Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
spitz aussehende Geräte verfügte und dazu noch in der Lage war, Gift zu versprühen.
Zwei weitere Roboter schleppten Dane Farr herein. Camelo, schon wieder bei Bewußtsein, wurde in den Raum geschoben, schließlich Sean Sander, dessen Augen in panischer Furcht flackerten. Charru brauchte nur einen Blick, um zu sehen, daß keiner seiner Gefährten ernsthaft verletzt war. Mit dem nächsten Blick versuchte er, die Umgebung zu erfassen.
Eine runde, gewölbte Halle.
Es mußte eine Art Kommandozentrale sein, vollgestopft mit Geräten, Bildschirmen und grauen Pulten, die sich trotz aller Fremdartigkeit als Computer-Terminals erkennen ließen. Charru hätte geschworen, daß er die Erzeugnisse einer Technologie vor sich sah, die von menschenähnlichen Wesen entwickelt worden war. Nur konnte er im ganzen Raum kein einziges menschenähnliches Wesen entdecken.
Roboter standen an den Wänden, bewachten die Türen, bedienten Geräte. Roboter riefen Daten ab und beobachteten mit ihren seelenlosen Kameraaugen Bildschirme, über die unverständliche Symbole flackerten. Einen Moment lang blieben Charrus Augen an einem Halbkreis schimmernder kugelförmiger Gebilde hängen, die von der Decke hingen und ...
Hingen?
Charru kniff die Augen zusammen, schaute genauer hin und stellte fest, daß die Kugeln dort völlig frei in der Luft schwebten. Das Antriebssystem, das dazu zweifellos nötig war, arbeitete so leise, daß es vom Summen und Vibrieren der anderen Instrumente verschluckt wurde. Charru konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was es mit den runden Dingern für eine Bewandtnis hatte. Mit gerunzelter Stirn wandte er sich Dane Farr zu, der inzwischen wieder aufgewacht war und sich mühsam vom Boden hochrappelte.
»Dane! Hast du eine Ahnung, was das ist?«
Der hagere Militärexperte schluckte. Auch er starrte ratlos auf die schwebenden Kugeln. »Vielleicht Fahrzeuge.« Es war mehr eine Frage als eine Vermutung.
Charru flüsterte, obwohl er annahm, daß die Roboter ohnehin kein Wort verstanden. Neben ihm hatte Camelo unwillkürlich den Atem angehalten. Auch er hielt die schwebenden Kugeln für Maschinen. Aber er sah auf Anhieb etwas, das seinen Gefährten bisher entgangen war.
»Sie sind so - anders«, murmelte er. »So schwerelos, so perfekt im Vergleich zu den Robotern mit ihren grotesken Gliedmaßen.«
»Sie sind primitiver«, meinte Farr. »Das Einfache ist meistens zugleich perfekt.«
»Glaube ich nicht. Charru - versuch es mit dem Decoder!«
»Du meinst, ich soll zu diesen Kugeln sprechen?«
Charru tastete unwillkürlich nach dem Gerät, das immer noch um seinen Hals hing. Dabei wanderte sein Blick mechanisch hin und her auf der Suche nach dem Lasergewehr, das man ihnen abgenommen hatte. Es lehnte in einiger Entfernung an einer Instrumentenkonsole. Aber ob es ihnen etwas nützen würde ...
»Rede weiter!«
Laut und hallend dröhnte die Stimme durch den Raum und ließ die vier Menschen zusammenzucken. Eine monotone, blecherne Stimme, unmenschlich. Schlagartig wurde Charru klar, daß die Bewohner dieses Planeten ebenfalls Sprachdecoder besaßen, daß sie die Eindringlinge vielleicht nur gefangengenommen hatten, um sich mit ihnen zu verständigen.
»Die Kugeln!« stieß Sean Sander aufgeregt hervor. »Schaut euch das an!«
Tatsächlich hatten die Kugeln ihr Aussehen verändert.
An ihren Oberseiten schnellte etwas hoch, das an einen Fühler oder eine Antenne erinnerte. Gleichzeitig öffnete sich ein Dutzend leise surrender Kameraaugen, die sich ringförmig um die Gebilde herumzogen, und in den unteren Halbkugeln erschien je ein weiterer schmaler Ring, bei dem es sich der geriffelten Struktur nach um einen Lautsprecher handeln mußte.
»Rede weiter!« wiederholte die blecherne Stimme. »Wir sind dabei, deine Sprache zu lernen.«
Charru schluckte, starrte zweifelnd auf die Kugeln, die ihm für Sprach-Decoder denn doch zu groß erschienen. Erfüllten sie weitergehende Aufgaben? Vielleicht als schwebende Funkstationen für die Nachrichtenübermittlung?
»Wer seid ihr?« fragte Charru langsam. »Warum habt ihr unser Boot zerstört, warum unsere Freunde von Robotern angreifen lassen? Wir kommen in friedlicher Absicht.«
Für einen Augenblick blieb es still. Der Decoder der Fremden brauchte offenbar Zeit, um die richtigen Begriffe zu finden. Eine halbe Minute verging, bis die blecherne Stimme wieder erklang.
»Wir mußten sichergehen. Wir sind die Hüter des Lebens. Ihr lebt, aber wir wissen, daß auch Wesen
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