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Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Titel: Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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wurde. Gillon bezweifelte die praktische Möglichkeit eines solchen Rückzugs. Die »Deimos« war unbekanntes Terrain, war auch für Lara Nord fremd. Wenn sie scheiterten, würden ihnen die Marsianer bestimmt keine Fluchtchance mehr geben.
    Auch Karstein hatte seinen Mann losgelassen.
    Beryl warf achselzuckend die abgerissene Deckplatte des Schaltfeldes zu Boden. Gemeinsam verließen die drei Männer den Raum und drangen auf den beleuchteten Flur vor, wo sie in einiger Entfernung die Schritte ihrer Gefährten hörten.
    Schrill und mißtönend begann eine Alarmsirene zu gellen.
    Um diese Zeit standen Charru, Camelo und Erein bereits auf der Plattform des zentralen Transportschachtes, der nach Laras Meinung direkt in die Kanzel führte. Sidars Betäubungspistole lag in Charrus Faust. Die zweite Waffe hatte Gillon bei sich, der mit seiner Gruppe versuchen würde, den diensthabenden Kommandanten des Schiffs gefangenzunehmen. In der Kanzel hielt sich vermutlich nur ein Wachoffizier auf. Ein Mann, der gewarnt war, dem Kontrollinstrumente und Bildschirme längst gemeldet haben mußten, was vorging.
    Die Zeit entschied.
    Nur Sekunden waren vergangen, seit sich das Schleusenschott vor den Terranern geöffnet hatte. Die Transport-Plattform schien sich entnervend langsam zu bewegen. Wie viel Zeit brauchte ein aufgescheuchter, völlig überraschter Marsianer, um eine Gefahr zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten? Wie lange brauchte die restliche Besatzung, um die Sirenensignale in planvolle Aktion umzusetzen? Wie lange, um ...
    Rotlicht begann aufgeregt zu flackern.
    Die Transport-Plattform hielt an, die Schachttür glitt auseinander. Ruckend stockte sie auf halbem Wege, als versuche jemand in letzter Sekunde, sie zu blockieren. Mit einem Sprung schnellte sich Charru durch die Lücke. Camelo folgte ihm, und auch Erein schaffte es gerade noch, bevor sich die beiden Tür-Segmente schnappend wieder schlossen.
    Waren damit sämtliche Transportschächte blockiert?
    Wo steckte Gillon? Welche Handwaffen außer den Betäubungspistolen hatten die Marsianer noch? Wieso waren sie überhaupt bewaffnet - hier in ihrem Schiff, das friedlich und scheinbar weitab von jeder Gefahr im Orbit kreiste?
    Fragen, die blitzhaft durch Charrus Hirn zuckten, ohne seine Aufmerksamkeit länger als ein paar Sekunden zu fesseln.
    Ein kurzer Flur lag vor ihm. Entgegen Laras Annahme führte der zentrale Transportschacht nicht direkt in die Kanzel, nur in eine Art Vorraum. Die Tür öffnete sich automatisch, als die Männer darauf zuliefen. Von einem der Andrucksitze her erklang ein erschrockener Schrei.
    Der Mann, der halb herumfuhr und die Augen aufriß, war offenbar fest davon überzeugt gewesen, daß er den Transportschacht rechtzeitig blockiert hatte.
    Jetzt keuchte er vor Entsetzen, warf sich halb über die Kontrollen, wollte ein Dutzend Dinge gleichzeitig tun, doch er hatte keine Chance mehr. Erein von Tareth erreichte ihn mit einem Sprung und riß ihn zurück in den Sitz. Ein Dolch funkelte auf. Die nadelscharfe Spitze berührte die Kehle des wachhabenden Offiziers und veranlaßte ihn, nicht nur die Hände ruhig zu halten, sondern in völliger Reglosigkeit zu erstarren.
    Charrus Blick flog über die unvertraute Technik.
    »Alarmkommunikation?« fuhr er den Marsianer an.
    Der Mann preßte die Lippen zusammen.
    Trotz seines Entsetzens schien er entschlossen, jegliche Unterstützung für die Eindringlinge zu verweigern. Feige war er offenbar nicht. Charru lächelte matt. Die rote Taste, die er suchte, fand er auch so, nachdem er erst einmal den Kommunikator entdeckt hatte.
    »Beryl!« rief er gedämpft. »Beryl sofort in die Kanzel!«
    Sie brauchten jemanden, der halbwegs mit der Technik hier oben zurechtkam, solange das Schiff nicht in ihrer Hand war. Charru wartete ungeduldig. Ein paar Sekunden verstrichen, dann meldete sich nicht Beryl, sondern die gelassene Stimme Gillon von Tareths.
    »Wir haben den Mann, der in Carrissers Abwesenheit das Kommando führt. Er heißt Milt Cavet. Irgendwo da oben muß es einen Knopf geben, der die Kabinen-Monitore einschaltet.«
    Fast im gleichen Moment stürmte Beryl von Schun in die Kanzel.
    Der drahtige blonde Tiefland-Krieger kam schnell mit der Kommunikationsanlage zurecht. Eine Reihe von Bildschirmen flammte auf. Drei zeigten leere Kabinen, einer Konan und seinen marsianischen Gegner in einem Handgemenge, über dessen Ausgang kein Zweifel bestand. Auf dem nächsten Monitor schob Gillon einen schlanken, halb

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