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Söhne der Erde 22 - Flug der Verlorenen

Söhne der Erde 22 - Flug der Verlorenen

Titel: Söhne der Erde 22 - Flug der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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völlig sicher.«
    »Ah! Das heißt, daß meine Leute möglicherweise mit Gegnern zu tun bekommen, die auf alles schießen, was eine schwarze Uniform trägt, nicht wahr?«
    Mark schluckte. »Sie haben versprochen, die Opfer herauszuholen, Sie...«
    »Lassen Sie uns suchen, General«, unterbrach ihn Charru ruhig.
    Kane wandte den Kopf.
    »Unsinn«, sagte er scharf. »Sie wissen, daß das nicht geht.«
    »Warum nicht? Es sind nicht Ihre Leute, um die ich mir Sorgen mache, General. Ich will verhindern, daß meine Freunde zusammengeschossen werden, falls sie etwas Verzweifeltes unternehmen. Was riskieren Sie denn? Wir würden nichts weiter sein als Schutzschilder für Ihre Soldaten. «
    Einen Moment blieb es still.
    Kane starrte in die harten saphirblauen Augen des Barbarenfürsten. Es dauerte. Sekunden, bevor der General weitersprach.
    »Sind Sie ganz sicher, daß Sie nicht nur die Gelegenheit zu einem letzten Kampf suchen? Sie wissen doch, daß Sie als kriegsgefangene Rebellen gelten und spätestens morgen liquidiert werden, oder?«
    Charru hatte erwartet, diese Worte irgendwann zu hören. Er zuckte nicht einmal zusammen.
    »Verwundete werden nicht liquidiert, wenn ich das richtig verstanden habe«, sagte er ausdruckslos. »Und die Verwundeten in den Höhlen würden einen langsamen und qualvollen Tod sterben. Sie haben uns Ihr Wort gegeben, daß sie die Leute herausholen, General. Nehmen sie mein Wort dafür, daß meine Freunde und ich bei einer Durchsuchung der Höhlen nichts gegen Ihre Soldaten unternehmen werden. «
    Kane schwieg.
    Ein langes Schweigen. Er kannte die Psychogramme der Barbaren, deshalb wußte er, daß der schwarzhaarige Mann mit der Bronzehaut und den saphirfarbenen Augen sein Wort unter allen Umständen halten würde.
    Mit einer ruckhaften Bewegung wandte sich der General seinem Adjutanten zu. Charru atmete auf. Er seinerseits war durchaus nicht sicher gewesen, daß der andere sein Wort hielt. Für die Marsianer galten nur die Gesetze der Zweckmäßigkeit.
    »Bilden Sie ein paar Gruppen, die zusammen mit je einem Gefangenen die Höhlen durchkämmen«, befahl Kane dem Offizier. »Und dann schicken Sie noch einmal eine Beiboot-Flottille nach Merkuria und sorgen außerdem dafür, daß hier die unmittelbare Umgebung abgeflogen wird. Einzelne versprengte Rebellen können sich immer noch irgendwo herumtreiben. Ich möchte keine böse Überraschung erleben, also... «
    Er stockte abrupt.
    An einem der seitlich gelegenen Höhlenausgänge gab es eine jähe Bewegung. Charru warf den Kopf herum. Er sah fünf, sechs schwarze Uniformen. Und er sah die hochgewachsene Gestalt mit dem wehenden blonden Haar, vor der die Uniformierten langsam zurückwichen.
    Es war Katalin von Thorn, die in dem Höhleneingang stand, und sie richtete eindeutig und unübersehbar ein Lasergewehr auf die Gruppe verblüffter Marsianer.
III.
    Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne drangen wie Pfeile durch die gläserne Kuppel des Gleiters.
    Mikael folgte mit dem Fahrzeug vorsichtig dem Verlauf eines Canyon. Jay Montini starrte nach oben und versuchte, das Gefühl der Furcht zu ignorieren, das ihn nicht losließ. Ein paar Minuten noch... Die Höhlen lagen in unmittelbarer Nähe. Inzwischen wurde es auf dieser Seite des Planeten Tag, während sich über die Raketenbasis am Rand der zerstörten Siedlung die Dämmerung senkte. Jay hatte ein paarmal versucht, mit dem Bordkommunikator die Basis zu erreichen, jetzt zog er es vor, die Finger vom Funkgerät zu lassen.
    »Achtung!« zischte er Sekunden später.
    Mikael zuckte zusammen. Instinktiv drückte er den Gleiter tiefer in den Schatten der Schlucht. Als er Jays Blickrichtung folgte, erkannte er die silbernen Umrisse von Beibooten und verkrampfte sich.
    »Verdammt, das...«
    »Abwarten!« stieß Jay Montini durch die Zähne.
    Mikael brachte das Fahrzeug mit einem Ruck zum Stehen.
    Die Kuppel öffnete sich, die beiden Männer stiegen aus. Fröstelnd kletterten sie die Steilwand hinauf, aber schon auf halber Höhe, als die ersten Sonnenstrahlen sie trafen, begannen sie zu schwitzen.
    Mikael zog sich über die Kante, ließ sich zwischen die Felsblöcke fallen und starrte nach vorn.
    Er glaubte zu träumen. Zwei, drei Sekunden lang musterte er sprachlos die verwandelte Landschaft, die marsianischen Beiboote und die gelandeten Schiffe. Jay Montini glitt neben ihn. Auch er hielt den Atem an. Die beiden Männer sahen die kalten, nüchternen Tatsachen, aber sie brauchten Minuten, um damit fertig zu

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