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Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Magner plante, vielleicht gar nicht möglich war und daß die Herren der Zeit es wußten. Eine Hoffnung, die zerstob, als er Ktaramons ruhige, emotionslose Stimme hörte.
    »Wir haben die Zukunft erforscht«, sagte das fremde Wesen. »Und was wir sahen, erschreckt uns. Ihr steht an einer bedeutsamen Gabelung der Zeit. Auf einem der Strahlen, die von dort ausgehen, könnt ihr überleben und in die Gegenwart zurückkehren, die ihr kennt. Aber wir sehen auch einen zweiten Zeitstrahl. Einen Strahl, auf dem dein Volk stirbt, die Menschheit unter der Herrschaft eines Wahnsinnigen degeneriert und die Vereinigten Planeten nicht existieren.«
VIII.
    An einem anderen Ort in einer anderen Zeit zündeten unter ohrenbetäubendem Donnern die Triebwerke der »Deimos«.
    Fauchend stieg der Kampfkreuzer in den Himmel, zog einen glühenden Schweif hinter sich her, der allmählich verblaßte. Marius Carrisser starrte auf den kleinen Monitor des Beibootes, das auf dem Raumhafen-Gelände zurückgeblieben war. Ein Fahrzeug, das mit den eingebauten Schockstrahlern über eine beträchtliche Zerstörungskraft verfügte, das die Priester jedoch kaum als Bedrohung ansehen würden. Und falls sie es doch taten, würden sie sich hüten, es zu zerstören. Erstens weil Carrisser jederzeit ein anderes Boot anfordern konnte, zweitens weil sie fürchten mußten, daß ihnen die schwerbewaffnete »Deimos« die Antwort auf einen solchen Versuch erteilen würde.
    Auf dem kleinen Monitor entspannte sich das straffe Gesicht des Schiff-Funkers.
    »Start einwandfrei erfolgt, Kommandant«, meldete er. »Wir schwenken jetzt in den Parkorbit.«
    »Danke. Ich melde mich in den vereinbarten Abständen wieder.«
    Carrisser schaltete erleichtert den Monitor aus.
    Er hatte einen Fehler gemacht, als er die »Deimos« hier landen ließ. Jetzt war er froh, das Schiff in Sicherheit zu wissen. Und sich selbst ebenfalls! Denn solange die Priester dem Kampfkreuzer im Orbit nichts anhaben konnten, würde Bar Nergal wohl kaum einen heimtückischen Anschlag riskieren, wie er ihn vielleicht im Sinn haben mochte.
    Mit geübten Griffen aktivierte der Uranier den Verteidigungsschirm des Beibootes.
    Er konnte das Fahrzeug zwar nicht gegen ein Lenkgeschoß schützen, aber immerhin gegen Lasergewehre und die verhältnismäßig primitiven Sprenggranaten. Carrisser tastete nach der kleinen, handlichen Betäubungswaffe an seinem Gürtel, bevor er die Ausstiegsluke öffnete. Noch existierten keine allzu offenen Feindseligkeiten zwischen ihm und Bar Nergal. Der Oberpriester gab nach - aber Carrisser ahnte, daß dieses Nachgeben nur Schein war. Langsam ging der Uranier zum Tor des ehemaligen Lagerhauses hinüber.
    Die Ruinen ringsum erschienen wie ausgestorben. Charilan-Chi und die Katzenfrauen hatten sich in die Kellerlöcher zurückgezogen, in denen sie hausten. Die Flugzeuge standen wie schläfrige Riesenvögel auf dem Betonfeld. Bar Nergal brannte darauf, sie wieder auszuschicken, um nach den verhaßten Barbaren auf ihrem Segelschiff zu suchen. Aber vorerst wagte er nicht, sich Carrissers Anweisungen zu widersetzen.
    Ein düsterer Blick traf den Uranier, als er die Halle betrat.
    Bar Nergal lehnte abseits von den anderen auf einem thronartigen Stiz, den seine neuen Untertanen für ihn gebaut hatten. Irgendwann würden sie ihm auch einen Palast bauen, würde er versuchen, die Tempelpyramide aus der Welt unter dem Mondstein wieder auferstehen zu lassen. Er war besessen von der Macht, die er erringen wollte, sah sich im Geiste bereits als Herrscher der Erde. Eine Vorstellung, die den Interessen der Vereinigten Planeten nicht unbedingt zuwiderlief, sofern sich die Dinge wunschgemäß entwickelten. Aber vorerst wurde selbst das fanatische Streben nach Macht in den Gedanken des Oberpriesters zurückgedrängt von dem Wunsch, seine Feinde zu vernichten.
    Der Präsident hätte einen Psychologen schicken sollen statt eines Militärexperten, dachte Carrisser in einem Anfall von Sarkasmus.
    Mit einem Blick stellte er fest, daß zwei der Priester fehlten: Zai-Caroc und Beliar. Kein Grund zur Beunruhigung. Bar Nergal ließ seine Anhänger immer öfter die tote Stadt durchstreifen auf der Suche nach möglichst eindrucksvollen Gegenständen, mit denen er seine Residenz ausstaffierte.
    »Das Schiff ist gestartet«, murmelte der Oberpriester. »Warum?«
    Carrisser lächelte kühl. »Weil es nur die Aufgabe hatte, mich hier abzusetzen.«
    In den schwarzen, tiefliegenden Augen des anderen funkelte es

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