Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
Vom Netzwerk:
Schwanz und die heftigen Ergüsse. Es war großartig und beängstigend, und er hatte nicht den Eindruck, dass er schon genug getan hatte. Sein Wolfsinstinkt würde ihm sagen, wann es genug war.
    »Eines ist seltsam«, sagte Florine als sie aus der Nebenkammer zurückkehrte, in ein Laken gehüllt, das ihren Körper umlappte. Sie war merkwürdig, befand Cassian. Er erlitt einen Schwächeanfall nach dem anderen und sie, eine halbe Portion, hielt allem stand und wollte mit ihm plaudern, anstatt die Ruhephase zu nutzen, um etwas Schlaf nachzuholen.
    »Du?«, fragte er halb im Scherz.
    »Ich rede doch nicht von mir.«
    Sie zog sich auf die Fensterbank und ließ die Beine baumeln. Eine Kindfrau, die ins Bett gebracht werden sollte, um darin zu schlafen und keineswegs den Gelüsten eines Werwolfs ausgesetzt werden sollte. Gleichwohl ließen sich seine Gelüste von seinen Gedanken nicht beirren.
    »Es ist auffallend, dass Werwölfe und Vampire vieles gemeinsam haben. Ihr besitzt ähnliche Körperkräfte, eure Verletzungen heilen schnell und auch Werwölfe sind schwer zu töten, wie Vampire.«
    »Wir haben absolut nichts mit Vampiren gemeinsam. Sie sind unsere größten Feinde, seit Bestand der Sippen.«
    Sinnend spitzte Florine die Lippen. »Der Vampir erzählte mir eine Legende. Über Li-la-ke und Mega… Margan… Du weißt schon.«
    »Lillake und Mechalath.«
    »Er nannte sie die Mütter des alten Volkes. Sie waren ihre Wurzeln. Sie waren Göttinnen, sagt er. Ich glaube eher, es waren Dämoninnen.«
    »Weder noch. Sie sind Legenden, denn die Geburt der Vampire lag vor der Kultur der Sumerer, in der diese Legenden ihren Ursprung haben.«
    »Wer hat sie geboren?«
    Cassian zuckte die Schultern. »Wer hat die Menschen geboren? Schon vor der Menschheit hat es Vampire gegeben, aus diesem Grund halten sie sich für die eigentlichen Herren der Welt. Sie haben sich selbst zu Göttern ernannt und ließen sich anbeten. Ihr Wissen ist dem der Menschheit lange Zeit weit voraus gewesen. Das machte es ihnen leicht, sie um sich zu sammeln wie ein Hirte seine Schafe. Für sie waren es Herden, und um diese Herden in der Nähe zu behalten, teilten sie mit ihnen ihr Wissen. Nicht alles, sondern nur das, was sie für angebracht hielten. Wie Felder bestellt und Eisen genutzt wird, dass Feuer nicht nur gefürchtet, sondern auch genutzt werden kann, und vieles andere. Blanker Eigennutz, sesshafte Herden nutzten ihrer Bequemlichkeit. Die Erkenntnis, die sie schenkten, dankten die Menschen ihnen mit Blut.«
    »Und die Werwölfe waren ebenfalls Götter?«
    Florine rutschte von der Fensterbank und setzte sich im Schneidersitz zu ihm aufs Bett. Cassian kämmte durch ihr Haar. Rot und golden glomm es im Sonnenaufgang.
    »Meine Vorfahren waren schlichte Bauern und Jäger. Sie unterschieden sich nur in einem von den anderen. Sie wollten sich nicht unter das Joch der Vampire fügen und ihre Angehörigen oder Freunde an den Blutrausch ihrer Götter verlieren.«
    »Mica sagte, er würde nicht töten.«
    »Mica tötete wie alle anderen, in jener Zeit, da er ein Gott in seiner Herde war. Die Bereitschaft, ihre Quellen am Leben zu lassen, folgte viel später, als sie den Fortschritt ihrer Herden nicht mehr aufhalten konnten und sie statt vieler Götter, denen sie Opfer brachten, nur noch einen verehrten, der keinen Namen besaß und sein Antlitz vor den Menschen verbarg. Für diesen Frevel, den die Juden wagten, wurden und werden sie verfolgt. Sie haben die Saat gelegt.«
    »Du bist Jude?«, entfuhr es Florine.
    »Ich bin Werwolf. Mein Gott ist der Kampf. Meine Ahnen schlossen sich lange vor den großen Zivilisationen zusammen und traten mit Sicheln und Dreschflegeln gegen ihre Götter an. Da sie nichts anderes besaßen, verließen sie sich auf die Kraft der Tiere. Sie tanzten und griffen zu etlichen Rituale, ehe sie sich in Wolfspelze hüllten. Das gab ihnen den Mut, den sie brauchten, um gegen die Vampire zu bestehen. Das Unglaubliche daran ist, dass sie damit Erfolg hatten.«
    »Gibt es noch andere Tiere, in deren Fell sie sich hüllten?«
    »Es gab die Großkatzen, aber das waren sehr wenige. Eine zu erlegen, um an ihr Fell zu gelangen, war ein seltener Glücksfall. Und dann gab es einst die Berserker, die Bären. Sie …«
    Cassian stockte. Die Bären. Sie hatte er vergessen. War es möglich, dass sie …
    »Was war mit den Bären?«, unterbrach Florine seinen Gedankengang.
    »Sie waren stark, doch Stärke allein hilft bei einem Vampir nichts, wenn es an

Weitere Kostenlose Bücher