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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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Ende erinnerte sie sich nicht, dafür sah sie ihr eigenes Ende bildlich vor sich. Sie würde sich zu der rohen Leber und der Milch in Cassians Magen gesellen. Ihr Haar hob sich unter einem hörbaren Schnauben. Hoffentlich konnte er nicht nur ihre Angst riechen, sondern auch sich selbst und in ihr eine Freundin erkennen. Seine Nase wanderte von ihrem Hals zwischen ihre Brüste. Dann senkte er seinen breiten Kopf und drückte seine Nase fest und entschieden zwischen ihre geschlossenen Beine. So verharrte er, wachsam und ohne zu blinzeln. Innerlich wand sie sich vor Verlegenheit. Von diesem Beweis wölfischer Zuneigung sah sie sich überfordert.
    »Also, ich …«, wisperte sie.
    Ein Brummen kam zwischen ihren Beinen hervor und ließ sie verstummen. Florine starrte auf den Wolfskopf hinab, betrachtete das honigbraune Fell von dem es bedeckt war, die gespitzten großen Ohren und unterdrückte ein Zittern, da seine heftigen Atemstöße durch das Laken auf ihre Haut drangen. Sie wünschte sich Cassian zurück. Auf der Stelle.
    Als erahne der Wolf die Gedanken hinter ihrer Unruhe, riss er den Kopf zurück. Sie wusste nicht, ob Wölfe zu einem Lächeln fähig waren. Sie hoffte es inständig, denn der Anblick seiner oberen Zahnreihe, eingerahmt von langen, feucht schimmernden Reißzähnen sagte ihr absolut nicht zu. Das Studium ihres Körpers war offenbar abgeschlossen. Elegant sprang er über sie hinweg, wobei sein Schweif über ihr Gesicht wischte. Florine rieb mit der Hand darüber und behielt die Bettkante im Auge, über die der Wolf verschwunden war. Als kurz darauf Cassians honigbrauner Haarschopf auftauchte, fiel sie flach auf den Rücken. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich in das Laken verkrallt hatte. Ihre Finger waren verkrampft und wollten sich nicht lösen.
    Cassian schob sich über sie und berührte ihre Wange. »Ich wusste, dass es dir Angst machen wird.«
    »Ach, überhaupt nicht. Es war … sehr interessant.«
    Über ihre schwache Stimme musste er lächeln. »Wirklich? Was habe ich gemacht?«
    Sie spürte, dass sie rot wurde.
    »Du hattest deine Nase hier.«
    Sie legte ihre Hand auf ihren Schoß, Cassian legte seine darüber.
    »Hm, ganz so neu ist das nicht.«
    »Aber diesmal war es eine Wolfsnase.« Ihr war nach diesem Erlebnis nicht nach Scherzen zumute. »Ich wusste nicht, dass Wölfe so groß sind. In der Menagerie des Königs wird ein Rudel gehalten. Garantiert überragst du selbst den größten von ihnen. Dein Fell ist braun und glänzt wie Seide. Es ist bestimmt so weich wie dein Haar.«
    Sie kämmte mit den Fingern durch sein Haar, hob es an und ließ es auf seine Schultern zurückfallen.
    »Hast du mich denn nicht angefasst?«
    »Machst du Witze?«, stieß sie aus und löste einen Heiterkeitsausbruch bei Cassian aus.
    Mit den Zähnen erhaschte er den Zipfel des Lakens und zog es herab. Wieder war er dicht vor ihr, doch diesmal verspürte sie keine Furcht.
    »Was machen Wölfe mit kleinen, rothaarigen Mädchen, die in ihrem Bett liegen?«, fragte er mit gefährlich tiefer Stimme und Schalk in den Augen.
    »Sie verschlingen sie.«
    Sein Knurren war wild. Er warf sich über sie und wurde mit offenen Armen empfangen. Ihr Schoß brannte, sie war wund. Er küsste sie hitzig. Gut, sie hatte doch noch nicht genug. Während er sie langsam und stürmisch zugleich liebte, musste sie zugeben, dass einige Liter Milch scheinbar Wunder an Werwölfen wirkten und dass sie längst nicht so wund war, um sich dieses Wunder entgehen zu lassen.

     
    Der nächste Schwächeanfall ereignete sich im Morgengrauen. Diesmal war Cassian klug genug, das Schwindelgefühl als das zu erkennen, was es war, und blieb liegen. Florine betätigte den Klingelzug, und kurz darauf brachte Bertrand Milch und eine frische Fleischplatte. Sein Verlangen nach dem Inhalt eines Kuheuters war Cassian unverständlich. Er verabscheute Milch, und doch trank er sie in Massen. Er wusste nicht, was mit ihm los war, und als Florine im Nebenraum verschwand und dort den Abort aufsuchte, winkte Cassian Bertrand zu sich.
    »Was ist los mit mir? Weshalb trinke ich Milch, und woher weißt du, dass ich sie brauche?«
    »Euer Vater wusste es. Hat es selbst durchgemacht, hat er gesagt«, flüsterte Bertrand zurück und trollte sich.
    Nach einer Aufklärung durch Juvenal stand Cassian nicht der Sinn. Er ahnte bereits, was los war. Er machte Florine zu seiner Gefährtin, tauchte sie in seinen Duft und tränkte sie in seinem Samen. Daher sein permanent harter

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