Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
fürchteten die Tiefland-Krieger. Und wenn Zai-Caroc und Shamala jetzt zu spät kamen, wenn ihre Opfer nicht mehr lebten, dann würden sich die Priester in Zukunft zu Recht fürchten.
    Charru blieb stehen, als die Gruppe haltmachte.
    Hinter ihm verharrte Camelo mit zusammengekniffenen Augen. Undeutlich konnten die beiden Männer die Umrisse einer schweren Balkentür im Fackelschein erkennen. Charru dachte an das Mauerloch, das sie eben passiert hatten, an das gurgelnde Wasser zwischen den Trümmern der eingestürzten Decke. Das gesamte Gebiet rechts von ihnen lag offenbar tiefer als der Gang. Das Verlies, an dessen Tür sich Shamala jetzt zu schaffen machte, mußte fast schon überflutet sein.
    Knirschend bewegte sich die schwere Balkenkonstruktion.
    »Jetzt!« stieß Charru hervor.
    Dabei begann er bereits zu laufen. Sie mußten ihre Gegner betäuben, bevor sie das Verlies betraten. Denn sonst würden auch die Gefangenen in den Bereich der Strahlung geraten, und es war unmöglich, vier Bewußtlose durch das Labyrinth der Keller zu schleppen.
    Shamala zerrte immer noch an der Tür.
    Zwei der Katzenwesen sprangen hinzu, um ihm zu helfen. Zai-Caroc hörte im letzten Moment das Geräusch der näher kommenden Schritte. Er fuhr herum, doch es war schon zu spät, dem Verhängnis zu entgehen.
    Mit aufgerissenen Augen starrte er in die Mündungen der kleinen, fremdartigen Waffen.
    Charru stoppte mitten im Lauf, wartete eine Sekunde, bis Camelo neben ihm stand, damit sie sich nicht gegenseitig gefährdeten. Beide drückten gleichzeitig ab. Zai-Caroc riß den Mund auf, um zu schreien. Auch Shamala zuckte herum. Er trug noch das Lasergewehr, aber er kam nicht einmal mehr dazu, es von der Schulter zu nehmen.
    Wie vom Blitz gefällt brach er zusammen.
    Die beiden Katzenwesen, die ihm geholfen hatten, rutschten an der Tür nach unten. Die vier anderen wichen entsetzt zurück, bevor sie ebenfalls stürzten. Zai-Caroc war auf die Knie gesunken und kippte langsam zur Seite. Charru stieß erleichtert die angehaltene Luft aus und schob die Waffe in den Gürtel.
    Mit wenigen Schritten erreichte er die Balkentür und zwängte sich durch die Lücke.
    Camelo folgte ihm, in der Faust eine der Fackeln, die nicht auf dem pfützenbedeckten Boden erloschen war., Ihr flackernder Schein fiel in das finstere Kellerloch, warf rote Reflexe auf die schwarze, schillernde Wasserfläche und erfaßte die vier Männer, denen das eisige Naß bereits bis zur Brust reichte.
    »Charru!«
    Jarlons Schrei brach sich an den Wänden. Seine Stimme zitterte, die verzweifelte Erleichterung verzerrte sein junges Gesicht. Die Züge von Kormak, Konan und Erein blieben beherrscht. Nur ihre brennenden Augen verrieten, was sie in den vergangenen Stunden durchgemacht hatten, und Charru fühlte den Zorn wie eine kalte Faust, die an seiner Kehle würgte.
    Rasch stieg er die wenigen Stufen hinunter und watete ins Wasser.
    Camelo verkeilte die Fackel irgendwo und folgte ihm. Minuten später hatten sie alle vier Gefangenen in den Flur geschleppt und machten sich daran, die Fesseln durchzuschneiden.
    Charru hielt den Atem an, als er die Spuren der Peitsche sah.
    Sein Gesicht versteinerte. Langsam wanderte sein Blick zu Zai-Caroc und Shamala. Auch Camelo starrte die Priester an. Nach einer Weile schüttelte er hilflos den Kopf.
    Nein, sie brachten es nicht fertig, sich an zwei Bewußtlosen zu vergreifen.
    Keiner von ihnen, auch die Opfer nicht. Jarlon trat mit einem erstickten Laut nach einer der schlaffen Gestalten. Aber es war kein brutaler Tritt, nur ein Stoß, der seine ohnmächtige Wut ausdrückte.
    »Wartet, bis sie wieder zu sich kommen,« knirschte er. »Gebt ihnen ein Schwert, damit ich ...«
    »Keine Zeit,« sagte Charru knapp. »Wir müssen hier weg. Und wir können nicht in die Richtung, aus der wir kommen, weil da die Gefahr zu groß ist, auf bewaffnete Gegner zu stoßen. Es wird schwer genug sein, einen Ausgang zu finden.«
    »Dieser Junge, Cris!« ließ sich Konan vernehmen. »Er ist Charilan-Chis Sohn und war nahe daran, uns zu helfen. Vielleicht kann er uns führen.«
    In knappen Worten berichtete er von dem kurzen Gespräch durch die Tür.
    Er hatte den Jungen nicht gesehen, doch Charru konnte sich denken, um wen es sich handelte. Deutlich erinnerte er sich an den blassen, feingliedrigen jungen Mann, in dessen topasfarbenen Augen er schon bei der ersten Begegnung so viel quälenden Zweifel gelesen hatte.
    Aber Cris wagte sich nicht aus seinem Versteck, und den

Weitere Kostenlose Bücher