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Söhne der Erde 20 - Durch die Hölle

Söhne der Erde 20 - Durch die Hölle

Titel: Söhne der Erde 20 - Durch die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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überflogen und uns geortet. Das heißt, daß jemand versucht haben muß, uns die bevorstehende Ankunft dieses Schiffes zu melden.«
    »Nein ...«, stammelte Morolt. Er straffte sich und versuchte, die Schlaftrunkenheit abzuschütteln. »Nein«, wiederholte er energischer. »Nicht während meiner Wache!«
    »Das können Sie mir doch nicht erzählen, das ...«
    Die Ankunft des Kommandanten unterbrach die zornige Beschuldigung.
    David Jorden hatte die Tür freigegeben und hörte schweigend zu. Nicht nur die Wissenschaftler waren nervös, stellte er fest, sondern auch die Besatzungsmitglieder. Dabei hatten sie in der Sicherheit des komfortablen, klimatisierten Schiffs überhaupt keinen Grund dazu. Offenbar genügte allein das Bewußtsein, sich auf einem sterbenden Planeten zu befinden, um diese allgemeine Unruhe zu wecken.
    »Funkverbindung nach Kadnos Port!« verlangte der Kommandant. »Ich will wissen ...«
    Weiter kam er nicht.
    Im gleichen Augenblick wurde die Funkanlage der »Urania« von selbst lebendig. Nicht das leistungsstarke Lasergerät für Fernverbindungen, sondern die kleinere Anlage, die normalerweise dafür bestimmt war, bei Exkursionen in die Umgebung den Kontakt mit Beibooten oder Gleitschlitten zu halten.
    »John Coradi an Förderations-Schiff ... John Coradi an Förderations-Schiff ...«
    Stille.
    Die Marsianer wechselten Blicke, als trauten sie ihren Ohren nicht und zweifelten am eigenen Verstand. David Jorden zog die Brauen zusammen. Coradi, klang es in ihm nach. Hatte so nicht der venusische Kommandant geheißen, der mitsamt seinem Aufklärer im Himalaya verlorengegangen war?
    »John Coradi an Förderations-Schiff! John Coradi an ...«
    »Schnell!« stieß Kommandant Farringer hervor. »Der Mann sitzt in einem Beiboot und versucht blind auf allen Frequenzen, uns zu erreichen. Melden, sofort!«
    Der wachhabende Offizier schlug geistesgegenwärtig auf die Taste.
    »Hier Förderations-Schiff Urania! Bleiben Sie auf dieser Frequenz, wir hören! Bitte um genaue Identifizierung!«
    Selbst durch den Lautsprecher war der tiefe, erleichterte Atemzug zu hören.
    John Coradis Stimme vibrierte, während er so knapp wie möglich berichtete. In der Kanzel der »Urania« wurde die atemlose Stille nur vom leisen Knistern des Funkgerätes übertönt.
    »Wiederholen!« verlangte Kommandant Farringer.
    Coradi wiederholte seinen Bericht.
    »Ich sitze in einem der Beiboote, die auf den »Deimos«-Kreuzern geführt werden«, schloß er. »Lassen Sie mich andocken und ...«
    »Sie werden außerhalb Ihrer eigenen Schockstrahler-Reichweite landen«, unterbrach ihn Farringer. Womit er bewies, daß er aus dem Überfall auf die inzwischen zerstörte »Deimos« entschieden mehr gelernt hatte als der »Solaris«-Kommandant.
    »Einverstanden«, sagte Coradi. »Ich hoffe, Sie sind sich klar über die Bedeutung, die ...«
    »Völlig klar«, sagte Farringer.
    Dabei drückte er dem wachhabenden Offizier das Micro in die Hand, nickte Morolt zu und wies mit dem Daumen auf die große Laserfunk-Anlage.
    »Sofort eine Verbindung nach Kadnos«, verlangte er. »Höchste Dringlichkeitsstufe! Wenn der Präsident oder sein Stellvertreter nicht erreichbar sind, möchte ich mit einem maßgeblichen Mann des Sicherheits-Ausschusses sprechen.«
    Der Verantwortliche, bei dem der Funkspruch schließlich landete, war Jom Kirrand, der Chef der marsianischen Vollzugspolizei.
    Ein verhängnisvoller Zufall, doch das konnte der Kommandant der »Urania« nicht ahnen.
    *
    Das Dröhnen der Triebwerke verstummte.
    Dane Farr hatte die »Solaris« mit Handsteuerung heruntergebracht, als sei es die Einfachheit selber. Camelo saß wieder im Co-Piloten-Sitz. Charru sah ein, daß es so besser war, daß er Zeit brauchte, um mit dem Aufruhr in seinem Innern fertig zu werden.
    In der staubigen, mondbeglänzten Ebene ragte die »Freier Merkur« auf wie ein mahnender Finger.
    Der Großteil der Menschen war bereits an Bord gegangen, obwohl es ihnen sicher widerstrebte. An den beschädigten Beibooten wurde fieberhaft gearbeitet. Niemand glaubte, daß Charru die Ereignisse einfach hinnehmen würde. Er selbst spürte verzweifelte Entschlossenheit, aber er wußte nur zu genau, wie gering die Chancen waren.
    Am Fuß der ausgefahrenen Gangway warteten Martell und Mikael unter einer Gruppe von Tiefland-Kriegern.
    Gerinths zerfurchte Züge wirkten wie versteinert. Er warf einen Blick in Charrus regloses Gesicht und hob resignierend die Schultern.
    »Mein, Fehler, Charru. Ich

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