zu halten.
    »Sidar, Sie melden nach Kadnos, daß die »Terra« auftragsgemäß geortet wurde.«
    »Sofort, Kommandant.«
    »Marik?«
    »Ja, Kommandant?«
    »Die Verbindung zu »Swallow III« steht noch?«
    »Ja, Kommandant. Man wartet auf Anweisungen.«
    Carrisser zögerte einen Moment, dann atmete er tief durch.
    Er war Praktiker, kein Wissenschaftler. Was jetzt zu tun war, kam seinen speziellen Befähigungen entgegen, und er wollte die Möglichkeit, sich auszuzeichnen, nicht vorbeigehen lassen.
    »Beordern Sie alle Beiboote sofort zurück, Marik«, befahl er. »Ich werde die Einsatzleitung vor Ort persönlich übernehmen.«
    *
    Es war, als habe der Regen die Oase am Meer in einen Rausch des Wachsens und Blühens versetzt.
    Immer noch schmeckte die Luft feucht und frisch. Tauperlen glitzerten, der Morgen tauchte die Landschaft in fast schmerzhaften Glanz. Eine Landschaft, die mehr denn je dem erträumten Paradies ähnelte. Und ein Morgen, an dem es leichter fiel als sonst, alle Gefahren zu vergessen und der Zukunft zu vertrauen.
    Für Charru hatte Laras Eröffnung gleichsam einen Markstein gesetzt, hinter dem die Bitterkeit und Verzweiflung der Vergangenheit endgültig zurückblieben. Der Gedanke, daß sein Sohn auf der Erde geboren werden würde, erfüllte ihn mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit. Und nicht nur sein Sohn - oder seine Tochter. Das Leben hatte nicht den Atem angehalten in der Zeit der endlosen Kämpfe und Wirren. Leifs Frau Jordis erwartete ein Kind, Sheri, die noch Fürst Erlend selbst feierlich mit Gian von Skait verbunden hatte, Scollons Frau, vielleicht noch andere. Kinder, deren Welt weit und grenzenlos sein würde, die nicht zwischen Flammenwänden

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